Kreisoberliga Frankfurt – Nieder-Erlenbach hält sich in Griesheim wacker
Frankfurt – Nach dem unerwarteten Wintereinbruch Anfang April sind am Samstag in der Hessenliga alle Spiele ausgefallen. Am Sonntag konnte dagegen in der Kreisoberliga Frankfurt bis auf einen Spielausfall schneefrei gekickt werden. Die Begegnung TSKV Türkgücü – FC Kosova fiel aufgrund der Unbespielbarkeit des Rasenplatzes aus und wird schon am Mittwoch um 20 Uhr auf der Bezirkssportanlage Rebstock nachgeholt. Spannend bleibt der Meisterschaftskampf zwischen der Spvgg. 02 Griesheim und dem FC Kalbach. Im Tabellenkeller sind der FV Saz-Rock, die TSG Nieder-Erlenbach und der SC Weiss-Blau so gut wie abgestiegen und planen den Neuanfang in der A-Klasse. Sollten aus der Gruppenliga Frankfurt West die TSG Niederrad und/oder die SG Westend runter kommen, könnte es noch einen vierten oder fünften Absteiger geben. Für den spielfreien FC Croatia fand am Freitag die Sportgerichtsverhandlung wegen der Vorkommnisse nach der 0:6-Pokalniederlage in Heddernheim statt. Die Kroaten wurden mit einer 14-tätigen Spielsperre verhängt, weshalb das ausgefallene Spiel in Nieder-Erlenbach mit 3:0 für die Gastgeber gewertet wird. Zusätzlich werden dem Club drei Zähler abgezogen und es wurde wegen der Zuschauerattacke auf den Schiedsrichter eine Geldstrafe verhängt. Allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig, denn Croatia verfügt noch über eine zehntätige Einspruchsfrist. Unerfreuliche Geschehnisse spielten sich am Sonntag erneut an der Griesheimer Lärchenstraße ab. Bei der Partie Griesheim Tarik – FV Hausen klagten die Gäste an, einer ihrer Spieler sei von einer „Gruppe von Problemfans“ geschlagen worden.
Die Spvgg. Griesheim nach dem 2:0 gegen die TSG Nieder-Erlenbach. Foto: Verein.
FC Maroc – FC Kalbach 1:3 (1:3)
Maroc bleibt weiter das einzige Team der Liga ohne Unentschieden und steht derzeit auf dem ersten Abstiegsplatz mit sechs Punkten Rückstand zum rettenden Ufer. Die Mannschaft von Trainer Said Houlich bot dem Meisterschaftsanwärter aber über weite Strecken einen großen Kampf. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht nur mitgehalten, wir hätten sogar führen können“, versicherte Marocs Sportlicher Leiter Omar El Idrissi. Obwohl die Gäste ihre Chancen besser nutzten, hatten sie auf dem Rasenplatz an der Wilhelm-Epstein-Straße viel Mühe. Mutaz Husain traf zwischenzeitlich Pfosten und Latte, dann verkürzte der zuletzt vereinslose und von der SG Westend bekannte Abdelhadi Assim für die Marokkaner. „Assim hat sich angeboten, uns bis Saisonende zu helfen“, klärte El Idrissi über den Neuzugang auf. Im zweiten Abschnitt verwaltete Kalbach souverän den Vorsprung, sodass im Abwehrzentrum nichts mehr anbrannte. „Maroc hat gekämpft und jede Gelegenheit genutzt, um sich fallen zu lassen. Für uns war das eine Pflichtaufgabe, die wir souverän gelöst haben“, meinte Kalbachs Sportlicher Leiter Manfred Meyer.
Schiedsrichter: Mohammed Azeez (Taunusstein). Zuschauer: 60.
Tore: 0:1 Moritz Uppenkamp (5.), 0:2 Oliver Pauls (34.), 1:2 Abdelhadi Assim (37.), 1:3 Achraf Gara Ali (45./+2).
FV Saz-Rock – Concordia Eschersheim 0:8 (0:2)
Auch nach dem Rücktritt von Trainer Ersin Kizarmis legte Saz-Rock einen desolaten Auftritt hin und bewies zum wiederholten Male seine Ligauntauglichkeit. Bis auf weiteres wurde dem erfahrenen Spieler Can Güler vom Vorstand der Auftrag erteilt, die Trainingsleitung zu übernehmen. „Uns fehlt die Qualität, dazu kommt mangelnde Fitness und vorne sind wir ohne einen Knipser zu schwach. Concordia hat eine junge, dynamische Mannschaft. Sie spielen ihren Fußball herunter, da können wir nur hinterher laufen“, zeigte sich Güler realistisch. Concordia-Trainer Andre Winter kommentierte den Kantersieg gegen den designierten Absteiger kurz und knapp: „Wir haben das Spiel dominiert. Für das 1:0 haben wir sehr lange gebraucht. Ich bin aber sehr froh, dass meine Mannschaft den Kopf deswegen nicht verloren hat und immer weiter angerannt ist. Am Ende muss man sogar festhalten, dass das Ergebnis zu niederig war, was aber völlig egal ist.“
Schiedsrichter: Wolfgang Geipel (Wiesbaden). Zuschauer: 50.
