Frankfurt – Der FC Kalbach biegt mit voller Macht auf die Zielgerade im Meisterschaftskampf der Kreisoberliga Frankfurt ein. Mit dem 8:2-Kantersieg bei Viktoria Preußen übernahm die Mannschaft von Trainer Aaz-Dine Zarioh die Tabellenspitze und überholte die spielfrei gewesene Spvgg. Griesheim. Mit einem Sieg am Donnerstag im Topspiel gegen die Griesheimer würde Kalbach auf fünf Punkte davon ziehen. Außerdem ist es es wahrscheinlich, dass dem FCK die Punkte aus dem abgebrochenen Spiel bei Griesheim Tarik zuerkannt werden. Diese Vorkommnisse sowie jene gegen den FV Hausen werden am kommenden Mittwoch vor dem Sportgericht des Kreises Frankfurt verhandelt. Unterdessen konnte Schlusslicht Weiss-Blau keine Mannschaft stellen und gab die Punkte kampflos an den FC Kosova ab.
Antonie Willeführ (rechts) bleibt mit dem SV Heddernheim auf Erfolgskurs. Foto: Verein.
TuS Makkabi – FC Gudesding 2:2 (0:0)
Für beide Vereine geht es um nicht mehr als einen Mittelfeldplatz. Die erste Halbzeit verlief relativ ausgeglichen mit leichten Feldvorteilen für die „Guden“. „Man hat gemerkt, dass wir wieder mal mit einer Formation spielen mussten, die so noch nie zusammen gespielt hat“, merkte Makkabis Trainer Hakan Tekin an. Nach der torlosen ersten Hälfte im Sportpark kamen die Gastgeber gut raus und vergaben eine „hundertprozentige Chance. Dann haben wir im Spielaufbau zu viele leichte Fehler gemacht und somit dem Gegner Einladungen gegeben, ein Tor zu schießen. So gelang Gudesding nach einer Stunde der Doppelschlag zur 2:0-Führung. „Die Reaktion danach war jedoch grandios. Wir sind zurück gekommen und haben den Sieg verpasst“, berichtete Tekin. Nach dem Ausgleich in der 85. Minute habe es 5-6 Situationen gegeben, „in denen wir vor dem Tor stehen und das Ding nur rein machen müssen. Somit ist das Unentschieden sicherlich glücklich, aber gemessen an den klaren Chancen eigentlich zu wenig“, so Tekins Fazit. Auf Seiten der Gäste war der Vereinsvorsitzende Rainer Weiss der Meinung, „Makkabi 60 Minuten beherrscht“ zu haben. Dem Anschlusstreffer sei ein Foul an FCG-Torhüter Sven Lissek vorausgegangen, danach sei sein Team wieder in eine Negativspirale geraten. „Am Ende hatten wir noch Glück, dass Makkabi nicht das 3:2 gemacht hat. Wir müssen wieder zu unserer Stärke finden“, unterstrich Weiss.
Schiedsrichter: Gerold Presl (Karben). Zuschauer: 25.
Tore: 0:1 Alexander Root (61.), 0:2 Zoumeir Toura (63.), 1:2 Sven Lissek (74./Eigentor), 2:2 Constantin Wunderlin (85.).
SV Viktoria Preußen – FC Kalbach 2:8 (1:3)
Viktoria Preußen belegt weiter den sechtsletzten Rang, der aber nach den aktuellen Konstellationen auf Verbandsebene zum Klassenerhalt reichen sollte. Gegen den Topfavoriten Kalbach kassierte das Team von Trainer Artur Rissling eine verdiente Niederlage. „Hin und wieder konnten wir einigermaßen mithalten“, meinte Rissling. Gegen die torhungrigen Kalbacher war das freilich zu wenig. „In unserer aktuellen Personalsituation ist Kalbach nicht der Gegner, mit dem wir uns messen können“, betonte der Preußen-Coach und legte sofort den Fokus auf das Croatia-Spiel am Dienstag. Bei den Gästen markierte Ricardo Harrabi gleich in der ersten Minute den 100. Kalbacher Treffer der Saison. Der Sportliche Leiter Manfred Meyer sprach von einem „ungefährdeten Sieg. Wir haben auf einem eigentlich unbequemen Terrain sehr geradlinig gespielt.“ Zudem gab er die Verlängerung von Erfolgscoach Aaz-Dine Zarioh bekannt, der ligenunabhängig weiter macht. Bis zum Aufstieg sei es aber noch ein langer Weg, der am Donnerstag mit einem Sieg gegen Konkurrent Griesheim verkürzt werden könne.
Schiedsrichter: Ingmar Schnurr (Wiesbaden). Zuschauer: 80.
Tore. 0:1 Ricardo Harrabi (1.), 0:2 Oliver Pauls (39.), 0:3 Ricardo Harrabi (40.), 1:3 Denis Flies (45./+1), 1:4 Achraf Gara Ali (51.), 2:4 Andreas Wolfenstetter (56.), 2:5 Ricardo Harrabi (64.), 2:6, 2:7 David Bafuka (75./79.), 2:8 Alexander Azimpour (87.).
