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Kreisoberliga Frankfurt – Spvgg. Griesheim in Topform

Frankfurt – Am 12. Spieltag der Kreisoberliga Frankfurt konnten nur sieben Partien über die Bühne gebracht werden. Die Begegnungen FC Maroc – SC Weiss-Blau und FC Kalbach – FC Kosova wurden aufgrund der anhaltenden „Corona-Problematik“ in den November verschoben. Unterdessen ist nicht gesichert, ob der Spielbetrieb am nächsten Wochenende überhaupt fortgesetzt wird. Der Hessische Fußball-Verband (HFV) möchte eine einheitliche Regelung erwirken und bittet die Landesregierung um klare Vorgaben für alle Kreise und Kommunen. Derzeit gelten von Kreis zu Kreis unterschiedliche Vorgaben. So sind im benachbarten Main-Taunus-Kreis keine Zuschauer zugelassen, in Frankfurt seit einigen Tagen nur noch 100 und in den Kreisen Offenbach und Hochtaunus ruht bereits der Spielbetrieb auf Kreisebene.


Mitten im Wohngebiet der Heinrich-Seliger-Straße liegt der Kunstrasenplatz von Union Niederrad. Hier endete das Spiel zwischen den Gastgebern und dem SV 07 Heddernheim torlos.

SV Viktoria Preußen – Spvgg. 02 Griesheim 0:4 (0:1)

Die Zuschauerkulisse des Spitzenspiels wäre unter normalen Bedingungen durchaus höher gewesen, jedoch durften sich der neuen Verordnung zufolge nur 100 Besucher auf der Anlage aufhalten. Wer zu spät kam, konnte die Begegnung immerhin als Zaungast verfolgen. Dem Tabellenfünften hätten in den beiden Heimspielen vom Donnerstag und Sonntag vier Punkte gereicht, um die Tabellenspitze zu übernehmen, letztlich verloren die Preußen beide Partien und nun grüßen wieder die „Schleifer“ im Klassement von ganz oben. Die Gäste von der Eichenstraße stellten sich in Topform vor und untermauerten ihre Ambitionen auf die Meisterschaft. Heimcoach Artur Rissling stufte Griesheim als „gute Mannschaft“ ein, bedauerte aber bedingt durch die ganzen englischen Wochen einige Ausfälle und wollte eine Botschaft loswerden: „Es ist schön, dass wir Fußball spielen. Nur sind wir Amateure und im September und Oktober hatten wir zehn, zwölf oder 14 Spiele. Ich habe mittlerweile drei Leute mit Zerrungen und Muskelfaserrissen. Nichts gegen den Verband, der die Saison durchziehen will. Aber: Ich weiß nicht, ob es das beste ist und das geht vielen Vereinen so.“

Die Gäste traten mit dem kompletten Kader an und zeigten eine sehr gute Gesamtleistung. Vor allem das schnelle Spiel nach vorne beeindruckte die Gastgeber, die zunächst trotz der Ausfälle dagegen hielten. Die Spielvereinigung führte nach 28 Minuten durch einen Treffer des agilen Fiorenzo Santoro und war in der Folge die spielbestimmende Mannschaft. Nach der Halbzeit hatten die Hausherren zwei gute Chancen in Gestalt von Oscar Copik, wo die Preußen das 1:1 hätten machen können, vielleicht auch müssen. „Da war das Spiel komplett offen“, so Rissling. Durch einen Ballverlust wurde den Griesheimern dann ein Konter ermöglicht, den Bilal Zerouali mit einem Traumtor zum 0:2 abschloss.

Danach war das Spiel entschieden, die Preußen gaben sich zwar alle Mühe, hatten aber nichts gleichwertiges mehr entgegenzusetzen. In der Schlussphase verwandelte Mirko Budimir noch einen Foulelfmeter und Santoro schloss eine weitere Kontersituation erfolgreich ab. „4:0 ist zu hoch, auch wenn der Sieg für Griesheim wirklich zu hoch ist. Wenn wir das 1:1 machen, kann das Spiel anders ausgehen. Es war aber trotzdem eine gute Mannschaftsleistung, denn wir haben gekämpft und gefighted“, sah es Rissling nicht schlecht. „Auch mit der kompletten Mannschaft hätten wir es schwer gehabt“, fuhr er fort und prangerte den vollen Terminkalender an: „Jeden zweiten, dritten Tag kicken. Hauptsache, um die Runde durchzubringen. Ich bin etwas in Sorge deswegen. Dann hast Du nur noch Verletzte. Ich weiß nicht, ob die Vereine dazu befragt werden oder das einfach so festgelegt wird. Zwei Mannschaften mehr, vier Spiele mehr. Ich müsste den Jungs jetzt eigentlich eine Woche frei geben, weil wir nur am kicken sind. So werden wir wahrscheinlich unser Pokalspiel der 2. Runde gegen Rot-Weiss Frankfurt absagen müssen. Mit dem ganzen Programm interessiert mich das nicht mehr, denn es geht um die Gesundheit der Spieler.“

Sein Kollege Michele Raimondi sagte: „Das war eine gute Leistung der gesamten Mannschaft. Wir hatten 70 bis 80 Prozent Ballbesitz. Die Preußen wollten in der 2. Halbzeit mehr Druck machen und haben uns früh attackiert und weniger Räume gelassen. Zum Ende haben wir unser Spiel durchgezogen.“ Der Coach wollte die Rote Karte gegen ihn noch kommentieren: „Der Schiedsrichter hat viele Abseitsentscheidungen falsch getroffen und das habe ich kritisiert. Als ich ihm sagte, Abseits sei nicht seine Stärke, zückte er die Rote Karte.“

Schiedsrichter: Mohamed El Hassani (Gelnhausen). Zuschauer: 100.
Tore: 0:1 Fiorenzo Santoro (28.), 0:2 Bilal Zerouali (76.), 0:3 Mirko Budimir (86./Foulelfmeter), 0:4 Fiorenzo Santoro (90./+2).
Gelb-Rote Karte: Siyam Noori (Preußen/90.+4).
Rote Karte: Michele Raimondi (Trainer Griesheim/80.).

FC Croatia – TSG Nieder-Erlenbach 3:1 (1:0)

Croatia spielte gegen den Tabellenletzten gelöst und unbekümmert auf. Man erkannte die balltechnischen Fortschritte der jungen Spieler unter der Trainingsleitung von Milan Pavlicic und Josip Zeravica. Angetrieben von Kapitän Dino Bozinovic-Mador und Routinier Daniel Soldo, dem kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde per Kopfball die Führung gelang, konnten sich die Youngster frei entfalten und den zweiten Heimsieg binnen weniger Tage einfahren. Der Sportliche Leiter Stanislav Konta war sich mit dem Trainerteam einig: „Heute hat alles geklappt und der Sieg ist verdient. Ohne den Torwart von Nieder-Erlenbach wäre unser Sieg höher ausgefallen, wir trafen im Spiel noch dreimal den Pfosten.“ Die Gäste hatten nach dem 0:12-Debakel gegen Hausen einiges verändert und spielten in der ersten Halbzeit ganz ordentlich mit. Die Riesenchance zum 1:1 konnte Henry Naftaliev nicht nutzen und schoss aus fünf Metern freistehend über das Tor. Nach dem Seitenwechsel verlor das Schlusslicht den Faden und Croatia erhöhte durch Ante Strljic auf 2:0. Nieder-Erlenbach kam mit einem schönen Tor von Naftaliev aus 25 Metern zum 2:1 nochmal zurück, aber Valentin Babic ließ dann dem gut aufgelegten Rico Maderthoner im Nieder-Erlenbacher Kasten keine Chance und besorgte den 3:1-Endstand. „Vorne fehlt die Durchschlagskraft, wir müssen aber weiter machen. Für den Winter haben wir schon ein paar Neuzugänge. Wir müssen aber trotzdem gucken, dass wir irgendwie mal punkten“, befand TSG-Trainer Andreas Ludwig.

Schiedsrichter: Steffen Ruh (Gelnhausen). Zuschauer: 85.
Tore: 1:0 Daniel Soldo (29.), 2:0 Ante Strljic (50.), 2:1 Henry Naftaliev (75.), 3:1 Valentin Babic (80.).

FV Saz-Rock – FC Tempo 2:2 (1:1)

Obwohl Saz-Rock nur zwei Ersatzspieler aufbieten konnte, trotzte das Team des neuen Trainers Süleyman Keskin dem Aufstiegsanwärter ein Remis ab. „Eigentlich müssen wir uns über den Punkt freuen, aber wir hätten sogar gewinnen können“, berichtete der ehemalige Regionalliga-Spieler, unter dessen Regie der FV ungeschlagen bleibt. Die Kulisse an der Mühlwiese, die das neue Limit schnell erreicht hatte, sah ein engagiertes und laufstarkes Saz-Rock-Team, das mit einem Distanzschuss aus 20 Metern in Führung ging. Tempo erwischte einen schlechten Tag und egalisierte mit Milos Matic zum Pausenstand. Der aus der 2. Mannschaft beförderte Routinier Mustafa Sayan bereitete dann das 2:1 der Gastgeber von Torjäger David Rosato vor. „Er brachte die richtige Einstellung mit und ragte mit Sebastian Rosato aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus“, lobte Keskin. Zum Dreier langte es aber nicht, weil einige Konter nicht abgeschlossen wurden und Torhüter Ali Dogdu patzte. Einen harmlosen Schuss von Milos Matic ließ der Keeper durch die Hände gleiten und es stand 2:2. „Fehler können auch in der Bundesliga oder in der Champions League passieren“, nahm Keskin den Tormann in Schutz. Tempos Sportlicher Leiter Zoran Marcetic bewertete die Partie als schwierig: „Saz-Rock hat einen Sonntagstreffer erzielt und dem sind wir die ganze Zeit hinterhergerannt. Wir hatten dann viele Torchancen und alles im Griff und dann stand es mit einem Konter 2:1 aus dem Nichts. Am Ende haben wir irgendwie noch das 2:2 gemacht. Man kann nicht immer gewinnen und so muss man auch mal mit einem Unentschieden zufrieden sein. Wenn Du gegen solche Mannschaften nicht alles gibst, lässt Du Punkte liegen. Saz-Rock hat es für seine Möglichkeiten gut gemacht.“

Schiedsrichter: Paul Wenzek (Darmstadt). Zuschauer: 100.
Tore: 1:0 Ugur Kara (16.), 1:1 Milos Matic (28.), 2:1 David Rosato (66.), 2:2 Milos Matic (75.).

FC Gudesding – TSKV Türkgücü 4:1 (2:1)

Gudesding hat sich als erster Verein der Kreisoberliga dazu entschieden, in den kommenden Heimspielen keine Zuschauer einzulassen. Youssef Bouniete aus der Sportlichen Leitung erklärt: „Durch die extrem gestiegenen Infektionszahlen in unserer Stadt sehen wir uns dazu gezwungen, das Risiko auf unserem Sportplatz auf ein Minimum zu reduzieren. Darüber hinaus ist bei drei Senioren-Teams und einem Seniorinnen-Team der Aufwand für die Erfassung des Publikums mit unseren ehrenamtlichen Strukturen nur in einem unverhältnismäßigen hohen Aufwand zu betreiben. Zudem ist auch während des Spiels regelmäßig auf die aktuell geltenden Hygienemaßnahmen hinzuweisen. Das können unsere Mitglieder auf Dauer nicht leisten und wir wollen diese Verantwortung in den nächsten Wochen nicht tragen.“

Etwa 50 Zaungäste, überwiegend dem Spektrum der Gäste zuzurechnen, hatten sich trotzdem in den Ostpark bewegt, um die Begegnung von außerhalb der Sportstätte zu verfolgen. Bei den Gastgebern stand nach vier Niederlagen in Folge mit 25 Gegentreffern die Abwehr diesmal stabil, obwohl Türkgücü in der ersten Viertelstunde viel Druck aufbaute und man ballsicher und schnörkellos über außen angriff. Ein Patzer führte dann zum 0:1 von Goalgetter Emin Yalin. Gudeding fing sich danach und leitete die ersten gefährlichen Spielzüge ein. Etwas überraschend fiel dann der Ausgleich durch Janis Rück aus 30 Metern, begünstigt durch die gnädige Mithilfe des schwachen TSKV-Schlussmannes Ramazan Gülen.