Tore: 0:1, 0:2 Thorben Elias Wissel (17./39.), 0:3 Ahmet Özcan (52./Eigentor), 0:4 Maximilian Sieber (56.), 0:5 Edin Zekan (75./Foulelfmeter), 0:6 Ussama Djellakh (76.), 0:7 Fabian Nordholt (78.), 0:8 Averil Ringheim (80.).
SC Weiss-Blau – SV 07 Heddernheim 2:5 (0:1)
Das Schlusslicht hatte nur elf Spieler zur Verfügung und Trainer Jamal Er-Rjah konnte nicht dabei sein, da er dienstlichen Verpflichtungen nachkommen musste. Trotzdem agierte Weiss-Blau mutig und spielte über die gesamte Spielzeit permanent nach vorne. Der Tabellenvierte Heddernheim hatte dadurch zwar viele Räume, zeigte aber trotz der frühen Führung durch Ünal Özdemir keine gute Vorstellung. „Wir haben uns hier sehr scher getan gegen einen sehr offensiv spielenden Gegner, der hinten sehr große Lücken aufwies. Wir haben es nicht verstanden, aus diesen Räumen die nötigen Torchancen zu kreieren. So sind wir krampfhaft mit 1:0 in die Halbzeitpause gegangen.“ Weiss-Blau kam immer wieder über die Aktivposten Hatem Fekih und Marc Kress zu Abschlüssen, bei denen SVH-Keeper Marc Tomczyk parieren musste. Unbekümmert spielten die Niederräder ihr Pensum herunter, wohlwissend dass der Abstieg nicht zu verhindern ist. Kurz nach der Pause gelang ihnen sogar der Ausgleich durch Timur Berkant Özdemir (47.), was die Heddernheimer Anhänger doch etwas beunruhigte. Dann aber zog der Favorit das Tempo an und in fünf Minuten sorgten Christos Papadopoulos per Kopfball (56.), Özdemir (60.) und Dogan Nazim Erbulan (61.) mit drei Toren für klare Verhältnisse. „Beim 1:1 sahen wir richtig schlecht aus, da haben beide Innenverteidiger gepennt. Dann haben wir in fünf Minuten das Spiel entschieden, hätten aber noch drei, vier Tore mehr machen müssen“, resümierte Berggold. In der 66. Minute gab es Elfmeter für die Grün-Weißen und Kapitän Philipp Siegel ließ Tino Matijevic den Vortritt, der an Torhüter Ilias Er-Rjah scheiterte. Weitere Chancen wurden kläglich vergeben, vor allem die eingewechselten Sadullah Erkmen und Serdar Birhimeoglu bekamen sehr wenig auf die Reihe. Durch einen Foulelfmeter verkürzte Weiss-Blau durch Hatem Fekih auf 2:4 (79.) und hatte dann noch weitere Gelegenheiten, ehe der „Büffel“ Birhimeoglu per Kopfball in der Nachspielzeit (90./+2) den Endstand markierte.
Schiedsrichter: Andreas Kupferer (Hanau). Zuschauer: 56.
Tore: 0:1 Ünal Özdemir (8.), 1:1 Timur Berkant Özdemir (47.), 1:2 Christos Papadopoulos (56.), 1:3 Ünal Özdemir (60.), 1:4 Dogan Nazim Erbulan (61.), 2:4 Hatem Fekih (79./Foulelfmeter), 2:5 Serdar Birhimeoglu (90./+3).
