Kreisoberliga Frankfurt – Tempo spitze – Gara Ali und Sikorski treffen fünffach
Frankfurt – Nach der englischen Woche absolvierte die Kreisoberliga Frankfurt am Sonntag ihren 4. Spieltag. Der FC Tempo übernahm mit dem vierten Sieg und zwölf Punkten die Tabellenspitze. Weiterhin verlustpunktfrei sind noch die Spvgg. Griesheim und der FC Kalbach. Am Tabellenende noch ohne Punkt stehen der SC Weiss-Blau, die TSG Nieder-Erlenbach, Union Niederrad und der FC Maroc.
Heddernheimer Torjubel nach dem 3:2 gegen Kosova.
FC Maroc – FC Croatia 2:4 (2:3)
Beim FC Maroc ist bis auf weiteres Kapitän Hamza Chouiba als Interimstrainer installiert worden, da der bisherige Coach Jorge Huberman temporär nach Berlin gezogen ist. „Wir sind Jorge zu Dank verpflichtet. Ihm stehen bei uns nach seiner Rückkehr nach Frankfurt weiterhin alle Türen offen“, erklärt Spieler Omar Arrouj, der derzeit als Pressesprecher fungiert. Sportlich gesehen gestaltet sich die Situation weiterhin schwierig, da aufgrund der Urlaubszeit sehr wenig kickendes Personal zur Verfügung steht. Das erklärt den Fehlstart der Marokkaner mit drei Niederlagen und 2:15 Toren. „Realistisch gesehen wissen wir, dass das eine ganz schwere Saison wird und wir bis in den Herbst hinein mit personellen Problemen zu kämpfen haben werden“, betont Arrouj, der zu den Routiniers im Team gehört. Gegen Croatia war am Sonntag „mehr drin. Es war eine Leistungssteigerung“, so Arrouj. Immerhin gab es die ersten beiden Tore der Saison, zu Punkten reichte es gegen die bis dato ebenfalls schwach besetzten Kroaten freilich nicht. Croatia kam mit dem Doppelschlag von Ivan Propadalo gut ins Spiel, brachte die Gastgeber aber durch unnötige Fehler wieder heran. „Letztlich haben wir das Spiel kontrolliert und nichts mehr anbrennen lassen“, sagte der Sportliche Leiter Stanislav Konta. „Nach dem schlechten Start waren diese ersten Punkte sehr wichtig und wir müssen darauf aufbauen“, ergänzte Konta nach dem ersten Saisonsieg.
Schiedsrichter: Daniel Bittner (Petersberg). Zuschauer: 70.
Tore: 0:1, 0:2 Ivan Propadalo (5./7., Foulelfmeter), 1:2 Jouness Fanach (20.), 1:3 Ante Strljic (25.), 2:3 Prince Ezekiel Nnah (27.), 2:4 Mirko Budimir (56.).
SV 07 Heddernheim – FC Kosova 3:2 (2:0)
Die Heddernheimer Mannschaft verstand es von Beginn an, ihr Publikum mit Kampfgeist, Disziplin und Willenskraft zu überzeugen. Die Grün-Weißen begannen mit mächtigem Elan gegen die technisch versierteren Kosovaren. Trotz des Ausfalls von Kapitän Philipp Siegel war die Defensive hervorragend organisiert und überstand in der Anfangsphase einige kritische Situationen. Als dann Oliver Solarz auf der Gegenseite gefoult wurde, gab es Elfmeter. Antonie Willeführ verwandelte souverän (22.). Die Stimmung im Heddernheimer Lager wurde dann weiter angehoben, als Solarz durch war und Kosovas Torhüter Dorian Bajrami zum 2:0 überwand (28.). Zwischenzeitlich hatte SVH-Keeper Marcin Czukiewicz glänzend gegen Leon Dashis Abschluss pariert. Kosova spielte unterstützt von seinen Anhängern weiter nach vorne, musste aber mit dem Rückstand in die Kabine gehen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff Aufregung vor der Gästebank: Adrian Dashi, einst zu dunklen Zweitligazeiten in den Neunziger Jahren bei Eintracht Frankfurt aktiv, forderte vehement Freistoß für Kosova, weil Czukiewicz nach einem Hochball die Kugel mit der Hand aufgenommen hatte. Da der Routinier anhaltend weiter diskutierte, zog der Schiedsrichter folgerichtig die Rote Karte und Dashi durfte sich umziehen gehen. Nach dem Seitenwechsel fielen die Heddernheimer zu Beginn in Verlegenheit, denn nach einem Eckball war Yll Pelaj mit dem Kopf zur Stelle und verkürzte (47.). Kosova dominierte nun deutlich und demonstrierte seine Stärken im variablen Spiel nach vorne. Als Solarz sich nach wiederholten Foulspiel eine Zeitstrafe einhandelte (65.), nutzten die Gäste die Überzahl und egalisierten