Kurz vor der Halbzeit starteten die „Guden“ noch einen schnellen Angriff über rechts: Auf Flanke von Quindeau köpfte Imeghry zum 2:1 ein. Die Gäste begannen wie in Durchgang eins mit starken Szenen, die Attacken wurden aber mit zunehmender Spielzeit immer einfallsloser und harmloser. Zwei überfallartig vorgetragene Angriffe führten zum Doppelschlag von Mutaz Husain und es stand 4:1 – einem nie erwarteten Ergebnis im Ostpark. Gudesdings Vorsitzender Rainer Weiss war begeistert: „Endlich standen wir mal wieder als Team auf dem Platz, jeder hat gefighted und seinem Gegenspieler keine Ruhe gelassen. Dass Türkgücü am Ende nur noch ausgiebig lamentiert und sich damit selbst geschwächt hat, hat uns in die Karten gespielt. Der Sieg war eine Überraschung, aber verdient.“

Kapitän Romal Naziri sah bei den Gästen kurz vor Schluss die Gelb-Rote Karte. Türkgücü musste damit schon die vierte Saisonniederlage hinnehmen, mit elf Punkten dürfte der Zug nach oben trotz zwei Nachholspielen schon längst abgefahren sein. Der Club muss nun aufpassen, nicht noch mehr in den Negativstrudel zu geraten. Eine interne Zielkorrektur dürfte schon längst geschehen sein. Pressesprecher Adnan Erden wurde deutlich: „Wir sind mal wieder in Schönheit gestorben und waren nur mit Yalin-Freistößen gefährlich.“

Schiedsrichter:
Mike Busch (Hanau). Zuschauer: keine eingelassen – 50 Zaungäste.
Tore: 0:1 Emin Yalin (14.), 1:1 Janis Rück (18.), 2:1 Abderrafik Imeghry (43.), 3:1, 4:1 Mutaz Husain (73./78.).
Gelb-Rote Karte: Romal Naziri (Türkgücü/89.).

FC Posavina – FV Hausen 2:0 (0:0)

Auf dem neuen Kunstrasen an den Riederwaldwiesen sahen die Zuschauer ein sehr umkämpftes und spannendes Spiel. In der ersten Halbzeit war es ein offener Schlagabtausch, nach dem Seitenwechsel hatte Posavina mehr Ballbesitz und kam so mit den Toren von Kristian Pejic und Ivan Dzijan zu den drei Punkten. „Wir haben heute ein super Spiel gemacht gegen einen sehr starken Gegner, der nicht zu Unrecht da oben steht. Unsere Spieler haben sich heute selber belohnt für die Arbeit, die sie geleistet haben“, teilte Posavinas Pressewart Danijel Pavic mit. Ausdrücklich lobte er den Schiedsrichter, der „super gepfiffen“ habe. „Wir hoffen, dass es nächste Woche weiter geht und haben heute unseren Beitrag geleistet, dass das Hygienekonzept gepasst hat“, ergänzte Pavic. Gegen den Kontrahenten hatte der Pressewart noch eine Breitseite auszuteilen: „Der FV Hausen ist ein sehr schlechter Verlierer. Wir spielen kein Ballett, sondern Fußball.“ FVH-Coach Martin Reyschmidt beobachtete die Partie als „typisches 0:0-Spiel“ und kritisierte die überharte Gangart der Hausherren: „Wie Posavina hingelangt hat, das sah teilweise nach Absicht aus. Sina Shakouri musste verletzt ausgewechselt werden und Karim Bökenkamp wurde brutal gefoult. Ich weiß nicht, ob das sein muss beim Fußball. Ich bin einfach nur sprachlos, denn Fußball soll Spaß machen und man sollte niemanden verletzen.“ Sportlich gesehen gab der Trainer der Lila-Weißen indes zu, dass seinem Team „nicht viel gelungen“ sei.

Schiedsrichter: Muhammet-Ufuk Sönmez (Friedrichsdorf). Zuschauer: 50.
Tore: 1:0 Kristian Pejic (68.), 2:0 Ivan Dzijan (89.).

FC Union Niederrad – SV 07 Heddernheim 0:0

Das Zuschauerlimit war hier nach einer halben Stunde erreicht, sodass die Gastgeber das Eingangstor dicht machten. SVH-Trainer Andreas Berggold war nach dem Schlusspfiff nicht zu bremsen und verlangte vom Unparteiischen eine Erklärung, warum dieser in beiden Halbzeiten überpünktlich abgepfiffen habe. Denn eine Nachspielzeit hielt Adriatik Kaba offenbar trotz zahlreicher Unterbrechungen nicht für angebracht. Auch über das torlose Unentschieden ärgerte sich der Heddernheimer Trainer maßlos: „Ich habe noch nie so unverdient unentschieden gespielt wie in diesem Spiel. Das sind zwei verlorene Punkte gegen eine schwache Heimmannschaft. Wir hätten hier zur Halbzeit schon 4:0 führen müssen. Aus den vier Chancen müssen wir zwei machen, dann kannst du das Ding beruhigt runter spielen. Union hatte nicht eine Torchance, wenn überhaupt nach einem Eckball. Wir waren die klar bessere Mannschaft und dann musst Du als Sieger vom Platz gehen. Das ärgert mich, dass wir schon wieder gegen einen der unten drin steht, keinen Dreier geholt haben.“

Dass sich der Coach hinterher in Rage reden musste, war vor allem dem Abschlusspech geschuldet. Nach zehn Minuten zog Pascal Hubbuch vom linken Strafraumeck ab. Der Ball klatschte an die Unterkante der Latte, aber sprang vor der Linie auf. Auf der Gegenseite gab es einen Fehler im Aufbauspiel bei Heddernheim, Anic flankte und Ubri Baez bekam den Ball am Elfmeterpunkt, traf den Ball aber nicht richtig. Zehn Minuten später gab es die Riesenchance für Tino Matijevic. Der Neuzugang hatte nur noch den Torwart Dominik Schötz vor sich, traf aber nur den Pfosten. Und zwei Minuten danach klatschte der Ball wieder durch Matijevic gegen den Pfosten, der Union-Verteidiger versuchte zu klären.

Der Ball lag auf der Linie und die Heddernheimer hatten den Ball auch schon drin gesehen. In letzter Sekunde kam Schötz und klärte. Kurz vor der Pause war es wieder Matijevic, der eine hochkarätige Chance ausließ. In der zweiten Hälfte änderte sich das Panorama etwas zugunsten der Gastgeber, die nun mehr den Vorwärtsgang einlegten. Klare Torchancen gab es bei den Angriffsbemühungen der Niederräder aber kaum. „Das gibt es oft, dass Du am Ende noch bestraft wirst und das ist hier zum Glück nicht passiert. Dafür waren sie auch einfach zu harmlos“, sagte Berggold, der mit dem Pech haderte: „Pfosten und Latte, was willst Du da machen, wenn der nicht mal von der Unterkante rein geht? Die einen sagen auch der Ball war drin, als der Torwart den Ball weggekratzt hat. Du musst hier trotzdem mindestens ein Tor machen.“

Union-Präsident Khalid Lamjahed bedankte sich bei seinem Torwart Schötz, „aber auch beim Pfosten und der Latte, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. Heddernheim war motivierter und wacher und wollte den Sieg unbedingt haben. In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie etwas und wir sind besser ins Spiel gekommen. Wir freuen uns, dass wir zu Null gespielt haben auch wenn es etwas glücklich ist. Dieses Glück nehmen wir an und gehen so in die spielfreie Woche.“ Zu den Reklamationen der Gäste meinte Lamjahed: „Die Nachspielzeit liegt im Ermessen des Schiedsrichters. Am Ende waren wir nicht schlechter, sodass wir uns nicht über die Zeit retten wollten. Man muss Entscheidungen auch dann akzeptieren, wenn wir sie nicht gut heißen oder anderer Meinung sind.“

Schiedsrichter: Adriatik Kaba (Egelsbach). Zuschauer: 100.

TuS Makkabi – Concordia Eschersheim 3:0 (1:0)

Makkabi konnte mit dem zweiten Sieg in Folge die Abstiegszone verlassen. Trainer Hakan Tekin freute sich über die Fortschritte seines Teams: „Gegen den Ball war das unser bestes Spiel der Saison. Wir haben in 90 Minuten nichts zugelassen.“ Nach dem Kopfballtor von Robel Seiverth-Tsegai habe sich seine Mannschaft jedoch zu sehr hinten rein drängen lassen und zu sehr im letzten Drittel verteidigt. Die Gastgeber waren totzdem fleißiger und ernsthafter bei der Sache und verlegten sich dann auf Konter. Nach dem Seitenwechsel erhöhten erneut Seiverth-Tsegai und Benedict Rose auf 3:0, sodass die Partie nach einer Stunde entschieden war. „Das Team tritt endlich mit der richtigen Mentalität auf. So sind wir für jeden in dieser Liga ein unangenehmer Gegner“, sagte Tekin. Das Verletzungspech verfolgt die Makkabäer indes weiter, diesmal war es der routinierte Torhüter Kai Klug, der mit Verdacht auf Achillessehenriss gegen Vincent Döpfner ausgewechselt wurde. „Das sind die Spätfolgen der langen Corona-Pause und des sehr dichten Terminkalenders“, mutmaßte Tekin. Ersteres könnte demnächst wieder aktuell sein und zweiteres ausschließen. Für Concordia-Trainer Andre Winter gab es nicht viel zu sagen: „Der Gegner hat es wie erwartet gut gemacht. Am Ende fehlte uns vor allem Bissigkeit und Leidenschaft. Da müssen wir daran arbeiten. Abhaken und weiter machen.“

Schiedsrichter: Mohammed Azeez (Taunusstein). Zuschauer: 45.
Tore: 1:0, 2:0 Robel Seiverth-Tsegai (11./56.), 3:0 Benedict Rose (62.).

Kreisoberliga Frankfurt – Mal wieder kein Licht unter dem Fernsehturm

Am Donnerstagabend fanden nur noch vier Partien in der Kreisoberliga Frankfurt statt. Die Durchführung der fünften Begegnung scheiterte letztlich an der maroden Infrastruktur der schon lange nicht mehr zeitgemäßen Sportanlage an der Wilhelm-Epstein-Straße. Nach dem Abbruch des Spiels FC Maroc – SV Griesheim Tarik wegen defekter Flutlichter steht der Nachholtermin bereits fest. Unter der Annahme, dass der Spielbetrieb bis dahin nicht gestoppt sein wird, soll die Partie dann am 25. November (20 Uhr) mit gedrehtem Heimrecht an der Lärchenstraße steigen. Klarheit herrscht seit heute auch in Sachen Zuschauerkulisse. Bis auf weiteres sind nur noch maximal 100 Besucher zugelassen, die Clubs sind angehalten, das Limit auch tatsächlich nicht zu überschreiten.


Die marode Anlage an der Wilhelm-Epstein-Straße lässt viel zu wünschen übrig.

FC Kalbach – FC Gudesding 8:2 (4:1)

Kalbach übernahm mit dem achten Saisonsieg die Tabellenspitze von den spielfreien Griesheimern. Dabei lagen die Gastgeber bis kurz vor dem Halbzeitpfiff gegen die bis dahin gut auftretenden Gäste aus dem Ostpark zurück. Dann reichten den Kalbachern fünf starke Minuten, um nicht nur das Spiel zu drehen, sondern mit 4:1 davonzuziehen. Bemerkenswert war der Auftritt von Stürmer Achraf Gara Ali, dem im Minutentakt ein Hattrick glückte. Trainer Karol Drynda berichtete, dass sein Team die spielbestimmende Mannschaft gewesen sei und machte den Gästen ein Kompliment: „Sie haben gut dagegengehalten und vor allem bis zum 1:1 gut mitgehalten.“ Davon was kaufen konnten sich die „Guden“ freilich nicht. Zum dritten Mal in den letzten Wochen kassierte der FCG acht Gegentreffer, ein alarmierender Trend. Besonders in den Minuten vor der Pause bewegten sich die Abwehrspieler unkoordiniert und desolat. „Da fehlt die letzte Konsequenz und der letzte Wille, das Gegentor zu verhindern“, monierte FCG-Trainer Luca Spessot. In den zweiten 45 Minuten kontrollierten die Kalbacher das Geschehen und erzielten dabei sehr schöne Tore. Vor allem das 5:1 war das Eintrittsgeld wert, als Gara Ali zwei Gegner plus Torwart ausspielte und souverän vollendete. Den Schlusspunkt setzte Marco Bausum, der nach dem Kopfballtreffer ein Sonderlob erhielt: „Freut mich für den Jungen, der alles annimmt und aussaugt und auf dem Platz umsetzt.“ Drynda sprach von einem verdienten Sieg, jedoch habe es eine Phase gegeben, wo man sich in Zukunft souveräner präsentieren müsse. Spessot machte die Talfahrt von Gudesding auch an der mangelnden Trainingsbeteiligung fest: „Mit dem ersten Regen und dem ersten Eintracht-Spiel kamen Freitags nur noch zehn bis 14 Spieler ins Training.“

Schiedsrichter: Frank Lezius (Wehrheim). Zuschauer: 75.
Tore: 0:1 Christian Arnold (27.), 1:1, 2:1, 3:1 Achraf Gara Ali (43./Foulelfmeter, 44., 45.), 4:1 Oliver Pauls (45./+2), 5:1 Achraf Gara Ali (63.), 6:1 Ivan Delic (74.), 7:1 Adrielle Parotta (78.), 7:2 Nicolas Quindeau (85.), 8:2 Marco Bausum (88.).

