Der SC Dortelweil hat die Vizemeisterschaft in der Verbandsliga Süd errungen und ist durch den 5:1-Heimsieg gegen Rot-Weiß Walldorf II in die Relegation zur Hessenliga eingezogen, in der die Wetterauer im Halbfinale am Dienstag zu Hause auf den Vertreter der Verbandsliga Mitte FV Biebrich treffen. Das Rückspiel ist drei Tage später im Wiesbadener Stadtteil geplant.
Dortelweil trifft auf Biebrich in der Relegation. Foto: Archiv Jan Werner.
SC Dortelweil – SV Rot-Weiß Walldorf II 5:1 (2:1)
Das Team von Trainer Gültekin Cagritekin hat den Matchball verwandelt und trotz frühen Rückstandes durch Nico Neukirch (15.) die Nerven behalten. Dem Ausgleich durch Marvin Strenger (17.) folgte die Halbzeitführung durch Oliver Steffen (33.). Nach dem Seitenwechsel führte ein verwandelter Foulelfmeter durch Strenger zum 3:1 (64.).
In der Schlussphase machten Maurice Reininger (82.) und Dominik Steffen (84.) alles klar. Dortelweil beendet die Runde nach 34 Spielen mit 68 Punkten (zwei Zähler im Schnitt) einen Zähler vor den Sportfreunden Seligenstadt, denen das 4:0 über Absteiger SKV Beienheim nichts nutzte. Zum Vergleich: Relegationsgegner Biebrich wurde in der Mitte-Staffel mit 70 Zählern aus 32 Partien (97:36 Tore) Vizemeister.
Im letzten Saisonspiel ging es für Rot-Weiss Frankfurt an einem Mittwochabend in den Odenwald zum SV Hummetroth, der als souveräner Verbandsliga-Meister feststand und trotz Punktabzügen mit 14 Zählern Vorsprung in die Hessenliga aufsteigt. Die Reise in den tiefen Odenwald wird wohl einmalig bleiben, denn künftig will der Club seine Heimspiele wechselseitig in Erbach und Pfungstadt austragen.
Rot-Weiss unterlag bei Meister Hummetroth. Foto: PA.
SV Hummetroth – SG Rot-Weiss Frankfurt 3:1 (2:0)
Mit nur 13 Spielern traten die „Roten“ die Reise in den Odenwald an, denn einige für die nächste Saison nicht mehr geplante Spieler konnten sich für das letzte Saisonspiel nicht mehr motivieren und sagten ab. Zu allem Überfluss geriet man auf der Hinfahrt in einen Stau bei Darmstadt bei gewittrigen Regenfällen und kam erst eine Stunde vor dem Anpfiff an. Schon nach 19 Minuten musste Rot-Weiss-Trainer Ibrahim Cigdem verletzungsbedingt wechseln.
Cem Bektas musste hinaus und es kam Alexander Koziolek, der erst kurz vor Spielbeginn eingetroffen war. Die Gastgeber hatten auf dem durch den Regen aufgeweichten Rasenplatz zunächst den besseren Start. Danny Klein traf mit einem Heber über Torwart Erik Dejak hinweg zum 1:0 (25.). Dann erhöhte Stürmer Nils Herdt mit einem Kopfball auf 2:0 (30.) – das 100. Saisontor des Meisters.
Früherer Zweiligaprofi markiert das 3:1
Nach dem Seitenwechsel wurde Rot-Weiss vor 213 Zuschauern stärker und verkürzte nach einer Fehlerkette der Heimelf durch den 18-jährigen Tim Frohne (50.). Der A-Jugendspieler vergab sechs Minuten später die große Möglichkeit zum Ausgleich. In der Folge dominierten die Frankfurter und drängten Hummetroth in die eigene Hälfte. Doch in der Schlussphase markierte der frühere Zweitligaprofi Christopher Nguyen den 3:1-Endstand (82.) für das Team des Frankfurter Trainers Artug Özbakir.
„Mit der guten Form hatten wir uns was ausgerechnet, aber am Ende hat es nicht gereicht gegen eine Mannschaft mit viel Qualität. Das ist meiner Meinung nach die stärkste Mannschaft, die je in der Verbandsliga Süd zusammengestellt wurde. Beim 1:0 haben wir die taktische Disziplin nicht eingehalten, hatten vorher die Riesenchance von Koziolek. Nach der Pause waren wir bis zum 3:1 die klar bessere Mannschaft“, resümierte Cigdem, dessen Team die Runde mit 47 Punkten auf Rang elf abschliesst.
