Kreisoberliga Frankfurt – Kalbach und Griesheim weiter ungeschlagen vorne
Frankfurt – Die Englische Woche in der Kreisoberliga Frankfurt fand am Donnerstagabend mit fünf weiteren Partien ihren Abschluss. Nicht ganz, denn die Begegnung zwischen dem FC Tempo und dem FV Saz-Rock wurde aufgrund von Corona-Fällen bei den Gastgebern auf den 11. November (20 Uhr) verlegt. Tabellenführer FC Kalbach bleibt nach dem 3:2 gegen den FC Gudesding ungeschlagen, wie auch der einzige Verfolger Spvgg. Griesheim, der durch das 2:1 beim SC Weiss-Blau nur zwei Punkte hinten dran ist.
SV 07 Heddernheim – FC Union Niederrad 4:2 (3:2)
Die Formkurve der Heddernheimer zeigt wieder nach oben, denn aus den letzten drei Spielen haben die Grün-Weißen nun sieben Punkte gesammelt. Zudem konnten die Gäste, die auf einem möglichen Abstiegsplatz rangieren, um acht Punkte distanziert werden. Es war ein wildes Flutlichtspiel gegen Union Niederrad, in dem es ständig hin und her ging und das bis in die Nachspielzeit hinein spannend blieb. Die Gäste begannen entschlossen und gingen nach einem Steilpass über die linke Seite durch den schnellen Sascha Held in Führung (5.). Doch postwendend verursachten die Niederräder einen Foulelfmeter an Dogan Erbulan, den SVH-Kapitän Philipp Siegel zum Ausgleich verwandelte (7.). Der musste dann wenig später verletzt raus und wurde durch Niels Gerbig ersetzt, der die erneute Union-Führung durch Martin Wojciechowskis Kopfball nicht verhindern konnte (24.). Nach einer halben Stunde erhielt dann der Niederräder Victor Ubri Baez die Gelegenheit, sich dank der neuen Zeitstrafe für zehn Minuten abzukühlen (31.). In dieser Zeit fiel dann der Ausgleich durch Oliver Solarz per Kopfball (38.), der seinen Einsatz dann mit der erstmaligen SVH-Führung in der 45. Minute rechtfertigte. Der ehemalige Bundesligaspieler Nando Rafael konnte dem Spiel indes seinen Stempel nicht aufdrücken und wurde von seinen Mitspielern zu wenig in Szene gesetzt. Nach dem Seitenwechsel ging das Chancenfestival auf beiden Seiten weiter. Möglichkeiten gab es im Minutentakt, um nur einige zu nennen: Nach Fehlpass Heck musste Czukiewicz im SVH-Tor den Ausgleich mit einer Parade verhindern (49.). Im Gegenzug verzog Solarz (50.), anschließend auf der anderen Seite Held (51.), wiederum Solarz vorbei (56.) und Held hatte in der 90. Minute das 3:3 auf dem Fuß, schoss aber aus guter Position am Tor vorbei. Erst in der ersten Minute der Nachspielzeit machte Christos Papadopoulos, der nach einer halben Stunde für Ünal Özdemir gekommen war, mithilfe des ebenfalls eingewechselten Rojhat Ügüt den Endstand klar. Nach dem kampfbetonten Treffen war SVH-Coach Andreas Berggold angetan: „Dieser Dreier war für uns extrem wichtig. Das sah am Anfang noch nicht so gut aus, weil wir relativ früh den Gegentreffer bekommen haben. Glücklicherweise fiel nur zwei Minuten später der Ausgleich, das war ganz wichtig für den weiteren Spielverlauf. Trotz des erneuten Rückstandes konnten wir das Spiel noch vor der Halbzeit durch 2x Solarz drehen. In der zweiten Halbzeit haben wir Torchancen gehabt, um noch 2-3 Tore nachzulegen. Da hätten wir das Spiel frühzeitiger entscheiden müssen. Wir haben es dann erst spät klar gemacht und wurden nicht bestraft, darüber sind wir sehr froh.“ Der Vorsitzende von Union Niederrad Khalid Lamjahed sagte: „Die Heddernheimer Halbzeitführung ging in Ordnung. Unsere Tore waren schön herausgespielt, beim klaren Elfmeter stellen wir uns dumm an. Die anderen Tore wurden durch unsere Fehler eingeleitet. Maßgebend war dann in diesem umkämpften Spiel, dass wir diese zwei hundertprozentigen Chancen nicht reingemacht haben. Mit einem 3:3 wäre das Spiel gekippt. Es gab aber auch eine Phase, wo wir gar nichts gemacht haben und Heddernheim das Spiel in die Hand nahm und seine Chancen hatte. Beide Mannschaften waren gleich stark und Du musst hier einen Punkt mitnehmen“, meinte Lamjahed nach der dritten Niederlage in Folge.