FC Tempo – TSKV Türkgücü 2:0 (1:0)

Tempo hat den Fehlstart nach dem Pokalfinale längst korrigiert und steht bereits auf Rang drei und damit in Lauerstellung zur Spitze. Mit dem nötigen Feuer, aber auch sehr pragmatisch ging der in Ginnheim ansässige serbische Fußball-Club die Partie gegen die ambitionierten Gäste an. Auch in kämpferischer Hinsicht deutete viel darauf hin, dass sich die Serben in der Überholspur befinden. Vladimir Matic brachte die Gastgeber in einem guten Kreisoberligaspiel früh in Führung. Die Gastgeber hatten laut ihrem Sportlichen Leiter Zoran Marcetic mehr Torchancen und gewannen verdient. Türkgücü tat sich schwer, hielt die Partie aber lange offen. Mann des Tages war der Spieler mit der Nummer zehn Vladimir Matic, der für Tempo auch das zweite Tor schoss. „Die Tendenz geht nach oben. Nach dem schlechten Saisonstart meldet sich der FC Tempo wieder zurück“, vermeldete Marcetic im Stile einer Radioreportage. Auf Seiten von Türkgücü verliert man die Spitze immer mehr aus den Augen. Zwar hat der TSKV noch zwei Partien nachzuholen, aber der Rückstand auf Rang eins beträgt schon jetzt satte 13 Zähler. Als „unglücklich und letztlich hochverdient“ bezeichnete Pressesprecher Adnan Erden die dritte Saisonpleite. „Die Mannschaft war willig und ging hochkonzentriert in die Partie. Aber das Gegentor nach zwei Minuten spielte Tempo in die Karten. Sie stellten sich hinten rein und kamen gefährlich mit langen Bällen nach vorne.“ Tempo spielte dabei konzentriert und mit der nötigen Härte. Das gefällige TSKV-Spiel endete zumeist am Strafraum der Hausherren. Sie spielten 90 Minuten ihr Pensum runter, oft nicht einmal schlecht, aber mit dieser Leistung dürfte es sehr schwer werden, tatsächlich noch Erster zu werden. Torjäger Emin Yalin wurden praktisch keine Freiräume gelassen und so kam Erden zur Erkenntnis: „Es war die erste verdiente Niederlage in dieser Saison. Wir müssen jetzt eine Serie starten, um wieder den Anschluss zu finden.“

Schiedsrichter: Dominik Loskamp (Hattersheim). Zuschauer: 150.
Tore: 1:0, 2:0 Vladimir Matic (2./75.).

TSG Nieder-Erlenbach – FV Hausen 0:12 (0:3)

So langsam müssen sich die Verantwortlichen in Nieder-Erlenbach die Frage stellen lassen, ob der coronabedingte Klassenerhalt die beste Option für die offenbar nicht wettbewerbsfähige Mannschaft war oder ob man nicht doch besser in der A-Klasse aufgehoben gewesen wäre. Was die Mannschaft von Trainer Andreas Ludwig nämlich den wenigen Getreuen anbot, war schlichtweg unter aller Kanone. Der Coach wollte die mit Abstand höchste der neun Niederlagen auch nicht mehr schön reden: „Wir wurden deklassiert und bloßgestellt von Hausen. Die haben uns gezeigt, wie Fußball geht. Einfach Fußball spielen und nicht in Dribblings gehen und dementsprechend geht das auch in der Höhe im Ordnung.“ FVH-Coach Martin Reyschmidt wusste nicht so recht, wie er das zweistellige Resultat kommentieren sollte. „Wir haben einigermaßen guten Fußball gespielt. Die Einstellung hat gestimmt und die Jungs hatten Bock“. Das schnelle 1:0 von Sina Shakouri in der ersten Spielminute durch eine feine Einzelleistung habe den Lila-Weißen in die Karten gespielt. Die 3:0-Führung der Hausener zur Pause ließ noch keinen Kantersieg vermuten, aber bei den Gastgebern brachen dann nach und nach alle Dämme. „Da haben wir teilweise ganz gute Spielzüge mit recht schönen Toren gezeigt“, blieb Reyschmidt bescheiden. Fakt ist, dass quasi ein Tor nach dem anderen fiel und Nieder-Erlenbach den Nachweis der Wettbewerbsfähigkeit nicht nur diesmal schuldig blieb. Herausragend im guten Mannschaftsgefüge waren der fünffache Torschütze Spas Pisov sowie der eingewechselte Anas Bakkali, dem noch drei Treffer in zehn Minuten gelangen.

Schiedsrichter: k.A. Zuschauer: 65.
Tore: 0:1 Sina Shakouri (1.), 0:2, 0:3, 0:4 Spas Pisov (15./33./46.), 0:5 Rico Maderthoner (54./Eigentor), 0:6 Spas Pisov (60.), 0:7 Georgi Tushev (67.), 0:8 Kaya Satilmis (70.), 0:9, 0:10 Anas Bakkali (72./80.), 0:11 Spas Pisov (81.), 0:12 Anas Bakkali (82.).

SV Viktoria Preußen – TuS Makkabi 2:3 (0:2)

Die Preußen verpassten die Möglichkeit, sich vor dem Topspiel gegen Griesheim 02 auf Platz zwei zu katapultieren und wären bei einem Dreier punktgleich mit Tabellenführer Kalbach gewesen. Preußen-Trainer Artur Rissling attestierte dem Gegner: „Makkabi war giftig und griffig.“ Wobei der Coach das Führungstor der Gäste als Zufallsprodukt einstufte: „Der Ball fiel Rose praktisch vor die Füße.“ In der Folge vergab Daniel Wolf eine glasklare Chance zum Ausgleich, im Gegenzug gab es Elfmeter für Makkabi. Rose verwandelte zum überraschenden 2:0 für die Gäste. In der Pause stellte Rissling etwas um, aber die Gäste schlossen einen Konter in Gestalt von Philipp Giesler zum 3:0 ab. Danach spielten die Gastgeber mit dem Mute der Verzweiflung nur auf ein Tor und kreierten fünf bis sechs gute Torchancen. Torjäger Daniel Wolf verkürzte per Foulelfmeter, aber eine richtige Aufholjagd wurde das nicht mehr, da Makkabi den Vorsprung konsequent verteidigte. „Das ist ihr gutes Recht, die haben alles richtig gemacht, vor allem gekämpft, gefighted und sich hochgepusht. Wir haben das auch gemacht, konnten das Spiel aber nicht mehr drehen.“ Wolfs 2:3 hatte in der Nachspielzeit nur noch statistischen Wert. „Es gibt Spiele, wo der Gegner gar nicht besser ist, aber mehr auf den Platz bringt was Körpereinsatz und Moral und Einstellung angeht. Das bin ich von meinen Mannschaften gewohnt, von daher hat Makkabi nicht unverdient gewonnen. Sie haben alles auf dem Platz gelassen. Wir denken von Spiel zu Spiel, da wir nicht die Megamannschaft in der KOL sind“, analysierte Rissling. Sein Kollege Hakan Tekin zeigte sich hochzufrieden: „Die ersten 70 Minuten haben wir es sehr gut gemacht. Wir haben kompakt gestanden und außer individuellen Fehlern nichts zugelassen und immer wieder gefährliche Konter gefahren.“ Der Coach lobte Torhüter Kai Klug: „Insbesondere in den letzten 20 Minuten hast er uns mit mehreren Paraden im Spiel gehalten.“ Sein Team habe es trotz vieler Ausfälle geschafft, eines der Spitzenteams der Liga zu schlagen und bezeichnete den Sieg als „wichtig für die Tabelle, aber noch wichtiger für den Kopf.“ Ein Sonderlob Tekins erhielt der Schiedsrichter: „Natürlich hat er auch Fehler gemacht, aber seine Leistung und sein Auftreten waren außergewöhnlich für die KOL.“

Schiedsrichter: Stephan Burkhardt (Kilianstädten). Zuschauer: 100.
Tore: 0:1, 0:2 Benedict Rose (17./36., Foulelfmeter), 0:3 Philipp Giesler (60.), 1:3, 2:3 Daniel Wolf (69./Foulelfmeter, 90.+6).

Kreisoberliga Frankfurt – Akalay soll nach Zehirs Rücktritt Ruhe bringen

Frankfurt – Beim schwach gestarteten TSKV Türkgücü Frankfurt übernimmt mit sofortiger Wirkung Hakan Akalay das Traineramt des zurückgetretenen Caner Zehir.


Mit dieser Mannschaft wollte Türkgücü ganz oben mitspielen, doch die Pläne haben sich nicht realisieren lassen.

Beim Fußball-Kreisoberligisten Türkgücü Frankfurt hat Trainer Caner Zehir nach intensiven Gesprächen mit dem Vorstand sein Amt mit sofortiger Wirkung zur Verfügung gestellt. Der mit Aufstiegsambitionen gestartete Verein blieb in den ersten neun Saisonspielen stark hinter den Erwartungen zurück und belegt nach vier Niederlagen mit Tabellenplatz 14 den ersten möglichen Abstiegsrang.

Nach der 1:4-Niederlage beim FC Gudesding hatte der in seiner dritten Amtsperiode an der Sondershausenstraße tätige Trainer seinen Rücktritt angeboten, dem die Vereinsführung jetzt zustimmte. Pressesprecher Adnan Erden bedauert die Entscheidung Zehirs: „Er war mehr als ein Trainer und neben seiner Funktion als Sportdirektor auch im Sponsoring sehr aktiv. Mit seinem Rücktritt wollte er den Druck von der Mannschaft nehmen.“

Neben dem Weggang des Trainers kündigte Erden auch Veränderungen innerhalb des Teams an: „Wir haben die teuerste Mannschaft der Liga mit einem Verbandsliga-Budget. Es stehen noch Gespräche aus, aber wir werden uns von einigen Stammspielern trennen.“ Als Nachfolger Zehirs wurde mit Hakan Akalay eine interne Lösung ausgewählt. Der 57-jährige ist seit 1986 Vereinsmitglied und aktiver SOMA-Spieler.

Zuletzt hatte sich Akalay beim Verein mit den türkischen Wurzeln auch als Jugendkoordinator engagiert. „Er bringt viel Erfahrung mit und in der momentanen Situation brauchen wir vor allem Ruhe“, erläutert Erden. Nach der Corona-Pause wolle man mit dem neuen Trainer und neuen Spielern „schnell zu einer Einheit werden und sich schnellstmöglich vom Abstiegskampf verabschieden, um die Saison im gesicherten Mittelfeld ausklingen zu lassen.“

Kreisoberliga Frankfurt – Croatia geht mit Dreier in den Lockdown

Frankfurt – In der Fußball-Kreisoberliga Frankfurt fand am Donnerstagabend vor der Aussetzung des Spielbetriebes bis Jahresende noch ein Nachholspiel statt. Dabei unterlag der SC Weiss-Blau dem FC Croatia mit 2:3 (1:1) und bleibt mit nur vier Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Für die Gäste war der vierte Saisonsieg unmittelbar vor der anstehenden Pause extrem wichtig, da sich die Kroaten dadurch im Klassement bis auf Rang elf vorarbeiten konnten.

SC Weiss-Blau – FC Croatia 2:3 (1:0)

Die Gastgeber waren besonders von der Corona-Problematik gebeutelt, mussten sie doch zuletzt ein zweites Mal in Quarantäne. Deswegen hatte der Aufsteiger eigentlich ein Geisterspiel angekündigt, letztlich einigten sich die Clubs auf den Einlass von 20 Besuchern. Trainer Jamal Err-Jah beklagte Personalprobleme: „Fünf Stammspieler haben mir aufgrund der Lage abgesagt. Wir hatten keine Möglichkeit, da unsere Stammoffensive nicht dabei war. Ich musste fünf Spieler von der zweiten Mannschaft hoch holen.“ Dennoch lieferte sein Team ein gutes Spiel ab und ging durch Hatem Fekih in Führung (7.). Jasmin Redzic konnte noch vor der Pause egalisieren (30.). Auf dem nassen Kunstrasen legte Croatia viel Kampfgeist an den Tag und wurde belohnt. Filip Suton markierte das 2:1 für die Gäste (71.), ehe Weiss-Blaus Ilias Err-Jah per Freistoß ausglich (80.). Das letzte Wort hatten aber die Kroaten, die einen Konter durch Filip Sucic erfolgreich abschlossen (89.). „Es war sehr schwer, aber wir haben das Spiel noch gedreht“, meinte der Sportliche Leiter Stanislav Konta.

Schiedsrichter: Leon Höck (Frankfurt). Zuschauer: 20.
Tore: 1:0 Hatem Fekih (7.), 1:1 Jasmin Redzic (30.), 1:2 Filip Suton (71.), 2:2 Ilias Err-Jah (80.), 2:3 Filip Sucic (89.).