Schiedsrichter: Alexander Hauser (FC Waldbrunn). Zuschauer: 213.
Tore: 1:0 Danny Klein (25.), 2:0 Nils Herdt (30.), 2:1 Tim Frohne (50.), 3:1 Christopher Nguyen (82.).
Der VfL Germania 94 war nach der Zustellung des Sportgerichtsurteils zwei Stunden vor Spielbeginn unter Zugzwang, ließ sich aber beim SV 07 Heddernheim nicht beirren und zog mit einem 7:0-Kantersieg in die Relegationsspiele zur Gruppenliga Frankfurt West ein. Die Gastgeber belegen trotz eines Vereinsnegativrekord von 105 Gegentoren am Ende Rang elf.
Germania 94 will nun den Aufstieg über die Relegation. Foto: PA.
SV 07 Heddernheim – VfL Germania 94 0:7 (0:1)
0:3-Wertung der beim Stande von 1:3 bei der Spvgg. 02 Griesheim abgebrochenen Begegnung, zusätzlich drei Punkte Abzug, Geldstrafe für den Verein und zehn Spiele Sperre für Rotsünder Paulinus Fung. Für Germania-Spielmacher Onur Götürmen ein einseitiges Urteil: „Griesheim war genauso daran beteiligt, bekommt aber die Punkte. Das finden wir nicht gerecht.“ Bei den Heddernheimern standen einige Spieler in der Anfangsformation, die zum letzten Mal für die Grün-Weißen aufliefen. Dazu gehörte Routinier Orazio Giorgianni, der in insgesamt elf Spielzeiten mit Unterbrechungen die Knochen für den SVH hinhielt. Waren die Hausherren im ersten Abschnitt noch bemüht, die Partie so lange wie möglich offen zu gestalten, sah es nach dem Seitenwechsel anders aus.
Toptorjäger Asmir Hajdarovic markierte fünf der sieben Tore (30./52./54./72./86.), zwei davon per Kopfball und wird seine Tore in der kommenden Saison für den KOL-Meister FC Kosova in der Gruppenliga erzielen. Außerdem trafen für die Gäste Okan Götürmen (56.) und Abdulaih Issah (80.). Dass die Heddernheimer nach der Pause so untergingen und ein Tor nach dem anderen kassierten, lag gewiss auch am Schiedsrichter, der vor dem 0:2 ein Foulspiel nicht ahndete und vor dem 0:3 eine klare Abseitsposition übersah. Das brachte Spielausschuss-Chef Klaus Schleicher derart auf die Palme, dass er mit der Roten Karte des Innenraums verwiesen wurde. Dennoch zeigte auch dieses letzte Spiel, dass Heddernheim in Zukunft seine Abwehrprobleme durch Neuzugänge abstellen muss.
„Es war dennoch keine gute Saison, wir haben uns nach Rang acht in der Vorsaison mit einer nominell stärkeren Mannschaft eine bessere Platzierung erhofft.“ (SVH-Trainer Andreas Berggold)
Der trotz des Abgangs von Torjäger Marcus Kreckel durch feststehende Neuzugänge verstärkte Sturm lässt auf eine bessere Saison hoffen. Trainer Andreas Berggold sagte: „Der Kader war ausgedünnt, es haben auch Spieler gespielt, die in den letzten Wochen kaum trainiert haben. Erstaunlich ist, dass man mit der schlechtesten Abwehr der Liga die Klasse so deutlich hält, letztlich haben uns die 75 Tore vorne die 35 Punkte gebracht. Es war dennoch keine gute Saison, wir haben uns nach Rang acht in der Vorsaison mit einer nominell stärkeren Mannschaft eine bessere Platzierung erhofft.“ Germania 94 geht nun in die Relegation gegen den Gruppenliga-Vertreter Spvgg. 05/99 Bomber Bad Homburg, die DJK Sportfreunde Bad Homburg II (KOL Hochtaunus) und FSG Burg-Gräfenrode (KOL Friedberg).