durch Leon Dashi zum 2:2 (71.). Jetzt wollten die Kosovaren zu viel und spielten auf Sieg. Mit fatalen Folgen, denn sie wurden entscheidend ausgekontert, als Deniz Yatci zu Rojhat Ügüt passte und dieser Bajrami im zweiten Versuch überwand. Die lange Nachspielzeit von sieben Minuten brachte ein Powerplay der Mannschaft von Trainer Alvaro Zalla, der ehemalige Nationalspieler Albaniens hatte sich mit seinen 47 Jahren selbst eingewechselt. Doch außer einem Schuss von Haithem Sassi ans Außennetz passierte nichts mehr. „Es war ein sehr aufreibendes Spiel, sehr spannend für die Zuschauer. Unsere Taktik tief zu stehen und dem Gegner die Räume zu lassen, um dann über Konter zum Erfolg zu kommen, hat sehr gut geklappt. Riesenkompliment an die Mannschaft und den Schiedsrichter, der das Spiel jederzeit im Griff hatte. Ich freue mich für Rojhat, weil er im Training immer an sich arbeit und sich weiterentwickelt“, kommentierte SVH-Coach Andreas Berggold den ersten Saisonsieg. Rudi Statovci, der Spielausschuss-Vorsitzende des FC Kosova, sagte nach der ersten Niederlage: „Glückwunsch an Heddernheim, die haben gekämpft und ihre Chancen genutzt. Wir haben die Chancen weniger genutzt und so ist der Stand der Dinge, dass wir mit leeren Händen vom Platz raus gehen.“
Schiedsrichter: Bernd Büttner (Gelnhausen). Zuschauer: 124.
Tore: 1:0 Antonie Willeführ (22./Foulelfmeter), 2:0 Oliver Solarz (28.), 2:1 Yll Pelaj (47.), 2:2 Leon Dashi (71.), 3:2 Rojhat Ügüt (86.).
FV Hausen – TSG Nieder-Erlenbach 4:1 (0:1)
Beide Teams gingen punktlos in das Spiel. Hausen investierte viel im ersten Durchgang, aber als Nieder-Erlenbachs Ozan Kilicarslan das 1:0 für die Gäste gelang, war das ein Schock für die Lila-Weißen. Nach dem Seitenwechsel bestätigte sich aber die Überlegenheit der Gastgeber, die plötzlich stärker aufkamen und mit dem Doppelschlag des Japaners Shion Tsuji der Partie eine Wendung geben konnten. Nieder-Erlenbach stand zu diesem Zeitpunkt nicht mehr so kompakt und stabil wie zu Beginn. Das Spiel stand aber weiter lange auf des Messers Schneide, bis FVH-Kapitän Tobias Neugebauer seine Hausener mit dem 3:1 erlöste. „Wir hätten das Ergebnis etwas höher gestalten können, aber am Ende des Tages ist das Ergebnis okay. Nieder-Erlenbach war ein guter Gegner, ist dann aber irgendwann eingebrochen“, resümierte FVH-Trainer Federico da Costa Coutinho nach den ersten drei Punkten. Hervorheben wollte er Spielmacher Sina Shakouri, der zu allen Toren die Vorlage leistete. TSG-Trainer Andreas Ludwig meinte: „Unsere zweite Halbzeit war unterirdisch. Das war ein schlechtes Spiel von beiden Teams, in dem wir glücklich geführt haben.“
Schiedsrichter: Oliver Bingmer (Ortenberg). Zuschauer: 75.
Tore: 0:1 Ozan Kilicarslan (40.), 1:1, 2:1 Shion Tsuji (47./52.), 3:1 Tobias Neugebauer (72.), 4:1 Hamza Gulzar (84.).
FC Kalbach – Concordia Eschersheim 6:2 (3:1)
Obwohl Kalbach mit Stefano Amore (Sportfreunde Oberau) und Soufiane Moussaoui (SV Griesheim Tarik) kurzfristige Abgänge in der Offensive hinnehmen musste, gelang im Kollektiv ein deutlicher Heimsieg gegen die bis dato verlustpunktfreie Concordia Eschersheim. „Das hat Spaß gemacht, es war eine geschlossene Leistung der Mannschaft“, berichtete der Sportliche Leiter Manfred Meyer. Und obwohl Torjäger Achraf Gara Ali mit fünf Treffern zuschlug, betonte Meyer: „Achraf kann die Tore nur schießen, wenn er auch entsprechend angespielt wird. Beispielsweise mit guten Standards von Oliver Pauls.“ Die Gäste traten anfangs sehr strukturiert auf und glichen nach dem Rückstand durch einen direkt verwandelten Eckball von Louis Haarhaus aus. „Die erste Halbzeit waren wir auf Augenhöhe“, konstatierte Concordia-Trainer Andre Winter. „Dann kassieren wir die ersten fünf Gegentore aus Standards, vier davon mit dem Kopf. Die Jungs waren heute nicht wach. Leider verliert man dann auch in dieser Höhe, was dann zu viel ist“, bedauerte Winter.