Kreisoberliga Frankfurt – Akalay soll nach Zehirs Rücktritt Ruhe bringen

Frankfurt – Beim schwach gestarteten TSKV Türkgücü Frankfurt übernimmt mit sofortiger Wirkung Hakan Akalay das Traineramt des zurückgetretenen Caner Zehir.


Mit dieser Mannschaft wollte Türkgücü ganz oben mitspielen, doch die Pläne haben sich nicht realisieren lassen.

Beim Fußball-Kreisoberligisten Türkgücü Frankfurt hat Trainer Caner Zehir nach intensiven Gesprächen mit dem Vorstand sein Amt mit sofortiger Wirkung zur Verfügung gestellt. Der mit Aufstiegsambitionen gestartete Verein blieb in den ersten neun Saisonspielen stark hinter den Erwartungen zurück und belegt nach vier Niederlagen mit Tabellenplatz 14 den ersten möglichen Abstiegsrang.

Nach der 1:4-Niederlage beim FC Gudesding hatte der in seiner dritten Amtsperiode an der Sondershausenstraße tätige Trainer seinen Rücktritt angeboten, dem die Vereinsführung jetzt zustimmte. Pressesprecher Adnan Erden bedauert die Entscheidung Zehirs: „Er war mehr als ein Trainer und neben seiner Funktion als Sportdirektor auch im Sponsoring sehr aktiv. Mit seinem Rücktritt wollte er den Druck von der Mannschaft nehmen.“

Neben dem Weggang des Trainers kündigte Erden auch Veränderungen innerhalb des Teams an: „Wir haben die teuerste Mannschaft der Liga mit einem Verbandsliga-Budget. Es stehen noch Gespräche aus, aber wir werden uns von einigen Stammspielern trennen.“ Als Nachfolger Zehirs wurde mit Hakan Akalay eine interne Lösung ausgewählt. Der 57-jährige ist seit 1986 Vereinsmitglied und aktiver SOMA-Spieler.

Zuletzt hatte sich Akalay beim Verein mit den türkischen Wurzeln auch als Jugendkoordinator engagiert. „Er bringt viel Erfahrung mit und in der momentanen Situation brauchen wir vor allem Ruhe“, erläutert Erden. Nach der Corona-Pause wolle man mit dem neuen Trainer und neuen Spielern „schnell zu einer Einheit werden und sich schnellstmöglich vom Abstiegskampf verabschieden, um die Saison im gesicherten Mittelfeld ausklingen zu lassen.“

Kreisoberliga Frankfurt – Croatia geht mit Dreier in den Lockdown

Frankfurt – In der Fußball-Kreisoberliga Frankfurt fand am Donnerstagabend vor der Aussetzung des Spielbetriebes bis Jahresende noch ein Nachholspiel statt. Dabei unterlag der SC Weiss-Blau dem FC Croatia mit 2:3 (1:1) und bleibt mit nur vier Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Für die Gäste war der vierte Saisonsieg unmittelbar vor der anstehenden Pause extrem wichtig, da sich die Kroaten dadurch im Klassement bis auf Rang elf vorarbeiten konnten.

SC Weiss-Blau – FC Croatia 2:3 (1:0)

Die Gastgeber waren besonders von der Corona-Problematik gebeutelt, mussten sie doch zuletzt ein zweites Mal in Quarantäne. Deswegen hatte der Aufsteiger eigentlich ein Geisterspiel angekündigt, letztlich einigten sich die Clubs auf den Einlass von 20 Besuchern. Trainer Jamal Err-Jah beklagte Personalprobleme: „Fünf Stammspieler haben mir aufgrund der Lage abgesagt. Wir hatten keine Möglichkeit, da unsere Stammoffensive nicht dabei war. Ich musste fünf Spieler von der zweiten Mannschaft hoch holen.“ Dennoch lieferte sein Team ein gutes Spiel ab und ging durch Hatem Fekih in Führung (7.). Jasmin Redzic konnte noch vor der Pause egalisieren (30.). Auf dem nassen Kunstrasen legte Croatia viel Kampfgeist an den Tag und wurde belohnt. Filip Suton markierte das 2:1 für die Gäste (71.), ehe Weiss-Blaus Ilias Err-Jah per Freistoß ausglich (80.). Das letzte Wort hatten aber die Kroaten, die einen Konter durch Filip Sucic erfolgreich abschlossen (89.). „Es war sehr schwer, aber wir haben das Spiel noch gedreht“, meinte der Sportliche Leiter Stanislav Konta.

Schiedsrichter: Leon Höck (Frankfurt). Zuschauer: 20.
Tore: 1:0 Hatem Fekih (7.), 1:1 Jasmin Redzic (30.), 1:2 Filip Suton (71.), 2:2 Ilias Err-Jah (80.), 2:3 Filip Sucic (89.).

Kreisoberliga Frankfurt – Spvgg. Griesheim in Topform

Frankfurt – Am 12. Spieltag der Kreisoberliga Frankfurt konnten nur sieben Partien über die Bühne gebracht werden. Die Begegnungen FC Maroc – SC Weiss-Blau und FC Kalbach – FC Kosova wurden aufgrund der anhaltenden „Corona-Problematik“ in den November verschoben. Unterdessen ist nicht gesichert, ob der Spielbetrieb am nächsten Wochenende überhaupt fortgesetzt wird. Der Hessische Fußball-Verband (HFV) möchte eine einheitliche Regelung erwirken und bittet die Landesregierung um klare Vorgaben für alle Kreise und Kommunen. Derzeit gelten von Kreis zu Kreis unterschiedliche Vorgaben. So sind im benachbarten Main-Taunus-Kreis keine Zuschauer zugelassen, in Frankfurt seit einigen Tagen nur noch 100 und in den Kreisen Offenbach und Hochtaunus ruht bereits der Spielbetrieb auf Kreisebene.


Mitten im Wohngebiet der Heinrich-Seliger-Straße liegt der Kunstrasenplatz von Union Niederrad. Hier endete das Spiel zwischen den Gastgebern und dem SV 07 Heddernheim torlos.

SV Viktoria Preußen – Spvgg. 02 Griesheim 0:4 (0:1)

Die Zuschauerkulisse des Spitzenspiels wäre unter normalen Bedingungen durchaus höher gewesen, jedoch durften sich der neuen Verordnung zufolge nur 100 Besucher auf der Anlage aufhalten. Wer zu spät kam, konnte die Begegnung immerhin als Zaungast verfolgen. Dem Tabellenfünften hätten in den beiden Heimspielen vom Donnerstag und Sonntag vier Punkte gereicht, um die Tabellenspitze zu übernehmen, letztlich verloren die Preußen beide Partien und nun grüßen wieder die „Schleifer“ im Klassement von ganz oben. Die Gäste von der Eichenstraße stellten sich in Topform vor und untermauerten ihre Ambitionen auf die Meisterschaft. Heimcoach Artur Rissling stufte Griesheim als „gute Mannschaft“ ein, bedauerte aber bedingt durch die ganzen englischen Wochen einige Ausfälle und wollte eine Botschaft loswerden: „Es ist schön, dass wir Fußball spielen. Nur sind wir Amateure und im September und Oktober hatten wir zehn, zwölf oder 14 Spiele. Ich habe mittlerweile drei Leute mit Zerrungen und Muskelfaserrissen. Nichts gegen den Verband, der die Saison durchziehen will. Aber: Ich weiß nicht, ob es das beste ist und das geht vielen Vereinen so.“

Die Gäste traten mit dem kompletten Kader an und zeigten eine sehr gute Gesamtleistung. Vor allem das schnelle Spiel nach vorne beeindruckte die Gastgeber, die zunächst trotz der Ausfälle dagegen hielten. Die Spielvereinigung führte nach 28 Minuten durch einen Treffer des agilen Fiorenzo Santoro und war in der Folge die spielbestimmende Mannschaft. Nach der Halbzeit hatten die Hausherren zwei gute Chancen in Gestalt von Oscar Copik, wo die Preußen das 1:1 hätten machen können, vielleicht auch müssen. „Da war das Spiel komplett offen“, so Rissling. Durch einen Ballverlust wurde den Griesheimern dann ein Konter ermöglicht, den Bilal Zerouali mit einem Traumtor zum 0:2 abschloss.

Danach war das Spiel entschieden, die Preußen gaben sich zwar alle Mühe, hatten aber nichts gleichwertiges mehr entgegenzusetzen. In der Schlussphase verwandelte Mirko Budimir noch einen Foulelfmeter und Santoro schloss eine weitere Kontersituation erfolgreich ab. „4:0 ist zu hoch, auch wenn der Sieg für Griesheim wirklich zu hoch ist. Wenn wir das 1:1 machen, kann das Spiel anders ausgehen. Es war aber trotzdem eine gute Mannschaftsleistung, denn wir haben gekämpft und gefighted“, sah es Rissling nicht schlecht. „Auch mit der kompletten Mannschaft hätten wir es schwer gehabt“, fuhr er fort und prangerte den vollen Terminkalender an: „Jeden zweiten, dritten Tag kicken. Hauptsache, um die Runde durchzubringen. Ich bin etwas in Sorge deswegen. Dann hast Du nur noch Verletzte. Ich weiß nicht, ob die Vereine dazu befragt werden oder das einfach so festgelegt wird. Zwei Mannschaften mehr, vier Spiele mehr. Ich müsste den Jungs jetzt eigentlich eine Woche frei geben, weil wir nur am kicken sind. So werden wir wahrscheinlich unser Pokalspiel der 2. Runde gegen Rot-Weiss Frankfurt absagen müssen. Mit dem ganzen Programm interessiert mich das nicht mehr, denn es geht um die Gesundheit der Spieler.“

Sein Kollege Michele Raimondi sagte: „Das war eine gute Leistung der gesamten Mannschaft. Wir hatten 70 bis 80 Prozent Ballbesitz. Die Preußen wollten in der 2. Halbzeit mehr Druck machen und haben uns früh attackiert und weniger Räume gelassen. Zum Ende haben wir unser Spiel durchgezogen.“ Der Coach wollte die Rote Karte gegen ihn noch kommentieren: „Der Schiedsrichter hat viele Abseitsentscheidungen falsch getroffen und das habe ich kritisiert. Als ich ihm sagte, Abseits sei nicht seine Stärke, zückte er die Rote Karte.“

Schiedsrichter: Mohamed El Hassani (Gelnhausen). Zuschauer: 100.
Tore: 0:1 Fiorenzo Santoro (28.), 0:2 Bilal Zerouali (76.), 0:3 Mirko Budimir (86./Foulelfmeter), 0:4 Fiorenzo Santoro (90./+2).
Gelb-Rote Karte: Siyam Noori (Preußen/90.+4).
Rote Karte: Michele Raimondi (Trainer Griesheim/80.).

FC Croatia – TSG Nieder-Erlenbach 3:1 (1:0)

Croatia spielte gegen den Tabellenletzten gelöst und unbekümmert auf. Man erkannte die balltechnischen Fortschritte der jungen Spieler unter der Trainingsleitung von Milan Pavlicic und Josip Zeravica. Angetrieben von Kapitän Dino Bozinovic-Mador und Routinier Daniel Soldo, dem kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde per Kopfball die Führung gelang, konnten sich die Youngster frei entfalten und den zweiten Heimsieg binnen weniger Tage einfahren. Der Sportliche Leiter Stanislav Konta war sich mit dem Trainerteam einig: „Heute hat alles geklappt und der Sieg ist verdient. Ohne den Torwart von Nieder-Erlenbach wäre unser Sieg höher ausgefallen, wir trafen im Spiel noch dreimal den Pfosten.“ Die Gäste hatten nach dem 0:12-Debakel gegen Hausen einiges verändert und spielten in der ersten Halbzeit ganz ordentlich mit. Die Riesenchance zum 1:1 konnte Henry Naftaliev nicht nutzen und schoss aus fünf Metern freistehend über das Tor. Nach dem Seitenwechsel verlor das Schlusslicht den Faden und Croatia erhöhte durch Ante Strljic auf 2:0. Nieder-Erlenbach kam mit einem schönen Tor von Naftaliev aus 25 Metern zum 2:1 nochmal zurück, aber Valentin Babic ließ dann dem gut aufgelegten Rico Maderthoner im Nieder-Erlenbacher Kasten keine Chance und besorgte den 3:1-Endstand. „Vorne fehlt die Durchschlagskraft, wir müssen aber weiter machen. Für den Winter haben wir schon ein paar Neuzugänge. Wir müssen aber trotzdem gucken, dass wir irgendwie mal punkten“, befand TSG-Trainer Andreas Ludwig.

Schiedsrichter: Steffen Ruh (Gelnhausen). Zuschauer: 85.
Tore: 1:0 Daniel Soldo (29.), 2:0 Ante Strljic (50.), 2:1 Henry Naftaliev (75.), 3:1 Valentin Babic (80.).