Trainer Siar Daudi: „Riesenlob an unsere Jungs, die den Punktabzug gut verarbeitet haben und psychologisch musste ich da nicht viel Arbeit leisten. Das Ergebnis heute spiegelt nicht den Verlauf der ersten Hälfte wider, da hat uns Heddernheim vor Probleme gestellt. Informationen zu den Gegnern habe ich kaum, ich werde mir am Mittwoch das Pokalspiel von Burg-Gräfenrode anschauen. In einer Runde jeder gegen jeden gibt es keine Außenseiter oder Favoriten. Wir haben unser Soll erfüllt und was jetzt noch kommt ist ein Zubrot, wollen unsere Teilnahme genießen.“
Saisonfazit Heddernheim: Nach Rang acht in der Vorsaison hatte sich der SVH eine bessere Runde erhofft, geriet aber nach dem guten Start lange in die untere Tabellenhälfte und hat den Ligaerhalt dem mit 75 Toren treffsicheren Sturm zu verdanken. Vor allem die 25 Tore von Torjäger Marcus Kreckel brachten entscheidende Punkte ein.
Saisonfazit Germania 94: Nach strukturellen Veränderungen im Verein brauchte die Mannschaft lange, um sich zu finden. Eine stabile Rückrunde garantierte Rang zwei und die Aufstiegsrunde. Bester Torschütze: Asmir Hajdarovic (29 Tore).
Mit Rang drei in der Abschlusstabelle muss sich TuS Makkabi nach dem 4:4 am letzten Spieltag bei Aufsteiger Germania Enkheim begnügen, der auf Platz acht landete. Nach dem Punktabzug für Konkurrent Germania 94 hoffte man vergebens auf Schützenhilfe aus Heddernheim, war aber auch selbst nicht in der Lage, sein Spiel zu gewinnen.
Für Makkabi reicht es nur zu Rang drei. Foto: Archiv PA.
FC Germania Enkheim – TuS Makkabi 4:4 (1:3)
Der zur neuen Saison übernehmende Trainer Antonio D´Andrea fungierte schon mal als Pressesprecher: „Ein rasantes Spiel mit einem verdienten Punkt. Super Saisonabschluss.“ Die Enkheimer gingen sogar in Führung durch Christian Lörke (26.), aber die Gäste glaubten nach dem Ausgleich durch Moritz Sauerbrei (35.) und der Führung mit Santiago Alejandro Gamez Camaran (43.) und dem 3:1 durch Theo Rodde an ihre Relegationschance, da der Halbzeitstand in Heddernheim (0:1) noch knapp war.
„Nachdem wir hörten, dass es dort kurz nach der Pause 0:4 stand, haben wir resigniert und noch einige Wechsel vorgenommen“, berichtete Makkabi-Trainer Lasse Krakow. Enkheim wollte seine schlechte Heimbilanz ausbessern und verkürzte mit Tobias Schirmer (53.), doch Adrian Benitez Dominguez stellte den alten Abstand wieder her (60.). Die letzte halbe Stunde dominierte Enkheim und kam durch den Doppelpack von Mittelstürmer Lars Trams noch zum 4:4 (75./82.).
Saisonfazit Enkheim: Bester Aufsteiger, jedoch holte man auswärts (28) doppelt so viele Punkte wie daheim (14). Bester Torschütze: Lars Trams (16 Tore).
Saisonfazit Makkabi: Zu Saisonbeginn lange Tabellenführer, konnte man diese Konstanz nicht beibehalten. Der Wechsel der Heimspielstätte von der Bertramswiese nach Preungesheim wurde zum Nachteil. Bester Torschütze: Moritz Sauerbrei (19 Tore).
Schiedsrichter: Christian Golditz (SV Salmünster). Zuschauer: 40.
Tore: 1:0 Christian Loerke (26.), 1:1 Moritz Sauerbrei (35.), 1:2 Santiago Alejandro Gamez Camaran (43.), 1:3 Theo Rodde (45.), 2:3 Tobias Schirmer (53.), 2:4 Adrian Benitez Dominguez (60.), 3:4, 4:4 Lars Trams (75./82.).
Die erste Saison unter Trainer Dominic Machado beendete die Spvgg. 02 Griesheim auf Rang fünf. Zum Abschluss gab es einen 3:2-Erfolg gegen den FC Posavina, der nach dem direkten Wiederaufstieg und zwei Relegationsteilnahmen in Folge diesmal auf Rang 13 direkt die Klasse gehalten hat.
