Frankfurt – Letztes Jahr um die Zeit war es der letzte Spieltag vor dem langen Lockdown. Diesmal scheint der Spielbetrieb trotz steigender Corona-Zahlen wie bisher weiterlaufen zu können. In der Kreisoberliga Frankfurt bleibt der FC Kalbach weiter ungeschlagen an der Spitze und setzte sich auch beim Mitkonkurrenten FC Tempo deutlich mit 3:0 durch. In der unteren Hälfte haben vier Teams weiterhin nur eine einstellige Anzahl an Punkten und müssen den Abstieg in die Kreisliga A fürchten.
Griesheim 02 bleibt Tabellenzweiter. Foto: Phather Simon.
FC Maroc – TuS Makkabi 2:3 (2:2)
Maroc kassierte schon die siebte Niederlage in Folge und schwebt als Vorletzter stark in Abstiegsgefahr. Gegen das formstarke Makkabi, das die letzten fünf Spiele alle gewann und auf Rang sechs vorrückte, waren die Gastgeber aber nah dran an einem Punktgewinn. „Das war ein spannendes Spiel, da war mehr drin. Wir haben gestern gesehen, dass die Mannschaft intakt ist. Wir geben nicht auf“, sagte Marocs Sportlicher Leiter Omar El Idrissi. So sprach dann auch Gästecoach Hakan Tekin von einem „verdienten, aber auch glücklichen Sieg.“ Der Rasenplatz an der Wilhelm-Epstein-Straße erinnerte Tekin indes an die Bertramswiese und das nicht im positiven: „Ein gepflegtes Fußballspiel war nicht möglich. Maroc hat alles rein geworfen und uns wirklich alles abverlangt.“ Trotz der Führung durch Aleksej Radulaski „haben wir den Gegner eingeladen, am Spiel teilzunehmen.“ Durch einen individuellen Fehler bei einem Rückpass zu Torhüter Patrick Bötsch, dem der Ball auf dem holprigen Rasen versprang, gelang Stürmer Prince Ezekiel Nnah der Ausgleich. Die ersten zwei Versuche konnten noch geblockt werden, beim dritten Versuch kam die TuS-Abwehr zu spät. Das zweite Tor durch den gleichen Spieler fiel durch einen Foulelfmeter, der laut Tekin „keiner war. Der Schiedsrichter hat den Spieler gefragt, aber die Frage kann man sich glaube ich auch sparen.“ Dennoch habe der Schiedsrichter insgesamt gut gepfiffen, unterstrich Tekin. Mit dem Halbzeitpfiff egalisierte Routinier Kristian Leonhardt zum 2:2. Auch in der zweiten Halbzeit war es kein ansehnliches Fußballspiel. Die Marokkaner bemühten sich nach Kräften gegen die flüssig, schnell und überlegt operierenden Gäste mitzuhalten. Doch zehn Minuten vor Schluss die Erlösung: Bei einem direkten Freistoß sprang der Ball von der Latte zurück, im Nachsetzen landete ein Kopfball an der Latte, ehe Noel Löbner den Ball ins Tor köpfte. Tekins Fazit: „Nicht gut gespielt, nicht die beste Partie gehabt, nicht aufgegeben und am Ende gewonnen. Mund abputzen und auf Donnerstag konzentrieren.“ Es steht nämlich mal wieder eine englische Woche an, die letzte in diesem Kalenderjahr.
Schiedsrichter: Sebastian Wiesner (Frankfurt). Zuschauer: 30.
Tore: 0:1 Aleksej Radulaski (24.), 1:1, 2:1 Prince Ezkiel Nnah (36./42., Foulelfmeter), 2:2 Kristian Leonhardt (45.), 2:3 Noel Löbner (80.).
FC Croatia – TSG Nieder-Erlenbach 6:2 (5:0)
Dritter Heimsieg in Folge für Croatia, das in der ersten Hälfte gegen das Tabellenschlusslicht auftrumpfte. Es stimmte alles an diesem Tag: Das Wetter, die Bewirtung und vor allem das Spiel begeisterte die Zuschauer an der Brühlwiese. „Wir sind heute sehr gut ins Spiel rein gekommen und wollten von Beginn an wach sein. Wir haben dann schnell unsere Tore gemacht und mit viel Sicherheit und Ruhe das Spiel kontrolliert“, berichtete Croatias Sportlicher Leiter Stanislav Konta. 5:0 hieß es schon nach einer halben Stunde und erst nach dem sechsten Tor schalteten die Gastgeber etwas zurück und spielten nicht mehr konsequent nach vorne, sodass Nieder-Erlenbach noch zu einer Resultatsverbesserung kam. „Insgesamt sind wir zufrieden und gehen die englische Woche mit einem guten Gefühl an“, merkte Konta an. TSG-Trainer Andreas Ludwig rang nach Fassung: „Das war zu wenig. Wir waren nicht richtig auf dem Platz, haben keine Zweikämpfe gewonnen. Da war null Präsenz, wir konnten nichts umsetzen. Erst als Croatia platt war, hätte es 6:4 oder 6:5 ausgehen können.“
Schiedsrichter: Falko Peckelsen (Königstein). Zuschauer: 85.