FV Saz-Rock – FC Tempo 2:2 (1:1)

Obwohl Saz-Rock nur zwei Ersatzspieler aufbieten konnte, trotzte das Team des neuen Trainers Süleyman Keskin dem Aufstiegsanwärter ein Remis ab. „Eigentlich müssen wir uns über den Punkt freuen, aber wir hätten sogar gewinnen können“, berichtete der ehemalige Regionalliga-Spieler, unter dessen Regie der FV ungeschlagen bleibt. Die Kulisse an der Mühlwiese, die das neue Limit schnell erreicht hatte, sah ein engagiertes und laufstarkes Saz-Rock-Team, das mit einem Distanzschuss aus 20 Metern in Führung ging. Tempo erwischte einen schlechten Tag und egalisierte mit Milos Matic zum Pausenstand. Der aus der 2. Mannschaft beförderte Routinier Mustafa Sayan bereitete dann das 2:1 der Gastgeber von Torjäger David Rosato vor. „Er brachte die richtige Einstellung mit und ragte mit Sebastian Rosato aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus“, lobte Keskin. Zum Dreier langte es aber nicht, weil einige Konter nicht abgeschlossen wurden und Torhüter Ali Dogdu patzte. Einen harmlosen Schuss von Milos Matic ließ der Keeper durch die Hände gleiten und es stand 2:2. „Fehler können auch in der Bundesliga oder in der Champions League passieren“, nahm Keskin den Tormann in Schutz. Tempos Sportlicher Leiter Zoran Marcetic bewertete die Partie als schwierig: „Saz-Rock hat einen Sonntagstreffer erzielt und dem sind wir die ganze Zeit hinterhergerannt. Wir hatten dann viele Torchancen und alles im Griff und dann stand es mit einem Konter 2:1 aus dem Nichts. Am Ende haben wir irgendwie noch das 2:2 gemacht. Man kann nicht immer gewinnen und so muss man auch mal mit einem Unentschieden zufrieden sein. Wenn Du gegen solche Mannschaften nicht alles gibst, lässt Du Punkte liegen. Saz-Rock hat es für seine Möglichkeiten gut gemacht.“

Schiedsrichter: Paul Wenzek (Darmstadt). Zuschauer: 100.
Tore: 1:0 Ugur Kara (16.), 1:1 Milos Matic (28.), 2:1 David Rosato (66.), 2:2 Milos Matic (75.).

FC Gudesding – TSKV Türkgücü 4:1 (2:1)

Gudesding hat sich als erster Verein der Kreisoberliga dazu entschieden, in den kommenden Heimspielen keine Zuschauer einzulassen. Youssef Bouniete aus der Sportlichen Leitung erklärt: „Durch die extrem gestiegenen Infektionszahlen in unserer Stadt sehen wir uns dazu gezwungen, das Risiko auf unserem Sportplatz auf ein Minimum zu reduzieren. Darüber hinaus ist bei drei Senioren-Teams und einem Seniorinnen-Team der Aufwand für die Erfassung des Publikums mit unseren ehrenamtlichen Strukturen nur in einem unverhältnismäßigen hohen Aufwand zu betreiben. Zudem ist auch während des Spiels regelmäßig auf die aktuell geltenden Hygienemaßnahmen hinzuweisen. Das können unsere Mitglieder auf Dauer nicht leisten und wir wollen diese Verantwortung in den nächsten Wochen nicht tragen.“

Etwa 50 Zaungäste, überwiegend dem Spektrum der Gäste zuzurechnen, hatten sich trotzdem in den Ostpark bewegt, um die Begegnung von außerhalb der Sportstätte zu verfolgen. Bei den Gastgebern stand nach vier Niederlagen in Folge mit 25 Gegentreffern die Abwehr diesmal stabil, obwohl Türkgücü in der ersten Viertelstunde viel Druck aufbaute und man ballsicher und schnörkellos über außen angriff. Ein Patzer führte dann zum 0:1 von Goalgetter Emin Yalin. Gudeding fing sich danach und leitete die ersten gefährlichen Spielzüge ein. Etwas überraschend fiel dann der Ausgleich durch Janis Rück aus 30 Metern, begünstigt durch die gnädige Mithilfe des schwachen TSKV-Schlussmannes Ramazan Gülen.

Kurz vor der Halbzeit starteten die „Guden“ noch einen schnellen Angriff über rechts: Auf Flanke von Quindeau köpfte Imeghry zum 2:1 ein. Die Gäste begannen wie in Durchgang eins mit starken Szenen, die Attacken wurden aber mit zunehmender Spielzeit immer einfallsloser und harmloser. Zwei überfallartig vorgetragene Angriffe führten zum Doppelschlag von Mutaz Husain und es stand 4:1 – einem nie erwarteten Ergebnis im Ostpark. Gudesdings Vorsitzender Rainer Weiss war begeistert: „Endlich standen wir mal wieder als Team auf dem Platz, jeder hat gefighted und seinem Gegenspieler keine Ruhe gelassen. Dass Türkgücü am Ende nur noch ausgiebig lamentiert und sich damit selbst geschwächt hat, hat uns in die Karten gespielt. Der Sieg war eine Überraschung, aber verdient.“

Kapitän Romal Naziri sah bei den Gästen kurz vor Schluss die Gelb-Rote Karte. Türkgücü musste damit schon die vierte Saisonniederlage hinnehmen, mit elf Punkten dürfte der Zug nach oben trotz zwei Nachholspielen schon längst abgefahren sein. Der Club muss nun aufpassen, nicht noch mehr in den Negativstrudel zu geraten. Eine interne Zielkorrektur dürfte schon längst geschehen sein. Pressesprecher Adnan Erden wurde deutlich: „Wir sind mal wieder in Schönheit gestorben und waren nur mit Yalin-Freistößen gefährlich.“

Schiedsrichter:
Mike Busch (Hanau). Zuschauer: keine eingelassen – 50 Zaungäste.
Tore: 0:1 Emin Yalin (14.), 1:1 Janis Rück (18.), 2:1 Abderrafik Imeghry (43.), 3:1, 4:1 Mutaz Husain (73./78.).
Gelb-Rote Karte: Romal Naziri (Türkgücü/89.).

FC Posavina – FV Hausen 2:0 (0:0)

Auf dem neuen Kunstrasen an den Riederwaldwiesen sahen die Zuschauer ein sehr umkämpftes und spannendes Spiel. In der ersten Halbzeit war es ein offener Schlagabtausch, nach dem Seitenwechsel hatte Posavina mehr Ballbesitz und kam so mit den Toren von Kristian Pejic und Ivan Dzijan zu den drei Punkten. „Wir haben heute ein super Spiel gemacht gegen einen sehr starken Gegner, der nicht zu Unrecht da oben steht. Unsere Spieler haben sich heute selber belohnt für die Arbeit, die sie geleistet haben“, teilte Posavinas Pressewart Danijel Pavic mit. Ausdrücklich lobte er den Schiedsrichter, der „super gepfiffen“ habe. „Wir hoffen, dass es nächste Woche weiter geht und haben heute unseren Beitrag geleistet, dass das Hygienekonzept gepasst hat“, ergänzte Pavic. Gegen den Kontrahenten hatte der Pressewart noch eine Breitseite auszuteilen: „Der FV Hausen ist ein sehr schlechter Verlierer. Wir spielen kein Ballett, sondern Fußball.“ FVH-Coach Martin Reyschmidt beobachtete die Partie als „typisches 0:0-Spiel“ und kritisierte die überharte Gangart der Hausherren: „Wie Posavina hingelangt hat, das sah teilweise nach Absicht aus. Sina Shakouri musste verletzt ausgewechselt werden und Karim Bökenkamp wurde brutal gefoult. Ich weiß nicht, ob das sein muss beim Fußball. Ich bin einfach nur sprachlos, denn Fußball soll Spaß machen und man sollte niemanden verletzen.“ Sportlich gesehen gab der Trainer der Lila-Weißen indes zu, dass seinem Team „nicht viel gelungen“ sei.

Schiedsrichter: Muhammet-Ufuk Sönmez (Friedrichsdorf). Zuschauer: 50.
Tore: 1:0 Kristian Pejic (68.), 2:0 Ivan Dzijan (89.).

FC Union Niederrad – SV 07 Heddernheim 0:0

Das Zuschauerlimit war hier nach einer halben Stunde erreicht, sodass die Gastgeber das Eingangstor dicht machten. SVH-Trainer Andreas Berggold war nach dem Schlusspfiff nicht zu bremsen und verlangte vom Unparteiischen eine Erklärung, warum dieser in beiden Halbzeiten überpünktlich abgepfiffen habe. Denn eine Nachspielzeit hielt Adriatik Kaba offenbar trotz zahlreicher Unterbrechungen nicht für angebracht. Auch über das torlose Unentschieden ärgerte sich der Heddernheimer Trainer maßlos: „Ich habe noch nie so unverdient unentschieden gespielt wie in diesem Spiel. Das sind zwei verlorene Punkte gegen eine schwache Heimmannschaft. Wir hätten hier zur Halbzeit schon 4:0 führen müssen. Aus den vier Chancen müssen wir zwei machen, dann kannst du das Ding beruhigt runter spielen. Union hatte nicht eine Torchance, wenn überhaupt nach einem Eckball. Wir waren die klar bessere Mannschaft und dann musst Du als Sieger vom Platz gehen. Das ärgert mich, dass wir schon wieder gegen einen der unten drin steht, keinen Dreier geholt haben.“

Dass sich der Coach hinterher in Rage reden musste, war vor allem dem Abschlusspech geschuldet. Nach zehn Minuten zog Pascal Hubbuch vom linken Strafraumeck ab. Der Ball klatschte an die Unterkante der Latte, aber sprang vor der Linie auf. Auf der Gegenseite gab es einen Fehler im Aufbauspiel bei Heddernheim, Anic flankte und Ubri Baez bekam den Ball am Elfmeterpunkt, traf den Ball aber nicht richtig. Zehn Minuten später gab es die Riesenchance für Tino Matijevic. Der Neuzugang hatte nur noch den Torwart Dominik Schötz vor sich, traf aber nur den Pfosten. Und zwei Minuten danach klatschte der Ball wieder durch Matijevic gegen den Pfosten, der Union-Verteidiger versuchte zu klären.

Der Ball lag auf der Linie und die Heddernheimer hatten den Ball auch schon drin gesehen. In letzter Sekunde kam Schötz und klärte. Kurz vor der Pause war es wieder Matijevic, der eine hochkarätige Chance ausließ. In der zweiten Hälfte änderte sich das Panorama etwas zugunsten der Gastgeber, die nun mehr den Vorwärtsgang einlegten. Klare Torchancen gab es bei den Angriffsbemühungen der Niederräder aber kaum. „Das gibt es oft, dass Du am Ende noch bestraft wirst und das ist hier zum Glück nicht passiert. Dafür waren sie auch einfach zu harmlos“, sagte Berggold, der mit dem Pech haderte: „Pfosten und Latte, was willst Du da machen, wenn der nicht mal von der Unterkante rein geht? Die einen sagen auch der Ball war drin, als der Torwart den Ball weggekratzt hat. Du musst hier trotzdem mindestens ein Tor machen.“

Union-Präsident Khalid Lamjahed bedankte sich bei seinem Torwart Schötz, „aber auch beim Pfosten und der Latte, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. Heddernheim war motivierter und wacher und wollte den Sieg unbedingt haben. In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie etwas und wir sind besser ins Spiel gekommen. Wir freuen uns, dass wir zu Null gespielt haben auch wenn es etwas glücklich ist. Dieses Glück nehmen wir an und gehen so in die spielfreie Woche.“ Zu den Reklamationen der Gäste meinte Lamjahed: „Die Nachspielzeit liegt im Ermessen des Schiedsrichters. Am Ende waren wir nicht schlechter, sodass wir uns nicht über die Zeit retten wollten. Man muss Entscheidungen auch dann akzeptieren, wenn wir sie nicht gut heißen oder anderer Meinung sind.“

Schiedsrichter: Adriatik Kaba (Egelsbach). Zuschauer: 100.