Der Griesheimer Nabil Bohsemad (rechts), in der Mitte Posavina-Spieler Josip Orsolic. Foto: Mithat Gürser.
Spvgg. 02 Griesheim – FC Posavina 3:2 (1:1)
Zuvor hatten die Griesheimer die drei Punkte aus dem beim Stande von 3:1 abgebrochenen Spiel gegen Germania 94 mit einer 3:0-Wertung zugesprochen bekommen, da der Abbruch der Germania zur Last gelegt wurde. Allerdings wurde der Griesheimer Spieler Emrah Polat mit einer Sperre von sechs Pflichtspielen belegt.
„Das war ein sauberer Abschluss hier zu Hause. Wir waren immer die spielbestimmende Mannschaft“, erklärte Machado. Die Führung durch Ricardo Pereira (15.) glichen die Gäste durch Aleksandar Ristic per Freistoß aus (21.). Nach dem Seitenwechsel markierte Nabil Bosehmad das 2:1 (50.). Posavinas Spielertrainer Danijel Koturic erzielte das 2:2 (64.). Pereira besorgte den Griesheimer Siegtreffer (71.).
Saisonbilanz Griesheim: Zu Saisonbeginn Spitzenreiter, standen die „Schleifer“ immer unter den ersten Fünf der Tabelle, für ganz oben reichte es aber nicht. Bester Torschütze: Denis Memedi (11 Tore).
Saisonbilanz Posavina: Der Wiederaufsteiger fand sich nach sechs Spieltagen auf Rang 16 wieder, legte dann bis Hinrundenende eine gute Phase hin und war zwischendurch Sechster. Die Basis für den Ligaerhalt, denn die Rückrunde verlief mit nur zwölf Punkten deutlich schlechter. Bester Torschütze: Alen Tahirovic (17 Tore).
Mit dem 6:1-Kantersieg gegen den Tabellenvierten Union Niederrad beendete Concordia Eschersheim die Saison mit einem jungen Team auf dem starken sechsten Rang. Die Concordia verabschiedete einen verdienten Spieler.
Concordia Eschersheim – FC Union Niederrad 6:1 (3:0)
Das Hinspiel hatten die Concorden im November noch mit 1:5 verloren. Diesmal lief es umgekehrt und es reichte sogar für den Gewinn des direkten Vergleiches. „Union war am Anfang noch auf Augenhöhe, ist dann aber untergegangen. Es war genau das Gegenteil vom Hinspiel. Trotzdem großen Respekt vor der Leistung, die Niederrad über die gesamte Saison gebracht hat“, erklärte Concordia-Trainer Roland Stipp.
Ramazan Aytekin (19.), Leo Burkhardt (37.) und der zum Abschluss als Innenverteidiger eingesetzte Vincent Wenker (38./50.) legten ein 4:0 vor.
„Es waren insgesamt 18 Spieler unserer drei Seniorenteams auf Mallorca“ (Union-Präsident Khalid Lamjahed)
Wenker machte sein Abschiedsspiel, denn er wohnt jetzt in Düsseldorf. Nach etwas mehr als einer Stunde war das halbe Dutzend durch Ruben Kimmig (53.) und Aytekin (63.) schon voll. Anas Ouakil erzielte den Ehrentreffer der Union (81.).
Union-Präsident Khalid Lamjahed berichtete: „Es waren insgesamt 18 Spieler unserer drei Seniorenteams auf Mallorca, sodass wir ersatzgeschwächt waren. Wir wollten aber nicht absagen und die starke Concordia kann man auch nicht mit halber Kraft besiegen. Die haben super gespielt“, lobte Lamjahed.
Saisonfazit Concordia: Trainer-Rückkehrer Roland Stipp formte ein entwicklungsfähiges junges Team, das seit dem 16. Spieltag durchgehend auf Rang sechs stand. Bester Torschütze: Elias Zimmermann (16 Tore).
Saisonfazit Union: Die Niederräder bewegten sich die ganze Saison mit konstanten Leistungen zwischen Rang zwei und fünf. Bester Torschütze: Emir Drino (25 Tore).
Schiedsrichter: David Cwik (FC Gershausen). Zuschauer: 120.