Schiedsrichter: Birani Achraf (Frankfurt). Zuschauer: 84.
Tore: 0:1 Sascha Held (5.), 1:1 Philipp Siegel (7./Foulelfmeter), 1:2 Martin Wojciechowski (24.), 2:2, 3:2 Oliver Solarz (38./45.), 4:2 Christos Papadopoulos (90./+1).
FV Hausen – TuS Makkabi 0:2 (0:2)
Der FVH hat in dieser Saison schon so manch schwaches Spiel geliefert, wie letzten Sonntag beim glücklichen 2:0-Sieg bei Weiss-Blau. Gegen das formstarke Makkabi, das nun schon sein sechstes Spiel in Folge gewann, spielten die Lila-Weißen jedoch gut mit. „Wir haben wieder besseren Fußball gezeigt und einige Offensivaktionen gehabt. Dahingehend will ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, betonte Trainer Federico da Costa Coutinho. Was der Coach jedoch kritisierte, war die fehlende Durchschlagskraft und das Auslassen der Torchancen. „Wenn wir die Dinger nicht machen, dann können wir auch keine Spiele gewinnen“, lautete seine Erkenntnis. Auch in den Drangphasen war seine Mannschaft nicht in der Lage, das Tor zu erzielen. Und so reichten Makkabi die beiden Treffer von Maximilian Motsch im ersten Abschnitt, um die drei Punkte sicher mitzunehmen. „Unser Matchplan ist sehr gut aufgegangen. Dem Gegner den Ball zu überlassen und aus einer kompakten Defensive Bälle zu erobern und schnell nach vorne zu spielen. Dazu die entsprechenden Räume zu nutzen. Das hat zweimal perfekt geklappt“, meinte Makkabis Trainer Hakan Tekin. Der hochzufriedene Coach führte weiter aus: „Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet, insbesondere wegen der erneuten englischen Woche muss man der Mannschaft ein großes Lob aussprechen. Die Jungs genießen es miteinander auf dem Platz zu stehen und haben Spaß, das sieht man nicht nur an den Ergebnissen.“
Schiedsrichter: Kemal Beynal (Wiesbaden). Zuschauer: 50.
Tore: 0:1, 0:2 Maximilian Motsch (22./35.).
SV Viktoria Preußen – FC Posavina 1:5 (1:2)
Preußen-Trainer Artur Rissling ärgerte sich weniger über die fünfte Niederlage in Folge als über das unsportliche Verhalten von Posavinas Sportdirektor Drago Pavlovic. Nach dem Elfmeterpfiff für die Gäste kurz vor der Halbzeit habe dieser nicht nur unablässig die Rote Karte gefordert, sondern auch Rissling mehrfach beleidigt. Pavlovic habe danach einen Zuschauer ins Gesicht gespuckt, worauf es zu Tumulten gekommen sei. „Nichts gegen den Verein Posavina, aber so etwas hat auf dem Fußballplatz nichts verloren. Für so ein Benehmen fehlt mir jegliches Verständnis. Positiv war aber, dass sich der gegnerische Trainer und auch die Mannschaft mehrfach für sein Fehlverhalten entschuldigt haben.“ Schiedsrichter Adam Muthig schickte den Funktionär daraufhin hinter die Barriere. FCP-Pressewart Danijel Pavic, der auf der anderen Seite Linienrichter war, konnte den Vorfall nicht ganz bestätigen: „Ich habe nur gesehen, dass es hitzig zuging und dass es Tumulte gab, konnte aber nicht erkennen, wer da genau was gemacht hat.“ Das Spielgeschehen lässt sich schneller zusammenfassen: Die Gastgeber hätten im ersten Abschnitt in Führung liegen können, mussten dann aber das verletzungsbedingte Ausscheiden von Oskar Copik hinnehmen und dann auch noch akzeptieren, dass Daniel Wolf nicht mehr weiter spielen konnte. Der verwandelte Elfmeter brachte die Gäste auf die Siegerstraße. Im zweiten Abschnitt waren die Gastgeber ohne die Leistungsträger fast chancenlos und kamen noch unter der Räder. Überschattet von diesem Vorfall wurde das zweite Spiel von Posavinas neuem Trainer Stijepan Piljic, der nun schon den zweiten Sieg feiern konnte. „Für unseren neuen Trainer ist das ein Auftakt nach Maß. Genauso sind wir in das hart umkämpfte Spiel gegangen und nehmen verdient die drei Punkte mit. Bis zur Pause war alles offen, doch in der zweiten Hälfte haben die Jungs einen Gang hochgeschaltet und so fielen die Tore drei bis fünf. Zwei Siege hintereinander tun verdammt gut. Wir hoffen nun, die Englische Woche bei Concordia Eschersheim zu vergolden und dann beruhigt in die zweiwöchige spielfreie Pause gehen zu können“, resümierte Pavic.