TuS Makkabi – Concordia Eschersheim 3:0 (1:0)

Makkabi konnte mit dem zweiten Sieg in Folge die Abstiegszone verlassen. Trainer Hakan Tekin freute sich über die Fortschritte seines Teams: „Gegen den Ball war das unser bestes Spiel der Saison. Wir haben in 90 Minuten nichts zugelassen.“ Nach dem Kopfballtor von Robel Seiverth-Tsegai habe sich seine Mannschaft jedoch zu sehr hinten rein drängen lassen und zu sehr im letzten Drittel verteidigt. Die Gastgeber waren totzdem fleißiger und ernsthafter bei der Sache und verlegten sich dann auf Konter. Nach dem Seitenwechsel erhöhten erneut Seiverth-Tsegai und Benedict Rose auf 3:0, sodass die Partie nach einer Stunde entschieden war. „Das Team tritt endlich mit der richtigen Mentalität auf. So sind wir für jeden in dieser Liga ein unangenehmer Gegner“, sagte Tekin. Das Verletzungspech verfolgt die Makkabäer indes weiter, diesmal war es der routinierte Torhüter Kai Klug, der mit Verdacht auf Achillessehenriss gegen Vincent Döpfner ausgewechselt wurde. „Das sind die Spätfolgen der langen Corona-Pause und des sehr dichten Terminkalenders“, mutmaßte Tekin. Ersteres könnte demnächst wieder aktuell sein und zweiteres ausschließen. Für Concordia-Trainer Andre Winter gab es nicht viel zu sagen: „Der Gegner hat es wie erwartet gut gemacht. Am Ende fehlte uns vor allem Bissigkeit und Leidenschaft. Da müssen wir daran arbeiten. Abhaken und weiter machen.“

Schiedsrichter: Mohammed Azeez (Taunusstein). Zuschauer: 45.
Tore: 1:0, 2:0 Robel Seiverth-Tsegai (11./56.), 3:0 Benedict Rose (62.).

Kreisoberliga Frankfurt – Mal wieder kein Licht unter dem Fernsehturm

Am Donnerstagabend fanden nur noch vier Partien in der Kreisoberliga Frankfurt statt. Die Durchführung der fünften Begegnung scheiterte letztlich an der maroden Infrastruktur der schon lange nicht mehr zeitgemäßen Sportanlage an der Wilhelm-Epstein-Straße. Nach dem Abbruch des Spiels FC Maroc – SV Griesheim Tarik wegen defekter Flutlichter steht der Nachholtermin bereits fest. Unter der Annahme, dass der Spielbetrieb bis dahin nicht gestoppt sein wird, soll die Partie dann am 25. November (20 Uhr) mit gedrehtem Heimrecht an der Lärchenstraße steigen. Klarheit herrscht seit heute auch in Sachen Zuschauerkulisse. Bis auf weiteres sind nur noch maximal 100 Besucher zugelassen, die Clubs sind angehalten, das Limit auch tatsächlich nicht zu überschreiten.


Die marode Anlage an der Wilhelm-Epstein-Straße lässt viel zu wünschen übrig.

FC Kalbach – FC Gudesding 8:2 (4:1)

Kalbach übernahm mit dem achten Saisonsieg die Tabellenspitze von den spielfreien Griesheimern. Dabei lagen die Gastgeber bis kurz vor dem Halbzeitpfiff gegen die bis dahin gut auftretenden Gäste aus dem Ostpark zurück. Dann reichten den Kalbachern fünf starke Minuten, um nicht nur das Spiel zu drehen, sondern mit 4:1 davonzuziehen. Bemerkenswert war der Auftritt von Stürmer Achraf Gara Ali, dem im Minutentakt ein Hattrick glückte. Trainer Karol Drynda berichtete, dass sein Team die spielbestimmende Mannschaft gewesen sei und machte den Gästen ein Kompliment: „Sie haben gut dagegengehalten und vor allem bis zum 1:1 gut mitgehalten.“ Davon was kaufen konnten sich die „Guden“ freilich nicht. Zum dritten Mal in den letzten Wochen kassierte der FCG acht Gegentreffer, ein alarmierender Trend. Besonders in den Minuten vor der Pause bewegten sich die Abwehrspieler unkoordiniert und desolat. „Da fehlt die letzte Konsequenz und der letzte Wille, das Gegentor zu verhindern“, monierte FCG-Trainer Luca Spessot. In den zweiten 45 Minuten kontrollierten die Kalbacher das Geschehen und erzielten dabei sehr schöne Tore. Vor allem das 5:1 war das Eintrittsgeld wert, als Gara Ali zwei Gegner plus Torwart ausspielte und souverän vollendete. Den Schlusspunkt setzte Marco Bausum, der nach dem Kopfballtreffer ein Sonderlob erhielt: „Freut mich für den Jungen, der alles annimmt und aussaugt und auf dem Platz umsetzt.“ Drynda sprach von einem verdienten Sieg, jedoch habe es eine Phase gegeben, wo man sich in Zukunft souveräner präsentieren müsse. Spessot machte die Talfahrt von Gudesding auch an der mangelnden Trainingsbeteiligung fest: „Mit dem ersten Regen und dem ersten Eintracht-Spiel kamen Freitags nur noch zehn bis 14 Spieler ins Training.“

Schiedsrichter: Frank Lezius (Wehrheim). Zuschauer: 75.
Tore: 0:1 Christian Arnold (27.), 1:1, 2:1, 3:1 Achraf Gara Ali (43./Foulelfmeter, 44., 45.), 4:1 Oliver Pauls (45./+2), 5:1 Achraf Gara Ali (63.), 6:1 Ivan Delic (74.), 7:1 Adrielle Parotta (78.), 7:2 Nicolas Quindeau (85.), 8:2 Marco Bausum (88.).

FC Tempo – TSKV Türkgücü 2:0 (1:0)

Tempo hat den Fehlstart nach dem Pokalfinale längst korrigiert und steht bereits auf Rang drei und damit in Lauerstellung zur Spitze. Mit dem nötigen Feuer, aber auch sehr pragmatisch ging der in Ginnheim ansässige serbische Fußball-Club die Partie gegen die ambitionierten Gäste an. Auch in kämpferischer Hinsicht deutete viel darauf hin, dass sich die Serben in der Überholspur befinden. Vladimir Matic brachte die Gastgeber in einem guten Kreisoberligaspiel früh in Führung. Die Gastgeber hatten laut ihrem Sportlichen Leiter Zoran Marcetic mehr Torchancen und gewannen verdient. Türkgücü tat sich schwer, hielt die Partie aber lange offen. Mann des Tages war der Spieler mit der Nummer zehn Vladimir Matic, der für Tempo auch das zweite Tor schoss. „Die Tendenz geht nach oben. Nach dem schlechten Saisonstart meldet sich der FC Tempo wieder zurück“, vermeldete Marcetic im Stile einer Radioreportage. Auf Seiten von Türkgücü verliert man die Spitze immer mehr aus den Augen. Zwar hat der TSKV noch zwei Partien nachzuholen, aber der Rückstand auf Rang eins beträgt schon jetzt satte 13 Zähler. Als „unglücklich und letztlich hochverdient“ bezeichnete Pressesprecher Adnan Erden die dritte Saisonpleite. „Die Mannschaft war willig und ging hochkonzentriert in die Partie. Aber das Gegentor nach zwei Minuten spielte Tempo in die Karten. Sie stellten sich hinten rein und kamen gefährlich mit langen Bällen nach vorne.“ Tempo spielte dabei konzentriert und mit der nötigen Härte. Das gefällige TSKV-Spiel endete zumeist am Strafraum der Hausherren. Sie spielten 90 Minuten ihr Pensum runter, oft nicht einmal schlecht, aber mit dieser Leistung dürfte es sehr schwer werden, tatsächlich noch Erster zu werden. Torjäger Emin Yalin wurden praktisch keine Freiräume gelassen und so kam Erden zur Erkenntnis: „Es war die erste verdiente Niederlage in dieser Saison. Wir müssen jetzt eine Serie starten, um wieder den Anschluss zu finden.“

Schiedsrichter: Dominik Loskamp (Hattersheim). Zuschauer: 150.
Tore: 1:0, 2:0 Vladimir Matic (2./75.).

TSG Nieder-Erlenbach – FV Hausen 0:12 (0:3)

So langsam müssen sich die Verantwortlichen in Nieder-Erlenbach die Frage stellen lassen, ob der coronabedingte Klassenerhalt die beste Option für die offenbar nicht wettbewerbsfähige Mannschaft war oder ob man nicht doch besser in der A-Klasse aufgehoben gewesen wäre. Was die Mannschaft von Trainer Andreas Ludwig nämlich den wenigen Getreuen anbot, war schlichtweg unter aller Kanone. Der Coach wollte die mit Abstand höchste der neun Niederlagen auch nicht mehr schön reden: „Wir wurden deklassiert und bloßgestellt von Hausen. Die haben uns gezeigt, wie Fußball geht. Einfach Fußball spielen und nicht in Dribblings gehen und dementsprechend geht das auch in der Höhe im Ordnung.“ FVH-Coach Martin Reyschmidt wusste nicht so recht, wie er das zweistellige Resultat kommentieren sollte. „Wir haben einigermaßen guten Fußball gespielt. Die Einstellung hat gestimmt und die Jungs hatten Bock“. Das schnelle 1:0 von Sina Shakouri in der ersten Spielminute durch eine feine Einzelleistung habe den Lila-Weißen in die Karten gespielt. Die 3:0-Führung der Hausener zur Pause ließ noch keinen Kantersieg vermuten, aber bei den Gastgebern brachen dann nach und nach alle Dämme. „Da haben wir teilweise ganz gute Spielzüge mit recht schönen Toren gezeigt“, blieb Reyschmidt bescheiden. Fakt ist, dass quasi ein Tor nach dem anderen fiel und Nieder-Erlenbach den Nachweis der Wettbewerbsfähigkeit nicht nur diesmal schuldig blieb. Herausragend im guten Mannschaftsgefüge waren der fünffache Torschütze Spas Pisov sowie der eingewechselte Anas Bakkali, dem noch drei Treffer in zehn Minuten gelangen.

Schiedsrichter: k.A. Zuschauer: 65.
Tore: 0:1 Sina Shakouri (1.), 0:2, 0:3, 0:4 Spas Pisov (15./33./46.), 0:5 Rico Maderthoner (54./Eigentor), 0:6 Spas Pisov (60.), 0:7 Georgi Tushev (67.), 0:8 Kaya Satilmis (70.), 0:9, 0:10 Anas Bakkali (72./80.), 0:11 Spas Pisov (81.), 0:12 Anas Bakkali (82.).

SV Viktoria Preußen – TuS Makkabi 2:3 (0:2)

Die Preußen verpassten die Möglichkeit, sich vor dem Topspiel gegen Griesheim 02 auf Platz zwei zu katapultieren und wären bei einem Dreier punktgleich mit Tabellenführer Kalbach gewesen. Preußen-Trainer Artur Rissling attestierte dem Gegner: „Makkabi war giftig und griffig.“ Wobei der Coach das Führungstor der Gäste als Zufallsprodukt einstufte: „Der Ball fiel Rose praktisch vor die Füße.“ In der Folge vergab Daniel Wolf eine glasklare Chance zum Ausgleich, im Gegenzug gab es Elfmeter für Makkabi. Rose verwandelte zum überraschenden 2:0 für die Gäste. In der Pause stellte Rissling etwas um, aber die Gäste schlossen einen Konter in Gestalt von Philipp Giesler zum 3:0 ab. Danach spielten die Gastgeber mit dem Mute der Verzweiflung nur auf ein Tor und kreierten fünf bis sechs gute Torchancen. Torjäger Daniel Wolf verkürzte per Foulelfmeter, aber eine richtige Aufholjagd wurde das nicht mehr, da Makkabi den Vorsprung konsequent verteidigte. „Das ist ihr gutes Recht, die haben alles richtig gemacht, vor allem gekämpft, gefighted und sich hochgepusht. Wir haben das auch gemacht, konnten das Spiel aber nicht mehr drehen.“ Wolfs 2:3 hatte in der Nachspielzeit nur noch statistischen Wert. „Es gibt Spiele, wo der Gegner gar nicht besser ist, aber mehr auf den Platz bringt was Körpereinsatz und Moral und Einstellung angeht. Das bin ich von meinen Mannschaften gewohnt, von daher hat Makkabi nicht unverdient gewonnen. Sie haben alles auf dem Platz gelassen. Wir denken von Spiel zu Spiel, da wir nicht die Megamannschaft in der KOL sind“, analysierte Rissling. Sein Kollege Hakan Tekin zeigte sich hochzufrieden: „Die ersten 70 Minuten haben wir es sehr gut gemacht. Wir haben kompakt gestanden und außer individuellen Fehlern nichts zugelassen und immer wieder gefährliche Konter gefahren.“ Der Coach lobte Torhüter Kai Klug: „Insbesondere in den letzten 20 Minuten hast er uns mit mehreren Paraden im Spiel gehalten.“ Sein Team habe es trotz vieler Ausfälle geschafft, eines der Spitzenteams der Liga zu schlagen und bezeichnete den Sieg als „wichtig für die Tabelle, aber noch wichtiger für den Kopf.“ Ein Sonderlob Tekins erhielt der Schiedsrichter: „Natürlich hat er auch Fehler gemacht, aber seine Leistung und sein Auftreten waren außergewöhnlich für die KOL.“

Schiedsrichter: Stephan Burkhardt (Kilianstädten). Zuschauer: 100.
Tore: 0:1, 0:2 Benedict Rose (17./36., Foulelfmeter), 0:3 Philipp Giesler (60.), 1:3, 2:3 Daniel Wolf (69./Foulelfmeter, 90.+6).