Tore: 1:0 Flip Susic (2.), 2:0, 3:0 Ivan Propadalo (9./11.), 4:0 Filip Susic (28.), 5:0 Ante Strljic (30.), 6:0 Ivan Grgic (58.), 6:1, 6:2 Henry Naftaliev (66./68.).
FC Gudesding – Concordia Eschersheim 4:0 (2:0)
Der „Spätsommernachmittag“ wurde im Ostpark getrübt von der traurigen Nachricht, dass Gudesding-Ikone Lutz Krakow am Samstag verstorben ist. Er war der erste Trainer der Vereinsgeschichte und bis zuletzt noch Vorstandsmitglied. Ein unfassbarer Verlust für den jungen und innovativen Verein. Der Vorsitzende Rainer Weiss würdigte die Verdienste Krakows bei der Gründung des Clubs: „Lutz war einer unserer Großen, ohne den der Aufbau des Vereins zehn Jahre länger gedauert hätte – ein unersetzbarer Mensch, ein Visionär und einer, der angepackt hat. Ein Mann mit Wurzeln im Revier, ein Frankfurter und Schalker, den jeder geliebt hat. Ich habe einen Freund verloren.“ Angesichts dieser Worte rückt der klare Heimsieg der „Guden“ in den Hintergrund, dennoch lieferte Weiss noch einige Sequenzen vom Spiel gegen die Concordia aus Eschersheim. Die Gäste, nun seit vier Spielen sieglos, begannen mit ihrem gepflegten Spielstil und gekonnten Ballpassagen. Danach übernahm der FCG das Kommando über die rechte Seite mit zwei präzisen flachen Hereingaben, die beide Stürmer Marko Rimac eiskalt verwandelte. Nach der Pause gab es eine größere Gegenwehr der Concordia, die aber einfach nicht ins Spiel kam. Anders Gudesding, das ein Dutzend klarer und gekonnt herausgespielter Chancen verzeichnet und davon zwei verwertet. Die Gäste agierten in einem sehr fairen Spiel mit einem souveränen Schiedsrichter zu brav und zu blass. Gudesding, dass nach Punkten mit dem Tabellendritten Tempo gleichzog, agierte dagegen selbstbewusst dank einer unüberwindbaren Abwehr um Lorenzo Dolce und Alexander Wack. Concordias Trainer Andre Winter wollte dann auch nicht viel kommentieren: „Das war ganz klar unser schlechtestes Saisonspiel. Keiner war gestern in Normalform. Da kann auch ein großer Platz keine Ausrede sein. Wir können uns von der Spielweise von Gudesding noch zwei, drei Dinge abschauen.“
Schiedsrichter: Michael Pfahls (Bad Orb). Zuschauer: 60.
Tore: 1:0, 2:0 Marko Rimac (13./27.), 3:0 Hamza El Mezouar (70.), 4:0 Zoumeir Toura (79.).
FC Posavina – FC Union Niederrad 1:0 (1:0)
Posavina hat erneut den Trainer gewechselt. Stijepan Piljic folgt auf Interimstrainer Drago Pavlovic, der sich wieder auf seine Aufgabe als Sportlicher Leiter konzentriert. Mit dem Präsidenten Marko Pavic hat er Piljic das Vertrauen geschenkt, um die Mannschaft wieder in die Spur zu bringen. Piljic war bis zur letzten Saison der älteste und erfahrenste Spieler des Vereins und gilt als sehr engagierter Typ, der die Mannschaft gut kennt. „Wir sind der Meinung, dass er die Mannschaft wieder auf Erfolgsspur bringen kann. Nach den turbulenten Wochen und Monaten brauchen wir Ruhe“, schilderte Posavinas Pressewart Danijel Pavic. Gegen Union Niederrad feierte Piljiceinen gelungenen Start. Durch den einzigen Treffer des Nachmittages von Marin Antunovic gelang es den Kroaten, den direkten Konkurrenten weiter zu distanzieren. „Die Mannschaft hat heute Kampfstärke bewiesen und kann auch ein knappes Ergebnis über die Zeit bringen kann.“ Besonders Torhüter Matej Markovic erwischte einen „Sahnetag“ und spielte zu Null. Auf Seiten der Niederräder sprach der Vorsitzende Khalid Lamjahed von einem schwachen Spiel, „in dem die Führung Posavina in die Karten gespielt hat. Die haben sich dann hinten rein gestellt und gekontert.“ Die wenigen Gästechancen durch Sascha Held und Ex-Bundesligaspieler Nando Rafael blieben ungenutzt.