Tore:1:0 Ramazan Aytekin (19.), 2:0 Leo Burkhardt (37.), 3:0, 4:0 Vincent Wenker (38./50.), 5:0 Ruben Kimmig (53.), 6:0 Ramazan Aytekin (63.), 6:1 Anas Ouakil (81.).
Durch den 2:1-Heimsieg zum Saisonabschluss konnte die SG Harheim zum Saisonende den Aufsteiger BSC Schwarz-Weiß 19 überholen und auf Rang neun die Runde einstellig abschließen. Die Gäste vom Rosegger fielen nach der bedeutungslosen Partie auf Rang zehn zurück, haben nach dem Aufstieg aber eine ordentliche Runde absolviert.
Mit 13 Unentschieden ist Harheim der Remiskönig der Liga. Foto: Archiv PA.
SG Harheim – BSC Schwarz-Weiß 19 2:1 (1:0)
Das Aufgebot der Harheimer war erneut ausgedünnt. Trainer Christian Balzer stand nach seinen 90 Minuten in Rödelheim und dem Rundumschlag nach dem Abpfiff gegen den BSC wieder auf dem Spielberichtsbogen, wechselte sich aber nicht ein. Die Pausenführung durch Jonas Kaulich (39.) egalisierten die Gäste per Foulelfmeter durch Elias Jennaoui (62.). Postwendend gelang Florian Riemel der Harheimer Siegtreffer (63.).
Während Harheim nun den Blick auf die Relegationsspiele der Zweiten Mannschaft um den Klassenerhalt in der A-Klasse legt (ein gesonderter Überblick folgt) war BSC-Abteilungsleiter Christian Reinmold „sehr zufrieden mit unserer Saison nach dem Aufstieg. Platz zehn und 35 Punkte sind eine solide Leistung. Sicherlich hätte man sich mehr Punkte in der Rückrunde gewünscht, jedoch sind wir sehr zufrieden.“
Saisonfazit Harheim: 13 Remis sind „Ligabestwert“. Die SGH hielt sich überwiegend im Mittelfeld, stand nie schlechter als Rang 13. Bester Torschütze: Kapitän Lukas Gärtner (13 Tore).
Saisonfazit BSC: Man bewegte sich zwischen den Rängen 7 und 13 und geriet nie in Abstiegsgefahr. Torreiche Spiele waren garantiert, denn das Torverhältnis betrug am Ende 81:90. Bester Torschütze: Sebhat Kahsay (17 Tore).
Im zweiten Abstiegsendspiel gab es keinen Sieger, aber es fiel eine Entscheidung. Der SV Viktoria Preußen nimmt wie im Vorjahr an Relegationsspielen teil, allerdings nicht mehr um den Aufstieg, sondern gegen den Abstieg. Das 1:1 gegen die damit abgestiegene SG Bornheim/Grün-Weiß II reichte, um die Entscheidungsspiele gegen die beiden Vizemeister der A-Liga Germania Ginnheim und SV Sachsenhausen zu bestreiten.
Für Bornheim II geht es drei Jahre nach dem Aufstieg wieder runter in die A-Klasse. Foto: Archiv Mithat Gürser.
SV Viktoria Preußen – SG Bornheim/Grün-Weiß II 1:1 (1:1)
Selbst mit einem Sieg hätten die Preußen die Relegation durch den Croatia-Sieg bei Tarik nicht mehr verhindern können, wären aber im Falle einer Niederlage selbst abgestiegen. Dann wäre die Bornheimer Reserve in der Relegation gewesen. Und das war durchaus möglich, vor allem weil Bornheim noch einmal alles mobilisierte und durch Yelman Kelati per Kopfball in Führung ging (23.). Durch den Ausgleich von Jan Baumann (36.) veränderte sich die Ausgangslage wieder. Nach dem Seitenwechsel stieg die Nervosität bei den Gastgebern, nach der Zeitstrafe gegen Sedek Bangura (83.) wurde es brenzlig.