TSG Nieder-Erlenbach – TSKV Türkgücü 5:3 (1:2)
Nieder-Erlenbach setzt seinen Aufwärtstrend fort und erhält ja noch weitere drei Zähler resultierend aus der Spielsperre des FC Croatia. Trotz eines 1:3-Rückstandes konnte die Elf von Trainer Andreas Ludwig das Ding drehen und einen Prestigesieg einfahren. „Der Sieg war nicht unverdient, wenn man das ganze Spiel Revue passieren lässt“, freute sich Ludwig über den Aufwärtstrend. Gerade in den zweiten 45 Minuten habe sein Team die Räume besser zugestellt und viel besser als Gemeinschaft funktioniert. Der erfreuliche Nebeneffekt: Mit vier Toren in Folge reichte es zu einem unerwarteten Sieg. Was dieser in der Endabrechnung wert sein wird, bleibt in der Endphase der Saison abzuwarten. Nieder-Erlenbach ist zumindest das Team, welches im Tabellenkeller zuletzt die meisten fußballerischen Fortschritte erzielte. „Wir wollen weiter eine ordentliche Rückrunde spielen und für die neue Saison planen“, so Ludwigs Motto. Auf Seiten Türkgücüs herrschte dagegen Fassungslosigkeit. Vorstandsmitglied Duran Güngör kritisierte die taktische Planlosigkeit: „Nach dem 3:1 hat jeder versucht, irgend etwas zu machen. So verlierst du gegen eine Mannschaft auf eine mehr oder weniger peinliche Art und Weise, die eigentlich fast schon abgestiegen ist.“
Schiedsrichter: Keine Angabe. Zuschauer: 80.
Tore: 0:1 Murat Tiryaki (10.), 1:1 Max Münch (24.), 1:2 Eren Kadimli (29./Foulelfmeter), 1:3 Murat Tiryaki (55.), 2:3 Kaan Abudak (56.), 3:3 Jakob Mühlhans (75.), 4:3 Mazhar Enes Colak (82./Eigentor), 5:3 Tim Flaig (83.).
FC Posavina – FC Maroc 2:0 (1:0)
Posavina konnte sich nach zwei knappen Niederlagen fangen und den abstiegsgefährdeten FC Maroc mit 2:0 besiegen. „Auch wenn wir das Spiel schon in der ersten Halbzeit entscheiden müssen, war das ein ganz wichtiger Sieg für die Mannschaft, die sich auch mal wieder belohnen durfte“, meinte Posavinas Pressewart Danijel Pavic. Die Treffer von Anto Petrasevic in der Nachspielzeit der ersten Hälfte und von Winterneuzugang Saeed Ourang reichten gegen einen laut Pavic „schwachen und ungefährlichen Gegner.“ Dagegen sagte Marocs Sportlicher Leiter Omar El Idrissi: „Uns wurde das 1:1 abgepfiffen. Zeitweise waren wir am Drücker, aber das Glück ist weg.“ Nach wie vor ist Maroc das einzige Team ohne Unentschieden. Platz 15 bedeutet derzeit den ersten Abstiegsrang.
Schiedsrichter: Christopher Bedikian (Hanau). Zuschauer: 89.
Tore: 1:0 Anto Petrasevic (45./+4), 2:0 Saeed Ourang (82.).
Concordia Eschersheim – FC Croatia 9:2 (3:2)
In einem von Beginn an sehr einseitigen Spiel war die Concordia durchweg spielbestimmend, auch wenn Croatia in der ersten Halbzeit alles rein warf. Spätestens nach dem 5:2 ergaben sich die Gäste und leisteten am Rosegger keinen Widerstand mehr gegen die spielfreudigen Eschersheimer. „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung und der Mentalität meiner Mannschaft. Der Siegeswille und die Einsatzbereitschaft war heute von Anfang an für jeden spürbar“, erkannte Concordia-Trainer Andre Winter und wiederholte sein Motto der letzten Zeit: „Bitte jede Woche so!“ Die Croatia ist seit der Pokalniederlage gegen Heddernheim zum einen durch das Sportgerichtsurteil, zum anderen durch personelle Engpässe gebeutelt. Dennoch befand der Sportliche Leiter Stanislav Konta, dass „wir erneut eine desolate Leistung geboten haben.“ Aufgrund der Vielzahl an verletzten, gesperrten oder urlaubenden Spieler könne man derzeit kein KOL-taugliches Team stellen. „Die ganze Situation wird gepaart mit individuellen groben Fehlern und willenlosem Verhalten, sodass das Ergebnis Bände spricht. Ich bin maßlos enttäuscht über das Auftreten.“
Schiedsrichter: Keine Angabe. Zuschauer: 80.
Tore: 1:0 Vincent Wenker (4.), 2:0 Philipp Sieber (9.), 2:1 Ante Coric (16.), 3:1 Metin Can Cosgun (28.), 3:2 Tomislav Sandrk (40.), 4:2 Vincent Wenker (51./Foulelfmeter), 5:2 Ussama Djellakh (57.), 6:2 Florian Ilcken (74.), 7:2 Fabian Nordholt (80.), 8:2 Thorben Elias Wissel (85.), 9:2 Leon Bodahl (89.).