Schiedsrichter: Thomas Stief (Seligenstadt). Zuschauer: 80.
Tor: 1:0 Marin Antunovic (19.).
FC Tempo – FC Kalbach 0:3 (0:2)
Verfolger Tempo konnte den ungeschlagenen Kalbachern in einem Spiel mit wenigen Torchancen nicht näher kommen. „Es war nicht unbedingt ein gutes Kreisoberligaspiel im oberen Tabellendrittel“, schilderte Tempos Sportlicher Leiter Zoran Marcetic nach der ersten Heimniederlage der Serben. Die Gäste nutzten ihre wenigen Möglichkeiten konsequent aus. Torjäger Achraf Gara Ali legte den Grundstein zum Sieg mit einem Elfmeter und einer Ausnutzung eines Missverständnisses in der heimischen Abwehr. „Das war eine schwache Leistung von uns, die nicht langt, um eine Spitzenmannschaft wie Kalbach zu schlagen. Damit haben wir den Anschluss nach oben verpasst. Glückwunsch an Kalbach“, fügte Marcetic hinzu. Moritz Uppenkamp setzte für die pragmatisch auftretenden Gäste den Schlusspunkt unter eine souveräne Vorstellung. „Nachdem uns Tempo die letzten Jahre oft weh getan hat, hatten sie diesmal nicht den besten Tag, sodass wir nichts zugelassen haben. Trotzdem mein Respekt an den FC Tempo: Es war ein faires Spiel, sie haben eine gute Mannschaft, ein gutes Ambiente mit einer guten Bewirtung und eine gute Zuschauerkulisse“, sagte Kalbachs Trainer Aaz-Dine Zarioh.
Schiedsrichter: Neil Kenneth Arthur Waterman (Idstein). Zuschauer: 180.
Tore: 0:1, 0:2 Achraf Gara Ali (35./Foulelfmeter, 44.), 0:3 Moritz Uppenkamp (86.).
SV Griesheim Tarik – SV Viktoria Preußen 4:3 (1:3)
Spannung, Dramatik und viele Tore gab es an der Lärchenstraße zu sehen. Der Sieg der Gastgeber musste nach einem 0:3-Rückstand schwer erkämpft werden. Wie die Truppe von Trainer Mourad El Hirache den klaren Rückstand aber wettmachte, verdient Anerkennung. „Wir haben erst nach dem 0:3 angefangen, Fußball zu spielen. Dann haben wir die Preußen früh attackiert und im Laufe des Spiels die Räume eng gehalten. Verbunden mit einigen taktischen Umstellungen haben die Jungs den Matchplan dann umgesetzt und das Spiel noch gedreht. Ich wäre aber auch schon mit einem Remis zufrieden gewesen“, sagte Tarik-Trainer Mourad El Hirache. Die erste halbe Stunde gehörte nämlich den Gästen aus Eckenheim mit zwei Toren von Giuliano Amante (davon ein Foulelfmeter) und einem Strafstoßtor des eingewechselten Torjägers Daniel Wolf. Der war für Oskar Copik gekommen, der mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Griesheim Tarik steckte nie auf und hielt nicht nur spielerisch, sondern auch kämpferisch dagegen. Der Anschlusstreffer von Ahmet Keser, der auch acht Minuten nach Wiederbeginn per Foulelfmeter das 2:3 markierte, war die Initialzündung zur Aufholjagd. In der Schlussphase war es Kapitän Renato Trauner, der erst egalisierte und in der Schlussminute die Partie drehte. Was die Zuschauer in dieser mitreißenden Partie zu sehen bekamen, war alles, was den Fußball attraktiv macht. Einsatz, Kampfgeist, Tempo und eine dramatische Torfolge waren eine echte Werbung für den Fußball. Mit bitterem Ausgang für die Preußen, denn die Gäste hatten 3:0 geführt und alles im Griff. „Danach haben wir den Faden verloren und Geschenke verteilt. In der zweiten Halbzeit hat fast nur noch Griesheim Tarik gespielt, die auch nicht unverdient gewonnen haben. Da habe ich kaum noch was von uns gesehen. Dementsprechend hat Tarik gewonnen, auch wenn es teilweise unglücklich war. Der Freistoß zum 3:3 war nicht berechtigt, aber Tarik wollte mehr und ich konnte nicht mehr wechseln oder nachlegen. Es ist schade, weil wir in den ersten 30-35 Minuten 4:0 oder 5:0 führen müssen. Da hat Tarik nicht stattgefunden, aber der Bruch kam durch die Kopfverletzung von Copik vor dem Elfmeter zum 3:0″, berichtete Preußen-Trainer Artur Rissling. Für sein Team wird es nach der vierten Niederlage in Folge eng, denn es erfolgte dadurch der Absturz auf Rang 14, dem ersten möglichen Abstiegsplatz.