Kreisoberliga Frankfurt – Heddemer Dreigestirn führt Croatia zum Sieg

In der Kreisoberliga Frankfurt wurde der nächste Spieltag unter der Woche am Mittwochabend mit zwei Begegnungen eingeläutet. Am Donnerstag geht es dann mit fünf Partien weiter. Aufgrund der Corona-Problematik wurden die Spiele SC Weiss-Blau – SV 07 Heddernheim und Concordia Eschersheim – FC Kosova in den November verlegt.


Alle drei Croatia-Torschützen stammen aus der Heddernheimer Jugend. Foto: Stanislav Konta.

FV Saz-Rock – FC Posavina 3:3 (1:0)

Saz-Rock lieferte gegen den FC Posavina im zweiten Spiel unter der Regie des neuen Trainers Süleyman Keskin zwar eine gute Partie, kam gegen den starken Gast jedoch nicht über ein 3:3 hinaus. „Das war ein hervorragendes Spiel für diese Liga. Wir sind ein hohes Tempo gefahren, leiden aber derzeit unter Personalnot. Da ich kaum Nachschub auf der Bank hatte, hat die Kraft gegen so eine gestandene Mannschaft nicht gereicht“, analysierte Keskin. Sein Team führte zwischenzeitlich komfortabel mit 2:0, musste dann aber gegen die robusten Kroaten innerhalb von fast 20 Minuten drei Gegentreffer hinnehmen und lief dann bis tief in die Nachspielzeit dem Rückstand hinterher. „Wir haben am Ende daran geglaubt“, meinte Keskin. Der Coach hatte sich erneut selbst eingewechselt und war am Ausgleichstreffer mit einer Freistoßflanke beteiligt, die vom nach vorne beorderten Abwehrspieler Sebastian Rosato per Seitfallzieher verwertet wurde. Posavinas Pressewart Danijel Pavic war enttäuscht: „Wir hatten uns schon auf den Sieg eingestellt und dann kam der bittere Ausgleich. Am Ende sind das eher zwei verlorene Punkte, als ein gewonnener. Schade, dass sich die Mannschaft nicht für den Aufwand belohnt hat. Man muss aber auch sagen, dass wir am Limit gehen. Sieben Spiele in einem Monat sind schon eine Hausnummer.“

Schiedsrichter: Henrik Schwarzer (Wiesbaden). Zuschauer: 50.
Tore: 1:0, 2:0 Altan Sak (44./50.), 2:1 Ivan Dzijan (55.), 2:2 Angelo Spaleta (68.), 2:3 Marko Bosnjak (74./Foulelfmeter), 3:3 Sebastian Rosato (90./+3).

FC Croatia – FC Union Niederrad 3:0 (0:0)

Nach torloser erster Hälfte gingen alle drei Croatia-Tore von Akteuren aus, die fußballerisch in der Heddernheimer Jugendabteilung ausgebildet wurden. „Die Jungs haben super gespielt“, lobte der Sportliche Leiter Stanislav Konta. Nach der Führung durch Filip Susic dauerte es bis in die Schlussphase hinein, bis die Gastgeber den Deckel drauf machten. Ante Strljic hämmerte einen Freistoß aus 25 Metern zum 2:0 ein und den Schlusspunkt markierte Kian Bonanno im Nachschuss gegen Niederrads Torhüter. „Die Defensive stand sehr gut. Jetzt kommt Nieder-Erlenbach, darauf können wir weiter aufbauen“, sagte Konta. Die Kroaten waren nicht nur fleißiger, sondern auch ernsthafter bei der Sache. Bei den gegenüber dem Sieg in Hausen maßlos enttäuschenden Niederrädern konnte man nicht den Eindruck gewinnen, das Blatt vielleicht doch noch wenden zu können. Dafür operierte der Angriff einfach zu drucklos. Präsident Khalid Lamjahed bemängelte: „In einem schwachen Spiel hat Croatia gewonnen. Wir haben keinen guten Tag erwischt. Am Ende warfen wir alles nach vorne und kassierten zwei späte Tore. Wir sind natürlich enttäuscht, aber die Saison geht weiter.“

Schiedsrichter: Tom König (Karben). Zuschauer: 110.
Tore: 1:0 Filip Susic (58.), 2:0 Ante Strljic (85.), 3:0 Kian Bonanno (88.).

Kreisoberliga Frankfurt – Derrou schockt Spitzenreiter Griesheim 02

Frankfurt – Wohl zum vorerst letzten Mal unter den bisherigen Bedingungen wurde der 10. Spieltag der Kreisoberliga Frankfurt über die Bühne gebracht. Aufgrund steigender Fallzahlen im Stadtgebiet werden wohl weitere Zuschauerbeschränkungen nicht ausbleiben. Im benachbarten Offenbacher Fußball-Kreis wurde der Spielbetrieb bereits unterbrochen, im Main-Taunus-Kreis sind demnächst „Geisterspiele“ an der Tagesordnung. Unterdessen ist Aufsteiger SC Weiss-Blau wie zu Saisonbeginn von Corona-Fällen betroffen und dadurch erneut außer Gefecht gesetzt worden. Die Heimpartien gegen den FC Croatia und den SV 07 Heddernheim wurden entsprechend den Bestimmungen verlegt.


Türkgücü hat erst sieben Saisonpartien absolviert. Foto: Adnan Erden.

TSG Nieder-Erlenbach – FV Saz-Rock 2:4 (1:0)

Das Schlusslicht war ganz nah dran am ersten Punktgewinn und lag zur Halbzeit sogar durch Gero Lange in Führung. Dann bekamen die Gäste zwei Strafstöße zugesprochen, die Kapitän Onur Götürmen eiskalt verwandelte. Zwischendurch gab es gegen FV-Innenverteidiger Sanny Abubakari eine Rote Karte wegen Tätlichkeit. Nieder-Erlenbach egalisierte durch Emir Duljevic zum 2:2, aber Saz-Rock besaß in Unterzahl zum Schluss das größere Stehvermögen. Im Endspurt gaben die Torjägerqualitäten von David Rosato schließlich den Ausschlag.

Dem immer gefährlichen Mittelstürmer gelangen die zwei entscheidenden Tore zum Auswärtssieg der Gelb-Roten, bei denen der neue Trainer Süleyman Keskin einen guten Einstand feierte. Der Verein hatte sich am Donnerstagabend nach dem blamablen Pokalaus beim C-Ligisten SC Riedberg (4:5) von Vorgänger Ibrahim Uyanik getrennt. „Wir haben uns zusammengesetzt und uns so entschieden. Ich habe mich am Freitagabend von der Mannschaft verabschiedet. Das war abzusehen, weil wir wochenlang keine guten Ergebnisse erzielt haben“, meinte der Ex-Profi zu seinem Abgang.

Nachfolger Keskin war als Spieler einst eine Größe bei so renommierten Vereinen wie der SG Hoechst, dem FV Bad Vilbel und dem FC Eschborn und spielte lange Jahre in der Oberliga und Regionalliga. Nachdem er rund zehn Jahre in der Gastronomie beschäftigt war und in dieser Zeit nicht mehr am Fußballgeschehen teilnahm, war Keskin seit Saisonbeginn Spielertrainer bei Saz-Rock II in der C-Liga. Nach der Trennung von Uyanik bekam er den Job von Vereinspräsident Engin Bulut angeboten.

Der 42-jährige nahm an und wechselte sich in Nieder-Erlenbach beim Stande von 2:2 sogar selbst ein. Mit dem Ergebnis und der Einstellung zeigte er sich zufrieden: „In der Mannschaft steckt viel Potenzial, es gibt viele Klassespieler. Sie hat aber zuletzt nicht mehr an sich geglaubt. Von daher haben wir am Freitag ein mentales Training durchgeführt und es hat Früchte getragen.“ Nieder-Erlenbachs Trainer Andreas Ludwig stellte dagegen fest: „Von zwei schlechten Mannschaften hat die etwas bessere schlechte gewonnen.“

Schiedsrichter: Alexander Kuhl (Linsengericht). Zuschauer: 50.
Tore: 1:0 Gero Lange (17.), 1:1, 1:2 Onur Götürmen (66./Foulelfmeter, 75./Handelfmeter), 2:2 Emir Duljevic (79.), 2:3, 2:4 David Rosato (82./84.).
Rote Karte: Sanny Abubakari (Saz-Rock/69.).

Spvgg. 02 Griesheim – FC Maroc 3:4 (2:2)

Der große Favorit Griesheim 02 strauchelte im Heimspiel gegen den FC Maroc und bezog seine erste Heimniederlage. Den Gästen gelang es, die Abwehr der Platzherren in den ersten 20 Minuten völlig zu überrumpeln. Dank eines Foulelfmeters von Kapitän Hamza Chouiba und eines Hebers von Mourad Ibn Jalil führte man unverhofft schnell mit 2:0. „Wir haben mit allen Spielern gut gegen den Ball gearbeitet, wie man es im modernen Fußball tut“, erklärte Trainer Jorge Huberman. Heimcoach Michele Raimondi attestierte den Gästen hingegen eine gute Verteidigung mit gelegentlichen Kontern. Die Nerven lagen dann beim jungen Bilal Zerouali blank, denn mit einem Foulelfmeter scheiterte er an Maroc-Torhüter Hazem Tit. Im Nachschuss brachte Zerouali den Ball dann doch im Tornetz unter. Stürmer Alexandr Railean besorgte dann noch vor der Pause den Ausgleich. „Es war ein schlechtes Spiel. Wir haben es nicht geschafft, gegen die Defensive durchzukommen“, erklärte Raimondi. Maroc witterte nach dem Platzverweis gegen Griesheims Vasile Popovici die große Chance auf den Auswärtssieg und ging dann durch Aziz Derrou wieder in Führung. Chouiba sah dann Gelb-Rot wegen Ballwegschlagens, als er den Abseitspfiff überhörte. Drei Minuten vor dem Ende gelang Railean per Foulelfmeter der erneute Ausgleich, ehe Derrou den Tabellenführer mit einem Slalomlauf schockte und die mitgereisten Maroc-Anhänger mit dem Siegtreffer glücklich machte. „Gegen so Mannschaften muss man anders auftreten. Dazu kommt, dass wir einige Fehler im Aufbauspiel gemacht haben“, kritisierte Raimondi. Marocs Sportlicher Leiter Omar El Idrissi jubelte: „Endlich mal ein Sieg gegen eine starke Mannschaft, aber wir waren stärker. Am Ende war die Freude groß, denn wir leben noch.“

Schiedsrichter: Nusret Hadzibulic (Kelkheim). Zuschauer: 144.
Tore: 0:1 Hamza Chouiba (12./Foulelfmeter), 0:2 Mourad Ibn Jalil (17.), 1:2 Bilal Zerouali (31.), 2:2 Alexandr Railean (37.), 2:3 Aziz Derrou (56.), 3:3 Alexandr Railean (87./Handelfmeter), 3:4 Aziz Derrou (90.).
Gelb-Rote Karten: Vasile Popovici (Griesheim/54.), Hamza Chouiba (Maroc/83.).

FC Kosova – FC Gudesding 1:0 (1:0)

Laut Spielausschuss-Boss Rudi Statovci stürmte Kosova das ganze Spiel, aber nur Haithem Sassi fand eine Lücke im guten Defensivverbund der Gäste vom Ostpark und markierte nach 25 Minuten den einzigen Treffer des Nachmittages. Gudesding zeigte sich gegenüber den beiden zuvor erlittenen hohen Niederlagen gut erholt und bot eine solide Vorstellung. Die Paarung lockte immerhin 100 Zuschauer an die Wilhelm-Epstein-Straße. Die heimischen Anhänger wurden nicht enttäuscht, denn nach der Roten Karte gegen FCG-Kapitän Lorenzo Dolce wegen einer Notbremse erarbeitete sich der Aufsteiger etliche Torchancen, die jedoch alle ungenutzt blieben. Dennoch war der dreifache Punktgewinn in Statovcis Augen nie in Gefahr: „Der Gegner hat nicht einmal auf unser Tor geschossen, hatte aber in Chris Oderwald einen überragenden Torhüter in seinen Reihen. Das war der beste Torwart, den ich in dieser Klasse gesehen habe.“ Gudesdings zweiter Vorsitzender Luis Engelhardt fasste zusammen: „Ein sehr umkämpftes Spiel. Auf dem kleinen Platz hat man die Unterzahl eher weniger gemerkt. Kosova hatte die klareren Torchancen. Eine hundertprozentige blieb auf unserer Seite aus und unser Tormann Chris Oderwald hat drei bis vier gute gehalten. Eine couragierte Leistung des FCG mit dem schlechteren Ende für uns.“

Schiedsrichter: Atul Kumar (Königstein). Zuschauer: 100.
Tor: 1:0 Haithem Sassi (25.).
Rote Karte: Lorenzo Dolce (Gudesding/28.).