Schiedsrichter: Joseph Beacon (Oberursel). Zuschauer: 90.
Tore: 1:0 Enno Lang (29.), 1:1 Louis Haarhaus (31.), 2:1, 3:1, 4:1, 5:1 Achraf Gara Ali (37., Foulelfmeter/43./50./64.), 5:2 Averil Ringheim (82.), 6:2 Achraf Gara Ali (84.).
FC Tempo – Union Niederrad 5:0 (3:0)
Union Niederrad hatte an der Woogwiese nicht die Spur einer Chance und verbleibt punktlos in der Abstiegszone. Mit fünf verschiedenen Torschützen stürmte der FC Tempo an die Tabellenspitze und weist nun zwölf Punkte aus vier Spielen auf. Die Gäste konnte in den ersten 15 Minuten sogar zweimal auf das Tempo-Tor schießen. Ansonsten kontrollierten die Serben das Spiel und machten die Tore. „Fünf verschiedene Torschützen belegen unsere starke Mannschaftsleistung“, sagte Tempos „Radiosprecher“ Zoran Marcetic. „Für uns gab es nichts zu holen gegen Tempo. Die waren nach unseren zwei vergebenen Chancen eiskalt. Das ist eine Spitzenmannschaft, die weiß wie man verteidigt und wie sie Tore macht. Danach gab es für uns nichts mehr zu holen, da wir ersatzgeschwächt angetreten sind. Da kannst Du dir keine Fehler erlauben“, berichtete Union-Präsident Khalid Lamjahed.
Schiedsrichter: Bilal L´Madaghri (Niedernhausen). Zuschauer: 100.
Tore: 1:0 Branislav Glamocanin (17.), 2:0 Goran Dokic (29.), 3:0 Boban Dokic (36.), 4:0 Borislav Pilipovic (64.), 5:0 Milos Mihajlovic (78.).
SV Griesheim Tarik – TuS Makkabi 2:4 (2:3)
Makkabis Trainer Hakan Tekin ist wieder aus dem Urlaub zurück und feierte gleich den ersten Saisonsieg an der Lärchenstraße. Die Gäste gingen zwar früh in Rückstand, kreierten danach aber gute Chancen und trafen bis zum Halbzeitpfiff dreimal ins Tor. Allerdings verteidigte Makkabi in zwei Szenen nicht gut und ließ Ahmet Keser gewähren, der sein Team dadurch im Spiel hielt. Im zweiten Abschnitt hatten die Griesheimer mehr Ballbesitz, ohne wirklich gefährlich zu werden. Durch die mangelnde Chancenverwertung der Gäste blieb das Spiel lange offen. Tekin hatte nur 14 Mann im Kader, davon einen Ersatztorwart und einen Akteur, der zuvor schon 90 Minuten in einem Reservespiel mitgewirkt hatte. „Sie haben sich sehr wacker geschlagen. Aktuell fehlen noch sehr viele Spieler , sodass wir Probleme haben, genügend Spieler zu haben für mehr Rotation. Umso stolzer bin ich auf die Jungs, weil sie wirklich alles rein gehauen haben. Ein wichtiger Sieg zur richtigen Zeit.“ Auf Seiten der Gastgeber war Neuerwerbung Soufiane Moussaoui an einem Treffer mit einer Vorlage beteiligt. Trainer Hamza Azaoum monierte „die vielen Abwehrfehler, die zu Kontertoren geführt haben. Immer wenn wir getroffen haben, fand Makkabi eine Antwort.“ Mit nur einem Zähler ist Griesheim Tarik in der unteren Zone vertreten und Freitag geht es zum Flutlichtspiel zu Union Niederrad (20 Uhr).
Schiedsrichter: Lasse Braun (Frankfurt). Zuschauer: 120.
Tore: 1:0 Ahmet Keser (11.), 1:1, 1:2 Aleksej Radulaski (13./20.), 2:2 Ahmet Keser (33.), 2:3 Shierkhibra Mbakeh (43./87.).