Die Bornheimer drängten auf den Siegtreffer und vergaben in der Nachspielzeit die Riesenchance durch Ömer Faruk Zengin, der an Preußen-Keeper Cedric Wohlgemuth scheiterte. Preußen-Trainer Cem Caput: „Wie erwartet ein sehr tiefstehender Gegner mit Fünferkette, damit habe ich gerechnet. Das ist immer schwer zu spielen, durch eine Unachtsamkeit sind wir in Rückstand geraten. Wir haben mit Moral eine gute Leistung gezeigt, mit der ich zufrieden bin. Wir hätten sogar noch gewinnen müssen mit drei guten Chancen.“
„Ich und wir als Verein stehen da genauso in der Verantwortung und müssen unseren Anteil daran hinterfragen.“ (Bornheims Sportlicher Leiter Daniel Lieberich)
Bornheims Sportlicher Leiter Daniel Lieberich wertete den Abstieg nach nur drei Remis im neuen Jahr als „Enttäuschung. Das hätte ich vor der Saison nicht gedacht und ich hoffe, dass jeder Einzelne die Saison selbstkritisch analysiert und dann am Neustart mitarbeitet. Ich möchte jetzt aber auf keinen Fall der Mannschaft das Abschneiden in die Schuhe schieben. Ich und wir als Verein stehen da genauso in der Verantwortung und müssen unseren Anteil daran hinterfragen. Jetzt gilt es uns in der A-Klasse neu zu finden. Ich hoffe, da auf unsere Jungs zählen zu können.“
Saisonfazit Preußen: Der personelle Aderlass war zu groß, die Mannschaft brauchte zu lange, um sich zu finden. Am Ende führten acht Spiele ohne Sieg in die Relegation. Bester Torschütze: Jalil Shirendel mit acht Toren.
Saisonfazit: Bornheim II: Unter dem Trainerteam Lucas Milbredt/Mario Koch noch auf Rang neun platziert, ging es nach der Winterpause steil bergab. Nachfolger Marco Santonastaso holte nur einen Punkt, Interimscoach Moritz Schneider zwei. Zu wenig, um den Abstieg zu verhindern. Bester Torschütze: Ali Hakemi (10 Tore).
Schiedsrichter: Andreas Heim (Eddersheim). Zuschauer: 100.
Tore: 0:1 Yeman Kelati (23.), 1:1 Jan Baumann (36.).
Paukenschlag beim SV Viktoria Preußen! Wie uns Fußball-Abteilungsleiter Thomas Mahlau nach der Auslosung der Relegationsspiele am Montagabend mitteilte, ist Trainer Cem Caput entlassen worden. Sein Nachfolger ist gleichzeitig sein Vorgänger. Mit Artur Rissling kehrt mit sofortiger Wirkung der langjährige Erfolgscoach auf die Trainerbank zurück und hat auch ligenunabhängig für die nächste Saison zugesagt.
Artur Rissling (Mitte) steht wieder bei den Preußen an der Seitenlinie. Foto: Archiv: Jörg Schulz.
„Wir wollten vor der Relegation neue Impulse setzen. Ausschlaggebend war die Negativserie von acht Partien ohne Sieg“, begründete Mahlau den Rauswurf. Der geschasste Coach wunderte sich über den Zeitpunkt: „Das ist sehr unüblich und ich weiß nicht, warum jetzt. Das Verhältnis mit dem Verein war aber schwierig, es hat vieles nicht gepasst. Es ist auch nicht mein Anspruch, in der Kreisoberliga gegen den Abstieg zu spielen. Mit diesem Kader war aber nicht mehr möglich“, sagte Caput, der „die Entscheidung so hinnimmt. Ich wünsche und glaube daran, dass die Jungs es noch in der Relegation schaffen.“
Rissling war nach seinem Weggang im letzten Sommer in der A-Klasse beim SV Niederursel tätig, verpasste am Dorfwiesenweg mit Rang vier den anvisierten Aufstieg.
Nun soll der zuvor fünfeinhalb Jahre an der Hügelstraße tätige Coach zunächst als „Feuerwehrmann“ in der Relegation mit dem SV Sachsenhausen und Germania Ginnheim zum Klassenerhalt führen und den Club in der kommenden Saison wieder auf Erfolgskurs bringen.
Rissling hat auch im Falle des Abstiegs zugesagt. Am Sonntag stehen sich im ersten Relegationsspiel der SV Sachsenhausen und Germania Ginnheim gegenüber (ein gesonderter Ausblick auf die Relegationen auf Kreisebene folgt noch).