Union Niederrad – FV Saz-Rock 9:0 (3:0)
Die Union hat die mögliche rote Zone nun komplett verlassen und ist auf dem besten Weg zum Klassenerhalt. Gegen das so gut wie abgestiegene Saz-Rock gab es „alle Neune“. „Die Gäste sind sehr fair aufgetreten“, lobte Unions Vereinsvorsitzender Khalid Lamjahed, dessen Niederräder sich gegen das konfuse Kellerkind zunächst noch schwer taten. Wie gewohnt baute das Team von Spielertrainer Can Güler im zweiten Abschnitt konditionell immer weiter ab, sodass ein Tor nach dem anderen fiel. „Der Sieg ist nicht über zu bewerten, da wir immer noch nicht durch sind“, betonte Lamjahed.
Schiedsrichter: Jens Ginster (Heidenrod). Zuschauer: 30.
Tore: 1:0 Martin Wojciechowski (20.), 2:0, 3:0 Aminur Rahman (26./39.), 4:0 Mohamed Azeggaghe (62.), 5:0 Aeham Abouch (66.), 6:0 Robert Wainer (71.), 7:0 Aminur Rahman (78.), 8:0 Robert Wainer (80.), 9:0 Sascha Held (82.).
FV Hausen – FC Tempo 0:3 (0:1)
Hausen ließ sich früh überraschen und schaute bei einem weiten Einwurf der Serben aus der eigenen Hälfte passiv zu. Die Hereingabe verwertete Bogoljub Dokic zur Tempo-Führung. Die Lila-Weißen fanden dann kämpferisch ins Spiel gegen die robusten Kicker vom Balkan. Bis 20 Meter vor dem Tor sah das Hausener Spiel gut aus, aber die Gäste verteidigten resolut und konterten in der Schlussphase zweimal erfolgreich mit Offensivmann Boban Dokic. „Tempo hat verdient gewonnen, das Ergebnis ist aber am Ende zu hoch“, konstatierte FVH-Coach Federico da Costa Coutinho.
Schiedsrichter: Younes Moullig (Dietzenbach). Zuschauer: 75.
Tore: 0:1 Bogoljub Dokic (2.), 0:2, 0:3 Boban Dokic (84./89.).
SV 07 Heddernheim – SV Griesheim Tarik 4:2 (0:0)
Die Ergebnisse stimmen derzeit in Heddernheim, weswegen der vierte Tabellenrang weiter in grün-weißer Hand bleibt. Die Darbietung gegen die abstiegsgefährdeten Gäste von der Lärchenstraße konnte aber über weite Strecken weder Trainer Andreas Berggold, noch das eigene Publikum restlos überzeugen: „Bezogen auch auf das letzte Spiel ist es momentan wichtig, dass die Ergebnisse stimmen. Die Leistung ist aktuell nicht das, was ich mir so vorstelle. Es wirkt ein bisschen verkrampft, denn wir hätten schon zur Halbzeit zwei, drei Tore machen müssen“, sagte Berggold. In der Tat: Schon nach einer Viertelstunde vergab Christos Papadopoulos die erste Chance. Der Grieche traf den Ball freistehend nicht richtig und stolperte den Ball Tarik-Torhüter Abdelaziz Bouyiri in die Arme. Aber auch die Gäste kamen zu Möglichkeiten, als ein hoher Ball die komplette SVH-Abwehrkette überwand. Plötzlich stand Youness Kabbouch nur noch vor Torhüter Marc Tomczyk, der den versuchten Heber aber entschärfen konnte. Kurz vor der Pause konnte Bouyiri zunächst den Kopfball von Dogan Erbulan parieren, der zweite Versuch landete an der Latte. Nach dem Seitenwechsel dauerte es rund 20 Minuten, bis die Partie an Fahrt aufnahm. Griesheim Tarik ging durch einen Schlenzer des eingewechselten Saad Zadaki in Führung (64.). Dieses Kontertor rüttelte die ganz in weiß spielenden Heddernheimer wach. Postwendend gelang aber Abwehrmann Florian Köhler nach einer Ecke der Ausgleich (67.). Und dann zeigte Tino Matijevic seine Freistoßkünste, zirkelte die Kugel zum 2:1 in den Winkel (73.) und legte gar sogleich das 3:1 nach (75.). Torjäger Papadopoulos, derzeit zwar treffsicher aber weit von seiner Bestform entfernt, erhöhte auf 4:1 (79.), ehe erneut Zadaki zum Endstand traf (80.). „Wir sind dann nicht mehr in Bedrängnis geraten“, stellte Berggold fest.
Schiedsrichter: Frank Lezius (Wehrheim). Zuschauer: 106.
Tore: 0:1 Saad Zadaki (64.), 1:1 Florian Köhler (67.), 2:1, 3:1 Tino Matijevic (73./75.), 4:1 Christos Papadopoulos (79.), 4:2 Saad Zadaki (80.).