Schiedsrichter: Ersen Demirgöz (Wiesbaden). Zuschauer: 120.
Tore: 0:1, 0:2 Giuliano Amante (10./Foulelfmeter, 22.), 0:3 Daniel Wolf (30./Foulelfmeter), 1:3, 2:3 Ahmet Keser (43./53., Foulelfmeter), 3:3, 4:3 Renato Trauner (80./90.).
SC Weiss-Blau – FV Hausen 0:2 (0:1)
Weiss-Blau-Trainer Jamal Er-Rjah verstand die Welt nicht mehr: „Wir waren hochüberlegen, hatten 80 Prozent Ballbesitz und ein Chancenverhältnis von 85:15 Prozent. Aber wir schaffen es trotz klarster Chancen nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Spielerisch und kämpferisch war das gut, aber es fehlt einfach auch das Glück.“ Dazu kam ein grober Schnitzer von Torhüter Ilias Er-Rjah, der im Spielaufbau den Ball gegen den Hausener Borja Rodriguez Roiz schoss, von wo die Kugel langsam ins Tor trudelte. „Das hat uns das Genick gebrochen. Mir fehlt vorne mein Stürmer Ruben Balthasar, der mindestens drei Tore erzielt hätte“, ergänzte der Weiss-Blau-Coach. Mit einem Sieg hätten die Gastgeber die Lila-Weißen in den Abstiegskampf ziehen können, stattdessen zog Hausen auf 18 Punkte davon. „Es ist noch zu früh über den Abstieg zu reden. Wir haben zwei neue Spieler und dann werden wir solange rechnerisch alles möglich ist, weiter alles versuchen“, gibt sich Er-Rjah trotz dem 17. Platz und nur sieben Punkten kämpferisch. Für die Gäste, bei denen Mohamed El Baouti zehn Minuten vor Schluss den Auswärtssieg sicherte, befand Trainer Federico da Costa Coutinho: „Dieser Sieg ist kurios. Tatsächlich hatten wir den ersten Torschuss in der 80. Minute.“ Die von vielen Personalausfällen geplagten Hausener holten sehr glücklich den ersten Auswärtssieg, zufrieden war der FVH-Coach aber außer dem Ergebnis nicht: „Wir haben keinen guten Ball gespielt und keine Torchance erspielt, standen aber hinten mit Tobias Neugebauer sehr sicher.“
Schiedsrichter: Justin Pimenta (Groß-Umstadt). Zuschauer: 30.
Tore: 0:1 Borja Rodriguez Roiz (9.), 0:2 Mohamed El Baouti (80.).