Vor vier Wochen noch abgeschlagen, hat der FC Croatia durch den 5:2-Auswärtssieg im Abstiegsendspiel beim SV Griesheim Tarik dank seiner starken Serie zum Saisonende den Klassenerhalt erreicht. Die Gastgeber steigen hingegen nach 2012 und 2022 zum dritten Mal aus der Kreisoberliga ab, diesmal sogar als Tabellenletzter.
Griesheim Tarik spielt nächste Saison in der Kreisliga A und trifft nicht mehr auf den FC Croatia. Foto: Mithat Gürser.
SV Griesheim Tarik – FC Croatia 2:5 (1:2)
Den Gastgebern hätte ein Sieg gereicht, um den Klassenerhalt zu sichern und die Kroaten zumindest in die Relegation zu schicken, doch nach nervösem Beginn ging Croatia durch Ivan Propadalo in Führung (15.). Nach einer halben Stunde kam Hoffnung bei den Tarik-Anhängern auf, als Mohammed Haroune einen Foulelfmeter zum Ausgleich verwandelte (30.). Die Gäste, die bei eigenem Sieg auf keine Schützenhilfe beim Parallelspiel Viktoria Preußen – SG Bornheim/Grün-Weiß II angewiesen waren, gingen durch Ante Coric mit einer Führung in die Pause (37.). Nach dem Seitenwechsel kam bei den Gästen für Propadalo im Sturm Stefano Amore, der gleich erhöhte (52.) und nachlegte (60.). Mit diesem Zwischenergebnis resignierten die Hausherren, die zwar noch durch Mohammed Douzi verkürzten (86.), aber im Gegenzug das 2:5 durch Drazen Gluhakovic kassierten (87.).
Damit war der Abstieg für Griesheim Tarik besiegelt, der wie schon vor drei Jahren durch ein Sportgerichtsurteil zustande kam. Insgesamt gingen fünf Punkte flöten, mit denen zumindest der Relegationsrang erreicht worden wäre. Neben einem Punkt Abzug wegen Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls wurden die ersten drei Saisonspiele, in denen vier Punkte erzielt wurden, wegen eines Passvergehens nachträglich in 0:3-Niederlagen umgewertet. Lag man zur Winterpause noch mit 25 Punkten im Mittelfeld des Tableaus (ohne Abzüge), wurden ab März nur noch sechs Zähler geholt.
Jubel bei Croatia
Die Mannschaft geriet in einen Negativstrudel, der nicht gestoppt werden konnte und im Abstieg mündete. Für den Neuaufbau in der A-Klasse ist dem Verein nun vor allem mehr Transparenz bei den Mannschaftsaufstellungen zu empfehlen. Denn die seit Jahren konsequent praktizierte Verschleierung der Spielernamen durch die gewollte „Keine Angabe-Politik“ trägt wesentlich zur fatalen Außendarstellung des Clubs bei. Jubel hingegen bei Croatia. Mit vier Siegen und zwei Remis, sprich 14 Punkten in den letzten sechs Spielen zog die Mannschaft noch den Kopf aus der Schlinge und erreichte trotz 104 Gegentoren den Klassenerhalt.
Wesentlichen Anteil daran hatte die Rückholaktion von Trainer Slavko Strinavic, der noch Anfang März dem kurzfristig engagierten Tino Lagator weichen musste. Zu Beginn der Runde war noch Karlo Luketic am Ruder, es gab also drei Trainerwechsel in einer Saison. „Ich kenne die Mannschaft besser als jeder andere und habe immer daran geglaubt. Ich danke vor allem dem Vorstandsmitglied Mate Coric, der mich zurückgeholt hat. Ich war ganz ruhig und das hat sich auf die Mannschaft übertragen. Unser Torwart Antonio Galic hat 60 Prozent Anteil daran, dass wir das unmögliche noch möglich gemacht haben.“
Saisonfazit Tarik: Ein angesichts des Potenzials der Mannschaft völlig unnötiger und durch administrative Verfehlungen selbst herbeigerufener Abstieg führt dazu, dass Griesheim Tarik die Kreisoberliga nach zwei Jahren wieder nach unten verlassen muss.
Saisonfazit Croatia: Totgesagte leben länger! Obwohl Croatia von Spieltag 14 bis 32 am Tabellenende stand, gelang trotz 104 Gegentoren noch die direkte Rettung. Ivan Propadalo mit neun Toren war im Schlussspurt daran beteiligt.