
Mit Germania Ginnheim steigt ein alter Traditionsverein aus dem Nordwesten der Stadt erstmals in die Kreisoberliga auf. Die Blau-Weißen gewannen vor der für Frankfurter Verhältnisse überragenden Kulisse von 770 Zuschauern das letzte Relegationsspiel gegen den SV Viktoria Preußen mit 2:1 (1:1). Die Preußen müssen nun hoffen, dass Germania 94 den Aufstieg in die Gruppenliga Frankfurt West vollziehen darf, andernfalls steigen die Eckenheimer in die Kreisliga A ab.

FC Germania Ginnheim – SV Viktoria Preußen 2:1 (1:1)
Die jüngsten Entwicklungen beim VfL Germania 94 sorgten dafür, dass aus dem angedachten Freundschaftsspiel doch noch ein Spiel um alles wurde. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, brauchten die Ginnheimer aufgrund des höheren Sieges gegen den insgesamt chancenlosen SV Sachsenhausen) vor heimischer Kulisse mindestens ein Remis. Der Kreisoberliga-Relegant musste unbedingt gewinnen. Auf dem engen Kunstrasenplatz in der Woogarena legten die Gäste unter der Regie des zurückgekehrten Trainers Artur Rissling einen Blitzstart hin.
Eine Ecke köpfte Jalil Shirendel schon früh zur Führung ein (2.). Die Gastgeber, angetrieben von ihren meist in blau gekleideten und vor beziehungsweise nach dem Spiel Pyrotechnik zündenden Anhängern, zeigten sich nicht geschockt, sondern bewiesen Geduld. Der auffälligste Mann war Stürmer Elias Bouharrou, der gleich drei dicke Möglichkeiten versiebte. Kurz vor der Pause wurde Cafer Güresci im Strafraum gefoult. Bastian Ullrich verwandelte den Foulelfmeter zum 1:1 (44.). Nach dem Seitenwechsel war die Partie lange offen, die Gäste drängten mit zunehmender Spieldauer vehement auf den erlösenden Treffer.
- Ginnheim jubelt euphorisch – Preußen konsterniert
Der fiel dann auch in der 84. Minute durch Isaiah Adu, fand aber wegen „passivem Abseits“ keine Anerkennung. Was die Gästebank samt der Preußen-Anhänger zu Protesten hinreißen ließ. Die Gäste versuchten weiter alles und wurden in der fünften Minute der Nachspielzeit ausgekontert. Bouharrou lief durch und traf zum umjubelten Siegtreffer. Stadionsprecher und Alterspräsident Tony Gering eröffnete daraufhin die Partyzone. Während Ginnheim euphorisch jubelte, waren die Preußen ob des vermeintlichen Abstieges konsterniert. Der „Preuße“ Baumann erhielt noch wegen Reklamationen die Rote Karte.
Ginnheims Sportlicher Leiter Benjamin von Allwörden war begeistert: „Das ist unglaublich, darauf haben wir ein Jahr hingearbeitet. Der ganze Verein hat eine tolle Entwicklung genommen. Wir freuen uns jetzt auf die Kreisoberliga. Thomas Mahlau, der Fußball-Abteilungsleiter der Gäste, konnte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen: „Artur Rissling hat Zug rein gebracht. Wir waren ebenbürtig, die Mannschaft hat Willen gezeigt. Jetzt müssen wir hoffen, dass wir doch noch drin bleiben dürfen. Unser Trainer hat aber auch im Abstiegsfall zugesagt.“
- Schiedsrichter: Philipp Goetzl-Mamba (Germania Groß-Krotzenburg).
- Zuschauer: 770.
- Tore: 0:1 Jalil Shirendel (2.), 1:1 Bastian Ullrich (44./Foulelfmeter), 2:1 Elias Bouharrou (90./+5).
- Bildergalerie: Mithat Gürser war an der Woogwiese vor Ort.