Schiedsrichter: Adam Muthig (Jossgrund). Zuschauer: 80.
Tore: 0:1 Marin Bago (16.), 1:1 Daniel Rother (18.), 1:2 Drazen Vinkovic (42./Foulelfmeter), 1:3 Duro Arlovic (66.), 1:4 Drazen Vinkovic (74.), 1:5 Angelo Spaleta (90.).
FC Kalbach – FC Gudesding 3:2 (3:2)
Kalbach hielt mit diesem Heimsieg den unbequemen Gegner auf Distanz. Die Gäste aus dem Ostpark bewiesen einmal mehr, warum sie sich seit Saisonbeginn permanent im oberen Tabellendrittel aufhalten. In einem schnellen und kampfbetonten Spiel mischten sie sehr gut mit. In den Anfangsminuten konnte Kalbachs Torjäger Achraf Gara Ali einen Foulelfmeter nicht im Tor unterbringen – FGC-Torhüter Sven Lissek parierte (4.). Die Gästeführung durch Alexander Root konnten die Gastgeber aber nach einer zu kurzen Kopfballabwehr von Lorenzo Dolce durch Gara Ali egalisieren und dann in der ersten halben Stunde schon auf 3:1 davon ziehen, ehe den „Guden“ erneut durch Root mit dem Halbzeitpfiff der Ausgleich gelang. „Wir haben Gudesding in der ersten Halbzeit am Leben gelassen. Mit einer besseren Chancenverwertung wäre das Ding bereits vorbei gewesen. Danach haben wir zwei Gänge zurück geschaltet und angesichts vieler angeschlagener Spieler nur noch das nötigste gemacht. Wie heißt es so schön: Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss“, resümierte FCK-Trainer Aaz-Dine Zarioh. Sein Kollege Luca Spessot sah es so: „Das umkämpfte, hitzige Spiel war jederzeit fair. Wir haben im zweiten Abschnitt ein überragendes Spiel gemacht und den Tabellenführer hinten rein gedrückt. Nicht nur ein Unentschieden, sondern sogar ein Sieg wäre verdient gewesen. Kalbach war aber insgesamt effektiver.“
Schiedsrichter: Tobias Reinhardt (Schmitten). Zuschauer: 100.
Tore: 0:1 Alexander Root (12.), 1:1 Achraf Gara Ali (16.), 2:1 David Bafuka (22.), 3:1 Moritz Uppenkamp (27.), 3:2 Alexander Root (45./+1).
SC Weiss-Blau – Spvgg. 02 Griesheim 1:2 (1:0)
Die abstiegsbedrohten Gastgeber lagen zur Halbzeit durch Naser Al Abdullah in Führung und hätten sogar nach dem Seitenwechsel erhöhen können. „Wir haben unser Spiel durchgezogen und viele Konterchancen vergeben“, berichtete Weiss-Blau-Trainer Jamal Er-Rjah. Nach einer Standardsituation köpfte Clinton Adjei Asante zum Ausgleich ein und auf Vorarbeit von Benjamin Zeisel besorgte Taha Azaitouni den Griesheimer Siegtreffer. „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung, aber wenn Du unten stehst, dann hast Du kein Glück“, hadere Er-Rjah. Die „Schleifer“, ohne nominellen Stürmer angetreten, taten sich wie in den letzten Begegnungen sehr schwer. „Jeder Gegner ist hochmotiviert und will der erste sein, der uns schlägt. Das Spiel haben wir mit viel Ballbesitz dominiert, aber der letzte Pass hat gefehlt. In der zweiten Halbzeit haben alle mehr gemacht und wir wurden belohnt“, resümierte Griesheims Trainer Marco Santonastaso.
Schiedsrichter: Steffen Maaß (Bruchköbel). Zuschauer: 60.
Tore: 1:0 Naser Al Abdullah (32.), 1:1 Clinton Adjei Asante (57.), 1:2 Taha Azaitouni (68.).