SC Weiss-Blau – FC Posavina 3:4 (2:2)
„Fußball kann ungerecht sein“, haderte WB-Trainer Jamal Er-Rjah. Beim Stande von 3:3 spielte sein Team nach vorne und lief in der letzten Minute in einen Konter. „Vielleicht wären beide mit einem Punkt zufrieden gewesen“, sagte der Coach. Dennoch hofft er am Mittwoch im Nachholspiel beim FC Gudesding (20.30 Uhr) auf die ersten Punkte: „Im witterungsbedingt abgebrochenen Spiel stand es 1:1. Mir fehlt die Viererkette und der Torwart aus dem letzten Jahr. Wir sind aber jetzt auf einem guten Weg, müssen aber irgendwann mal punkten.“ Posavinas Pressewart Danijel Pavic berichtete von einem „turbulenten Spiel, das war für uns sehr schwierig. Viele Fehler führten dazu, dass wir Weiss-Blau zum Toreschießen eingeladen haben, wobei der Gegner auch richtig gut war.“ Die Kroaten hätten dann mit diesem Last-Minute-Tor von Ivan Dzijan richtig Glück gehabt. Sein Fazit: „Der dritte Sieg in Folge, wir gucken jetzt von Spiel zu Spiel was noch gehen könnte. Wir sind froh, dass einige Spieler aus dem Urlaub zurückgekommen sind.“ Der Fokus liege nun auf den kommenden Gegnern Türkgücü und Griesheim 02. „Das werden Gradmesser sein“, so Pavic.
Schiedsrichter: Christian Frühwein (Münster). Zuschauer: 50.
Tore: 1:0 Hatem Fekih (10.), 1:1 Miroslav Baotic (29.), 1:2 Marko Zelenica (36.), 2:2 Tilman Garthe (45.), 2:3 Anto Petrasevic (50.), 3:3 Naser Al Abdullah (57.), 3:4 Ivan Dzijan (90.).
TSKV Türkgücü – FC Gudesding 0:1 (0:1)
Gegen die kompakten Gäste aus dem Ostpark kassierte Türkgücü die erste Niederlage. „Das war unser bester Gegner, wir waren aber auch nicht hellwach“, meinte Duran Güngör aus dem Spielausschuss. Murat Tiryaki hatte den Pfosten getroffen, ansonsten ließ die gut organisierte Defensive der „Guden“ nicht viel zu und dominierte die erste Hälfte. Der einzige Treffer des Nachmittages fiel dann nach einer Ecke, die Erol Güler unglücklich ins eigene Tor lenkte. Im zweiten Abschnitt machten die Gastgeber Druck, rannten sich aber immer wieder fest, sodass der Ausgleich ihnen nicht vergönnt war. „Kein Vorwurf, wir haben gekämpft und alles gegeben“, unterstrich Güngör. Gudesding holte den dritten Sieg in Folge und kann nun am Mittwoch mit einem Heimsieg im Nachholspiel gegen Weiss-Blau nach Punkten zu Spitzenreiter Tempo aufschließen. Vorsitzender Rainer Weiss: „In der letzten Saison war die Abwehr unser Sorgenkind, jetzt steht sie stabil und ruhig, nicht zuletzt dank Bruce Jäger und Patrick Berens in der Innenverteidigung. Darüber hinaus hat unser Trainer Luca Spessot einen großen Anteil an der derzeitigen Entwicklung des Teams, in dem jeder für jeden kämpft.“
Schiedsrichter: Fabian Valijew (Langen). Zuschauer: 60.
Tor: 0:1 Erol Güler (33./Eigentor).
Spvgg. 02 Griesheim – FV Saz-Rock 6:2 (4:2)
Daniel Sikorski markierte fünf der sechs Griesheimer Treffer, dazu steuerte Benjamin Zeisel ein Tor per Distanzschuss bei. Zwischendurch hatten die Gastgeber aber gegen die defensivschwachen Gäste sogar kurzzeitig zurückgelegen. „In dieser Phase waren wir nicht so gut. Der Kader ist jetzt noch jünger, es fehlt an Erfahrung“, meinte der neue Trainer Marco Santonastaso. Zuletzt musste der Coach mit Maxim Plesca einen weiteren Abgang verkraften, der sich mit einem Amateurvertrag dem Gruppenligisten TSV Vatanspor Bad Homburg angeschlossen hat. Nach der Entlassung von Trainer Michele Raimondi hatten ja schon Stammkräfte wie Alexandr Railean, Oleg Huwa oder Dimitriu Chiriloae erklärt, nicht mehr für Griesheim auflaufen zu wollen. Bei Saz-Rock stehen weiter die Abwehrprobleme im Fokus. Schon wieder gab es sechs Gegentore und am Mittwoch kommt der FC kalbach zum Nachholspiel. „Jammern bringt nichts. Wir müssen zusehen, dass wieder andere Zeiten kommen“, sagt FV-Coach Süleyman Keskin.
Schiedsrichter: Patrick Sierla (Maintal). Zuschauer: 126.
Tore: 1:0 Daniel Sikorski (4.), 1:1 Altan Sak (21.), 1:2 Fabio Bittl (26.), 2:2, 3:2 Daniel Sikorski (28./33.), 4:2 Benjamin Zeisel (41.), 5:2, 6:2 Daniel Sikorski (55./61.).