TSKV Türkgücü – SV 07 Heddernheim 2:2 (2:0)
Die Gastgeber dominierten im ersten Abschnitt auf dem großen Rasenplatz an der Sondershausenstraße. Die Gäste aus Heddernheim, die aus ihren Heimspielen einen wesentlich kleineren Kunstrasen gewöhnt sind, kamen auf dieser großen Spielfläche nicht zurecht. In der ersten halben Stunde schafften sie es nur sporadisch über die Mittellinie und dann auch nur zehn bis fünfzehn Meter. Folgerichtig die Führung der Gastgeber durch Fatih Sultan Bosnak (16.). In der Folge musste SVH-Torhüter Marcin Czukiewicz zweimal gegen den höherklassig erfahrenen Kapitän Emre Kadimli parieren, um einen höheren Rückstand zu verhindern. Erst nach einer halben Stunde kamen die Heddernheimer in den gegnerischen Strafraum und auch zu ihrer ersten Ecke, ehe Eray Erol Hodzha mit dem Pausenpfiff per Distanzschuss das 2:0 gelang (45./+1). Nach dem Seitenwechsel zeichnete sich dann ein umgekehrtes Bild ab. Türkgücü verlor den Faden und sah sich nun zunehmend in die eigene Hälfte gedrängt. Die Gäste spielten sich nun besser nach vorne und Oliver Solarz verkürzte mit einem Schuss ins lange Eck, nachdem er davor zwei Chancen hatte liegen lassen (62.). Nach einer kurz ausgeführten Ecke gelang dann Tino Matijevic der Ausgleich (65.). In der Schlussphase war dann alles möglich: Heddernheims Stürmer Christos Papadopoulos knallte den Ball gegen die Latte (79.) und in der Nachspielzeit hatte Türkgücüs Serkan Yoldas den Siegtreffer auf dem Fuß, ließ sich aber abdrängen und zögerte zu lange, sodass die Gäste diese brenzlige Situation noch klären konnten. „Heddernheim hat in der zweiten Halbzeit viel mehr gemacht als wir. Somit ist das Ergebnis berechtigt“, konstatierte Türkgücüs neuer Trainer Giuseppe Forciniti, der monierte: „Die Kraft hat uns gefehlt, da waren einige schon müde. Das hat dazu geführt, dass wir im Zentrum offen waren.“ Sein Kollege Andreas Berggold sprach von „einem leistungsgerechten Unentschieden. Die erste Halbzeit ging klar an Türkgücü, da haben wir gar nicht stattgefunden und uns mit dem Platz schwer getan. Das war Schlafwagenfußball. In der zweiten Halbzeit hat sich das Blatt komplett gedreht. Wir waren spielbestimmend und hatten eher den Siegtreffer auf dem Fuß, müssen aber froh sein, dass der letzte Konter von Türkgücü sein Ziel verfehlt hat.“
Schiedsrichter: Holger Freese (Schöneck). Zuschauer: 80.
Tore: 1:0 Fatih Sultan Bosnak (16.), 2:0 Eray Erol Hodzha (45./+1), 2:1 Oliver Solarz (62.), 2:2 Tino Matijevic (65.).
Spvgg. 02 Griesheim – FC Kosova 2:1 (0:1)
Die Partie fand vor einer stattlichen Kulisse statt. Allerdings berichtete Griesheims Vorsitzender Marcel Ruoff, dass zahlreiche Kosova-Anhänger über den Zaun an der Lärchenstraße geklettert seien, um den Eintritt zu sparen. Kosovas Spielausschuss-Vorsitzender Rudi Statovci hatte da eine andere Sichtweise: „Mir habbe nix gesehen. Wie sollen so viele Leute über einen hohen Zaun klettern?“, fragte er in seinem ureigenen Akzent. Die Gäste, die ohne den verletzten Flakron Thaci antraten, gingen durch den Ex-Griesheimer Enver Kelmendi nach einer Viertelstunde in Führung und hielten den Vorsprung bis in die Schlussphase hinein. Griesheim konnte im ersten Abschnitt selbst eine zehnminütige Überzahl wegen einer Zeitstrafe gegen Kosovas Spielertrainer Alvaro Zalla nicht nutzen. „Da waren wir in der Offensive zu schwach“, befand Trainer Marco Santonastaso. In der Halbzeit stellte er um und brachte mit Ufuk Yoldas und Daniel Sikorski zwei erfahrene Leute. Es dauerte aber bis zur 81. Minute, bis Denis Memedi ausgerechnet gegen seine Landsleute der Ausgleich gelang. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, ehe in der langen Nachspielzeit Sikorski aus stark abseitsverdächtiger Position der umjubelte Siegtreffer gelang. Der erst 17-jährige Schiedsrichter Jeremy Smith sah sich dann vehementen Protesten der Kosovaren ausgesetzt und verteilte eine Rote Karte an Haithem Sassi (90.+6) sowie zu diesem Zeitpunkt irrelevante Zeitstrafen gegen Leon Dashi (90./+4) sowie zwei weitere Kosova-Spieler. Nach Abpfiff fühlte sich der Unparteiische derart bedroht, dass er unter Polizeischutz zum Auto seiner Eltern eskortiert wurde. Statovci war außer sich: „Warum wird ein 17-jähriger Bursche zu so einem Topspiel geschickt? Hier konnte uns nur der Schiedsrichter schlagen. Beide Tore waren Abseits, das hat jeder gesehen. Der Griesheimer Sieg ist unverdient.“
Schiedsrichter: Jeremy Smith (Walldorf). Zuschauer: 384.
Tore: 0:1 Elver Kelmendi (15.), 1:1 Denis Memedi (81.), 2:1 Daniel Sikorski (90./+5).
Die strittige Szene im Standbild: Abseits oder nicht?