SV Griesheim Tarik – FV Hausen 1:4 (1:1)
Die für den Abstiegskampf relevante Partie geriet hinterher etwas in den Hintergrund, denn die Gäste beklagten einen verletzten Spieler, der nach seiner Auswechslung von einer „Gruppe von Problemfans“ geschlagen worden sei: „Mehrere Zuschauer standen um unseren Spieler an der Eckfahne herum, nachdem dieser von der anderen Seite herüber gelaufen war. Er wurde zu diesem Zeitpunkt von mindestens einer Person festgehalten. Der Spieler hat aus der Nase geblutet. Danach kamen beide Teams, der Schiri und Ordner von Griesheim Tarik hinzu, während der Täter über den Ausgang zur Ahornstraße flüchten konnte. Der Schiedsrichter hat dann darum gebeten, diese Zuschauergruppe des Sportgeländes zu verweisen.“ Auf Seiten der Gastgeber betonte der neue Co-Trainer Ezzedine Ali, dass „diese Gruppe nichts mit unserem Verein zu tun hat. Sie haben sich ohne Eintritt zu zahlen, über den Hintereingang Zutritt verschafft. Wir haben versucht zu deeskalieren, denn wir dulden und erlauben so ein inakzeptables Verhalten nicht.“ Sportlich gesehen wird es für Tarik nach dieser Niederlage immer enger, der Abstieg in die A-Klasse droht. Dazu kommt noch der Fastenmonat Ramadan, den die meisten Akteure einhalten. Das Unentschieden zur Pause gegen eine gegenüber der Blamage gegen Weiss-Blau ausgewechselte Hausener Mannschaft ging in Ordnung, denn nach dem Ausgleich hatten die Gastgeber leichte Oberhand. Denn auch bei Hausen fasteten fünf Spieler, was sich bemerkbar machte. Nach dem Seitenwechsel brachte ein Elfmeter Hausen nach vorne, danach verhinderte Tarik-Torhüter Zakaria El Youssfi weitere Gegentore, ehe die Gäste in der Schlussphase den wichtigen Sieg sicherten. Dennoch waren die Gastgeber mit dem Ex-Hausener Amin Anedam im Sturm noch gut im Spiel, probierten dann mit der Beorderung der Trauner-Brüder nach vorne alles. Doch es nutzte nichts, denn Hausen verteidigte gut. „Wir haben den Deckel viel zu spät drauf gemacht. Ich hätte das Spiel gerne früher entschieden“, meinte FVH-Coach Federico da Costa Coutinho.
Schiedsrichter: Adrian Salzmann (Erzhausen). Zuschauer: 40.
Tore: 0:1 Karim Bökenkamp (4.), 1:1 Sadek Hamouda (31.), 1:2 Shion Tsuji (50./Foulelfmeter), 1:3 Karim Bökenkamp (77.), 1:4 Shion Tsuji (90./+4).
FC Tempo – SV Viktoria Preußen 4:1 (1:1)
Die erste Halbzeit verlief an der Woogwiese ausgeglichen. Der Tabellendritte machte Druck und führte schnell durch Bojan Miljus, aber Preußen-Torjäger Daniel Wolf schaffte den Ausgleich. Im zweiten Abschnitt sei Tempos Spielfluss besser geworden und das machte sich mit drei Toren bezahlt. „Ein verdienter Sieg, der etwas zu hoch ausgegangen ist“, merkte Tempos Sportlicher Leiter Zoran Marcetic an. Preußen-Coach Artur Rissling befand sogar, dass „das Spiel bis zum 3:1 ausgeglichen war. Wir müssen das 2:2 machen. Tempo war die erste Halbzeit stärker, die zweite war komplett ausgeglichen. Wir machen zwei dumme Fehler, die man gegen so eine Mannschaft nicht machen darf. Es ist schade, dass wir nichts mitgenommen haben. Der Sieg für Tempo ist verdient, aber zu hoch. Es hätte aber auch ein Punktgewinn sein können.“
Schiedsrichter: Robert Kaspereit (Bad Homburg). Zuschauer: 100.
Tore: 1:0 Bojan Miljus (4.), 1:1 Daniel Wolf (34.), 2:1 Dejan Gligorov (56.), 3:1 Milos Mihajlovic (80.), 4:1 Dejan Gligorov (82.).
FC Posavina – TuS Makkabi 3:4 (2:2)
Bei Posavina stand Pressewart Danijel Pavic im Tor, da sonst kein etatmäßiger Torwart zur Verfügung stand. „Das war eine unglückliche Niederlage. Wir gehen momentan durch eine schwere Zeit mit akut vielen verletzten Spielern. Einige Akteure hatten Blessuren, haben aber trotzdem gespielt.“ Für beide Teams geht es bis Saisonende nur noch um eine Position im Tabellenmittelfeld. Bei Makkabi gab es nach der schlechten Vorstellung gegen Maroc eine Reaktion. Die ersten zehn Minuten brauchten die Gäste noch etwas, dann wurden sie auf dem neuen Kunstrasenplatz an den Riederwaldwiesen stärker. „Am Ende haben wir zurecht die drei Punkte mitgenommen“, betonte Trainer Hakan Tekin. „Mit etwas mehr Genauigkeit und Fingerspitzengefühl des Schiedsrichters ist das Spiel vorher entschieden. Ein Sonderlob verteilte Tekin an den A-Jugendspieler Lennox Skalieris, „der nach langer Verletzungspause einen top Einstand gefeiert hat und unserem Spiel enorm viel Spielfreude und Stabilität gegeben hat.“
Schiedsrichter: Mahmut Ibrahimoglu (Groß-Umstadt). Zuschauer: 90.