SV 07 Heddernheim – SV Griesheim Tarik 3:2 (1:1)

Die Heddernheimer schafften es endlich einmal, über mehr als 90 Minuten eine konzentrierte Leistung abzurufen und so einen durchaus gefälligen Gegner aus dem oberen Tabellendrittel zu besiegen. Mit dem zweiten Dreier in Folge und nun zehn Punkten auf dem Konto können die Grün-Weißen den kommenden Aufgaben nach dem Sprung auf Rang zwölf gelassener entgegen sehen. „Wir haben über die volle Spielzeit ein gutes Spiel gemacht, das beste in der noch kurzen Saison. Am Ende haben wir das Ding auch verdient gewonnen. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht, die auch schön rausgespielt wurden“, freute sich SVH-Coach Andreas Berggold. „Wir waren noch einen Tick entschlossener als sonst und wussten, dass die elementaren Dinge wichtig sind. Obwohl wir mit dem letzten Aufgebot am Start waren, haben wir es sehr gut umgesetzt.“

Die Gäste von der Lärchenstraße überzeugten von Beginn an mit handlungsschnellen Spielern und extremer Ballsicherheit. Die neuformierte junge Truppe belohnte sich mit der ersten Möglichkeit schon mit der Führung. Durch eine Flanke von Routinier Khalid El Houssaini erhielt Msalih Mansourri die Kugel und netzte volley ein (8.). Vier Minuten später bekam Mimoun Azzakriti den Ball am Sechzehner und zog ab, SVH-Keeper Marcin Czukiewicz parierte stark. Die Gäste kamen zu weiteren Chancen, die Amghar Bouchikh und El Houssaini aber nicht zu nutzen wussten. Und so setzte sich dann auf der Gegenseite Deniz Yatci endlich mal über die linke Seite durch und brachte den Ball halbhoch herein. Christos Papadopoulos verpasste, aber Antonie Willeführ stand dahinter und stocherte den Ball irgendwie über die Linie (34.). Nach der Pause kam Heddernheim noch konzentrierter aus der Kabine und ging sogar in Führung.

Freistoß vom Kapitän Philipp Siegel, Neuzugang Tino Matijevic per Hacke zu Pascal Hubbuch, der resolut zum 2:1 abschloss (48.). Doch der Vorteil hielt nicht lange: Tarik wechselte nach dem Gegentor sofort Ahmet Keser und dann kurz danach Marlon Schick ein. Joker Keser ging nach einer Freistoßflanke am langen Pfosten zum Kopfball, die SVH-Abwehr eben nicht und so köpfte er zum 2:2 ein (54.). Sieben Minuten danach Flanke von Willeführ, Matijevic steht am langen Pfosten und köpft zum 3:2 ein (61.). Ein Gästespieler schien noch am Ball gewesen zu sein, doch das schöne Tor gehörte dem Neuzugang aus Oberrad, der immer besser zurecht kommt. Was blieb, war eine lange halbe Stunde plus siebenminütiger Nachspielzeit, in der Tarik alles versuchte, aber nicht die richtigen Mittel fand.

El Houssaini, Jahouh und Bouchikh hatten Gelegenheiten zum Ausgleich, doch Heddernheim verteidigte konsequent und brachte den Sieg letztlich über die Zeit. Nach sechs Siegen in Folge hat es Tarik nun erwischt, die Griesheimer verpassten den möglichen Sprung auf Platz zwei. „Wir haben schon vor der Saison gesagt, dass wir keine Spitzenmannschaft sind. Wir hatten einen guten Lauf und hätten auch dieses Spiel gewinnen können. Leider konnten zwei Stammspieler berufsbedingt erst zur Halbzeit kommen und ein A-Jugendspieler hat von Beginn an gespielt. Daran lag es aber nicht, denn wir haben die Chancen in der ersten Halbzeit nicht genutzt. Dann haben wir Heddernheim unnötig stark gemacht. Am Ende war es ein zerfahrenes und kampfbetontes Spiel, was wir spielerisch lösen wollten. Da haben wir zu kompliziert gespielt und wenn Heddernheim kämpft und kompakt steht ist es schwierig“, resümierte Tarik-Trainer Hamza Azaoum.

Schiedsrichter: Andreas Wirth (Hungen). Zuschauer: 97.
Tore: 0:1 Zouhir Msalih Mansourri (8.), 1:1 Antonie Willeführ (34.), 2:1 Pascal Hubbuch (48.), 2:2 Ahmet Keser (54.), 3:2 Tino Matijevic (61.).

FV Hausen – FC Union Niederrad 1:3 (1:2)

Die erste Viertelstunde war Hausen gut im Spiel und hatte zwei, drei recht gute Chancen, die ungenutzt blieben. Dann wurden völlig grundlose individuelle Fehler begangen, die vom Niederräder Victor Ubri Baez schonungslos ausgenutzt wurden. Die Lila-Weißen liefen nun einem 0:2-Rückstand hinterher und kamen kurz vor der Pause durch Spielmacher Sina Shakouri auf 1:2 heran. Kurz nach der Pause konnte FVH-Torhüter Onno Engel einen Freistoß nicht festhalten und den Abpraller versenkte Mohamed Azeggaghe zum 1:3. „Die Niederlage haben wur uns selbst zuzuschreiben. Es war schon, als ob wir alle im Winterschlaf sind. Das ist traurig und enttäuschend, weil definitiv mehr drin war“, gab FVH-Trainer Martin Reyschmidt zu Protokoll. Union-Präsident Khalid Lamjahed meinte: „Das schnelle 2:0 hat uns in die Karten gespielt. Hausen ist dann aktiver geworden, aber wir haben gut dagegen gehalten. Zum Schluss haben wir gekontert und hätten dadurch höher gewinnen können. Das war kein unverdienter Sieg, denn wir haben den Kampf angenommen.“

Schiedsrichter: Lion Konopka (Bingen). Zuschauer: 50.
Tore: 0:1, 0:2 Victor Ubri Baez (13./30.), 1:2 Sina Shakouri (45.), 1:3 Mohamed Azeggaghe (54.).
Gelb-Rote Karte: Lasse Schlappekohl (Union/87.).

TSKV Türkgücü – FC Posavina 3:2 (0:2)

Türkgücü war nach zweiwöchiger Corona-bedingter Auszeit wieder im Einsatz und hat mittlerweile drei Partien weniger ausgetragen als die meisten Konkurrenten. Somit steht die Mannschaft von Trainer Caner Zehir nach dem Heimsieg gegen Posavina nur auf Rang elf, könnte aber mit Siegen in den Nachholspielen zur Spitzengruppe aufschließen. Die Gäste traten selbstbewusst und kompakt auf, verteidigten mit acht Mann und versuchten stets die schnellen Stürmer mit langen Bällen in Position zu bringen. Durch einen Patzer des bis dahin souveränen Torhüters Marvin Anastasi entstand das Eigentor von Kapitän Romal Naziri, was Türkgücü kurz aus dem Konzept brachte. Ein Flankenball fiel dem Keeper aus den Händen auf den Kopf Naziris und von dort ins Tor. Das verunsicherte die Gastgeber so sehr, dass Anto Petrasevic den nächsten Angriff zum zweiten Tor Posavinas abschloss. Doch mit einer Energieleistung und der Hereinnahme des erfahrenen Ramazan Gülen im Tor drehten die Gastgeber noch das Spiel gegen die engagierten Kroaten. Einmal mehr war Torjäger Emin Yalin der gefeierte Mann und drehte mit drei Toren die Partie quasi im Alleingang. Daneben gab es noch zwei Pfostenschüsse (Yalin) und zwei Großchancen (Hüseyin Can). Trainer Caner Zehir war stolz auf sein Team: „Wie gewohnt spielte der Gegner nicht mit, wie jeder andere bisher und stellte sich hinten rein und wartete. Natürlich ist es schwer gegen eine robust stehende Mannschaft wie Posavina, das Spiel zu drehen. Aber wir haben genau das gezeigt, zu was wir fähig sind. Wir haben das geholt, was uns zusteht. Ich lobe mein Team, das war ganz großes Kino.“ Posavinas Pressesprecher Danijel Pavic war enttäuscht: „In der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht und die Tore mit ein wenig Glück erzwungen. Die zweite Halbzeit war ein Totalausfall. Da passte nichts zusammen, das ist mir unerklärlich. Man hat aber auch die Qualitäten eines Emin Yalin gesehen, der nicht lange fackelt und aus drei Chancen drei Tore macht.“

Schiedsrichter: Mohammed Azeez (Taunusstein). Zuschauer: 150.
Tore: 0:1 Romal Naziri (43./Eigentor), 0:2 Anto Petrasevic (44.), 1:2, 2:2, 3:2 Emin Yalin (52./71./84.).

FC Tempo – FC Kalbach 1:0 (1:0)

56 Tage nach dem Kreispokal-Halbfinale (3:2) trafen sich beide Teams an der Woogwiese wieder und treffen demnächst in Kalbach in der 2. Runde des Kreispokals erneut aufeinander. Diesmal reichte den formstarken Serben ein Tor nach einem Standard per Kopfball von Nikola Dokovic zum Sieg. Kalbach kontrollierte das Spiel, aber die Torchancen blieben aus. Trotz der Führung bot Tempo bis zur Halbzeit eine schwache Leistung. Nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeber mehr auf der Höhe und verpassten den zweiten Treffer. So musste der Pokalfinalist bis zum Schlusspfiff zittern und konnte sich bei Torhüter Vedran Beblek bedanken. „Er hat den Sieg festgehalten und die drei Punkte bleiben in der Woogarena. Tempo ist wieder im Rennen“, resümierte Tempos Sportlicher Leiter Zoran Marcetic. Die Serben liegen jetzt nur noch drei Zähler hinter der Tabellenspitze zurück. Die verpasste es Kalbach zu übernehmen und FCK-Coach Karol Drynda war wenig angetan vom Spielniveau: „Eigentlich hatte dieses keineswegs gute KOL-Spiel keinen Sieger verdient. Hauptsächlich spielten sich viele Szenen von Sechzehner zu Sechzehner ab.“ Kalbacher Chancen waren selten: Ouassim Bouzarzars Seitfallzieher klärte Beblek zur Ecke, Achraf Gara Alis unhaltbar scheinender Kopfball wurde vom Tempo-Keeper glänzend pariert. „Am Ende haben wir verloren, weil wir für dieses Spiel zu wenig getan haben. Jeder wusste worum es geht, aber nicht jeder hat für das Team die Leistung abgerufen um am Ende so ein Spiel erfolgreich zu bestreiten. Wir sind über die Leistung enttäuscht.“

Schiedsrichter: Kadir Bagdatli (Wiesbaden). Zuschauer: 165.
Tor: 1:0 Nikola Dokovic (21.).

Concordia Eschersheim – SV Viktoria Preußen 1:2 (0:1)

Die Gäste hatten den besseren Start und gingen früh durch Andreas Wolfenstetter in Führung. Danach spielte die Concordia mit viel Ruhe nach vorne und die Gäste aus Eckenheim waren erstmal mit Verteidigen beschäftigt. Immer wieder bewahrte Torhüter Michael Schmidt die Preußen vor dem Ausgleich. Der fiel dann doch für die Eschersheimer zu Beginn der zweiten Hälfte, als der junge Philipp Sieber zum 1:1 traf. Der Viktoria-Sturm verfügte über einen schusskräftigen Daniel Wolf, der letztlich den Siegtreffer der Preußen erzielte. Concordia-Trainer Andre Winter war nur mit dem Ergebnis nicht einverstanden: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, lassen eigentlich wenig zu und sind besser als der Gegner. Im letzten Drittel spielen wir es aber nicht aus und sind zu kompliziert. Trotzdem müssen wir mindestens einen Punkt holen. Irgendwann wird das Glück wieder auf unserer Seite sein.“ Preußen-Coach Artur Rissling sagte nach dem siebten Saisonsieg und dem Sprung auf Rang drei: „Es war ein ausgeglichenes Spiel mit den größeren Torchancen für uns. Im Endeffekt ist es ein wenig glücklich. Ein Unentschieden wäre auch gerecht gewesen. Egal wer rein kam, wieder warn alle von eins bis 15 präsent und haben das Spiel mit dem Willen gewonnen. So können wir weiter machen, wir bleiben aber demütig und auf dem Teppich. Wir sind weder Kalbach, Tempo noch Griesheim 02. Wir Preußen denken von Spiel zu Spiel.“

Schiedsrichter: Mahmut Ibrahimoglu (Groß-Umstadt). Zuschauer: 93.
Tore: 0:1 Andreas Wolfenstetter (6.), 1:1 Philipp Sieber (53.), 1:2 Daniel Wolf (69.).