Tore: 1:0 Malte Radoch (5./Eigentor), 1:1 Kristijan Gavran (11.), 1:2 Constantin Wunderlin (20.), 2:2 Drazen Vinkovic (35.), 2:3 Benedict Linzenmaier (52.), 2:4 Constantin Wunderlin (59.), 3:4 Anto Petrasevic (62.).
FC Gudesding – Union Niederrad 2:1 (0:0)
Im Ostpark gab es ein Spiel auf mäßigem Niveau. Gudesding läuft seit Wochen seiner Form hinterher, aber auch die Union konnte nicht überzeugen. Nach der torlosen ersten Hälfte, in der sich beide Mannschaften neutralisierten, gingen die Gäste durch einen platzierten Schuss von Aminur Rahman in Führung, aber fünf Minuten später egalisierte Abderrafik Imeghry für die „Guden“. Beide Teams kämpften dann leidenschaftlich, aber spielerisch limitiert um den Siegtreffer, der Zoumeir Toura kurz vor Schluss für die Gastgeber gelang. „Ein insgesamt etwas glücklicher Sieg, zumal wir noch in der Nachspielzeit einen Elfmeter gegen uns hätten bekommen können. Ich hoffe, dass unsere Formkurve bald einmal wieder nach oben zeigt“, unterstrich der FCG-Vorsitzende Rainer Weiss. Sein Amtskollege Khalid Lamjahed befand: „Nach dem 1:1 waren wir am Drücker und vergeben zwei hundertprozentige. Letztlich war das 2:1 von Gudesding umstritten, da war nach einem langen Freistoß die Hand im Spiel. Die Niederlage ist mehr als unglücklich.“
Schiedsrichter: Adam Muthig (Jossgrund). Zuschauer: 60.
Tore: 0:1 Aminur Rahman (51.), 1:1 Abderrafik Imeghry (56.), 2:1 Zoumeir Toura (89.).
Spvgg. 02 Griesheim – TSG Nieder-Erlenbach 2:0 (0:0)
Griesheims Trainer Marco Santonastaso bezeichnete das 2:0 gegen den designierten Absteiger als „dreckigen Sieg“ und lobte die Gäste aus dem „hohen Norden“: „Die Art und Weise wie Nieder-Erlenbach Fußball spielt, spiegelt nicht den aktuellen Tabellenplatz wider.“ Nach einer torlosen ersten Hälfte war es Spielmacher Benjamin Zeisel, der diesmal im Sturm agierte, der Gästekeeper Ilja Cinciper im zweiten Versuch überwand. Es dauerte aber bis zur 88. Minute, bis Taha Azaitouni die Griesheimer Schleifer erlöste. „Ohne Stürmer tun wir uns schwer“, gab Santonastaso zu. Nach dem spielfreien nächsten Spieltag geht es dann am Gründonnerstag zum Gipfeltreffen nach Kalbach, wo sich die Meisterschaft schon entscheiden könnte. TSG-Trainer Andreas Ludwig sah „ein sehr gutes Spiel. Wir haben sehr diszipliniert gespielt. Ärgerlich war nach der Pause das 1:0.“ Vor Zeisels Tor sei ein zweiter Ball durch spielende Kinder ins Feld gerollt. Der sei genau dort gelandet, wo der Konter entlang lief. „Der Schiedsrichter hat die kuriose Situation nicht unterbunden. Das muss normal abgepfiffen werden“, sagte Ludwig. Zeisel kam auch diesmal nicht ohne Zeitstrafe aus (58.), in der 81. Minute erhielt Gästeakteur Marvin Büthe wegen einer Notbremse die Rote Karte. „Schade, da war mehr drin. Wir wollen noch eine ordentliche Rückrunde spielen“, meinte Ludwig.
Schiedsrichter: Keine Angabe. Zuschauer: 40.
Tore: 1:0 Benjamin Zeisel (50.), 2:0 Taha Azaitouni (88.).